Brose ist ein Familienunternehmen aus Deutschland, welches langjährige Erfahrung mit Elektromotoren vorweisen kann. Auch den Sprung zum E-Bike hat das Unternehmen geschafft und stattet mittlerweile zahlreiche E-Bikes mit kräftigen Antrieben aus.
In dieser Übersicht erfährst du alles, was du über die E-Bike Motoren von Brose wissen musst.
Übersicht
- Familienunternehmen im E-Bike Sektor
- Übersicht der E-Bike Motoren von Brose
- Einsatzbereiche der Brose Motoren
- Das Akku von Brose
- Steuerung der E-Bike Motoren von Brose
- Fazit
Brose: Familienunternehmen im E-Bike Sektor
Das Berliner Unternehmen Brose ist in der Automobilbranche fest als Zulieferer für Elektromotoren bekannt. Ihre Technologie findet beispielsweise im Scheibenwischer, Lenksystem oder in der Motorkühlung Platz. Diese langjährige Erfahrung und die Kompetenz im Umgang mit elektronischen Motoren hat Brose schließlich 2014 auch aufs E-Bike übertragen. Entwickelt, gefertigt und vermarktet werden die Antriebe auch heute noch in Berlin.
Brose gehört zu den bekannteren Motorenherstellern, auch wenn das Unternehmen anderen Herstellern wie Bosch oder Shimano hinsichtlich der Popularität nicht das Wasser reichen kann. Mittlerweile setzen jedoch über 30 Hersteller auf die Systeme von Brose. Kritik an der Leistungsfähigkeit und der Beständigkeit der eigenen Motoren hat Brose aufgenommen und die Produktpalette bis zum Jahr 2024 überarbeitet, auch wenn dies zu weiteren Verzögerungen bei neuen Entwicklungen wie dem Brose Drive3 Peak gesorgt hat.
Die Produktpalette von Brose ist gut sortiert und sehr übersichtlich. Durch die Unterteilung in verschiedene Leistungsklassen mit klaren Merkmalen, definiert Brose deutliche Einsatzbereiche der einzelnen Motorenklassen. Außerdem gibt Brose seine Motoren sowohl in einer Aluminium- als auch einer Magnesium-Version auf den Markt. Letztere ist ein wenig teurer, spart den E-Bike-Herstellern allerdings auch ein halbes Kilogramm an Gewicht ein. Die Motoren mit Magnesiumgehäuse lassen sich außerdem sowohl horizontal als auch vertikal in den Rahmen integrieren, wodurch Hersteller mehr Freiheit beim Design ihrer Bikes haben.
Die Motoren von Brose sollen relativ geräuscharm laufen. Aufgrund des doppelten Freilaufs sollen Fahrer außerdem keinen Tretwiderstand spüren, wenn der Motor abgeschaltet ist. Das ist nicht nur relevant, wenn der Akku leer ist, sondern auch bei Fahrten über 25 km/h, wenn die Unterstützung aussetzt, um den EU-Richtlinien zu entsprechen.
Brose E-Bike Motoren und Einsatzbereiche in der Übersicht
Brose bietet verschiedene Motoren mit einer Betriebsspannung von 36 Volt an. Zusätzlich hat der Hersteller ein noch kraftvolleres Antriebssystem mit 48 Volt auf den Markt gebracht. Eine Übersicht der Antriebe findest du auch auf der Website des Herstellers.
Für Cityflitzer: Brose Drive C Aluminium und Magnesium
Der Brose Drive C Motor ist mit einem Drehmoment von 50 Newtonmeter bestens für die alltägliche Belastung gerüstet. Mit einer maximalen Unterstützung von 280 Prozent deiner eigenen Tretkraft schaffst du locker die schnelle Anfahrt im stop-and-go Verkehr. Auch unregelmäßiges Tretverhalten gleicht der Antrieb aus und sorgt damit für ein harmonisches Fahrgefühl. Die Unterstützung ist ab 25 km/h mit einem sanften Übergang abgeriegelt.
Zwar ist der Motor nicht gerade auf die Belastung am Berg ausgerichtet, bei steilen Anstiegen wie Auffahrten an unterirdisch gelegenen Garagen, Brücken oder innerstädtischen Plateaus kannst du jedoch auch auf die Schiebehilfe bis 6 km/h zählen. Dein E-Bike rollt dadurch auch ohne hohen menschlichen Kraftaufwand die gelegentlichen Anstiege des Stadtverkehrs hinauf.
Mit 3,4 Kilogramm in der Aluminium Ausführung ist der Motor zwar noch relativ schwer, in der kompakteren Magnesium Variante mit 2,9 Kilogramm passt er sich jedoch der Konkurrenz an.
Fazit: Der Drive C von Brose ist ein solider Motor für den städtischen Alltag und gibt Herstellern viele Möglichkeiten beim Design des Rads.
Für Allrounder: Brose Drive T Aluminium und Magnesium
Wesentlich rasanter geht es bei der Drive T Serie von Brose zu. Mit 70 Newtonmetern macht der Motor hier den Sprung zum echten Allrounder. Das höhere Drehmoment ermöglicht eine solide Unterstützung bis 25 km/h auf langen Touren mit gelegentlichen Anstiegen.
Durch das offene System erlaubt Brose hier eine Vielzahl von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. E-Bike Hersteller können bei der Wahl der Einstellungen verschiedene Anpassungen je nach Zweck des Bikes vornehmen und dabei auf die 320 Prozent maximale Leistungsunterstützung zählen.
Genau wie die anderen Modelle, brilliert der Drive T durch Freiraum in der Gestaltung des E-Bike-Rahmens. Der Motor hat die gleichen Maße wie die City-Version Drive C und tritt auch hinsichtlich des Gewichts mit 3,4 Gramm beim Drive T Alu und 2,9 Gramm beim Drive T Mag trotz höherer Leistung in dessen Fußstapfen.
Fazit: Der Drive T von Brose ist ein Allrounder für ambitionierte Alltags- und Tourenfahrer. Durch seinen Leistungsumfang lässt er viel Spielraum für verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
Für E-MTBS: Brose Drive S Aluminium und Magnesium
“S” steht in der Regel für sportliche Leistung. Beim Drive S von Brose stimmt das allemal. Die Ansprüche, die sportliche Bergtouren an Dynamik und Leistung des Motors stellen, werden bei Brose von einem Drehmoment von 90 Newtonmetern erfüllt. Damit bring der Motor eine Unterstützung von 380 Prozent deiner Trittleistung bei der Aluminium-Variante und stolzen 410 Prozent beim Drive S Aluminium.
Trotz der Leistungssteigerung weist das Kraftpaket dieselben Maße auf wie die anderen Drive-Motoren von Bose. Gerade an E-MTBs bietet dies viel Platz für innovatives Design. Selbst das Gewicht von 3,4 Kilogramm beim Aluminium Gehäuse und 2,9 Kilogramm beim Magnesium Gehäuse bleiben gleich. Gerade der Brose Drive S Magnesium bietet somit ein gutes Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht.
Fazit: Der Drive S von Brose bietet alles, was ein sportlicher E-Bike Motor benötigt und ist zusätzlich leicht und kompakt. Am besten ist er damit am E-Mountainbike aufgehoben.
Für S-Pedelecs: Brose Drive TF Aluminium
Der Brose Drive TF ist der einzige Motor des Herstellers, welcher eine Unterstützung bis 45 km/h ermöglicht. Damit wird der Brose Drive TF nur an S-Pedelecs verbaut, welche als Kleinkraftrad eingestuft werden. Du brauchst also für Räder mit diesem Motor auch Kennzeichen, Versicherung und einen Helm.
Dafür bekommst du aber auch einiges geboten. Genau wie das Arbeitstier Drive S, bringt der Drive TF ein Drehmoment von 90 Newtonmetern ans Rad und eine Unterstützung von bis zu 380 Prozent deiner Trittleistung in der Aluminium-Variante und 400 Prozent in der Magnesium-Variante.
Beim Drive TF kommt außerdem eine entscheidende Besonderheit dazu: Die Anfahrhilfe bis 20 km/h. Diese gibt dir die volle Power bei der Anfahrt auch bei geringer Eigenleistung, sodass du im Stop-and-Go Verkehr schnell von der Stelle kommst.
Fazit: Wenn du weite Strecken pendelst und ein E-Bike mit solidem Motor suchst, bist du mit dem Drive TF gut bedient. Er hat Kraft, läuft leise und unterstützt dich beim schnellen Anfahren im Stadtverkehr.
Für Cargo-E-Bikes: Brose Drive H Mag
Mit dem Brose Drive H hat Brose einen Cargo-Motor auf den Markt gebracht, der sich jedoch mit Blick auf das Datenblatt nicht weit vom Drive S entfernt. Den Drive H gibt es allerdings nur mit Magnesiumgehäuse.
Auch hier gibt es 90 Newtonmeter Drehmoment, dafür aber eine Unterstützung von bis zu 410 Prozent, bei gleichen Maßen und einem Gewicht von den bekannten 2,9 Kilogramm. Der Motor ist für eine Belastung von 250 Kilogramm ausgelegt und unterstützt besonders bei Anfahrten am Berg mit sehr starker Unterstützung. Die Schiebehilfe bis 6 km/h ist ebenfalls weiterhin integriert.
Fazit: Bei etwa gleichen Daten wie dem Brose Drive S, ist die Konfiguration des Drive H auf hohe Lasten und anspruchsvolle Einsätze im weniger sportlichen Bereich abgestimmt. Der E-Bike Motor findet sich hauptsächlich an E-Lastenrädern bzw. Cargo-E-Bikes wieder.
48-Volt-Flagschiff: Brose Drive3 Peak
Mit dem Brose Drive3 Peak geht der deutsche Hersteller einen weiteren Schritt Richtung mehr Power. Die Extraspannung ermöglicht den Entwicklern etwas mehr Power in den Spitzen. 95 Newtonmeter und bis zu 600 Watt Spitzenleistung bringt der Motor, der nach langer Ankündigung 2025 produziert werden soll. Mit einer Nennleistung von 250 Watt ist er jedoch weiterhin in Deutschland legal an herkömmlichen E-Bikes.
Der Brose Drive3 Peak unterstützt dich bei der Fahrt mit bis zu 420 Prozent deiner eigenen Power und ist mit 2,9 Kilogramm immer noch genauso leicht wie die restlichen Magnesium-Motoren von Brose. Das Gehäuse wächst zwar in der Länge und Höhe um ein bis zwei cm, dafür ist es den Entwicklern gelungen, die Breite deutlich zu reduzieren.
Fazit: Mit dem Drive3 Peak nimmt Brose einen neuen, leistungsstarken Motor auf 48-Volt-Basis in sein Portfolio auf, bei dem vieles anders ist als bei den vorherigen Drive Motoren. Der Motor ist vor allem auf den Einsatz an E-MTBs angepasst.
E-Bike Akkus von Brose
Da Brose mittlerweile sowohl Motoren mit einer Spannung von 36 Volt als auch ein System mit 48 Volt betreibt, bietet der Hersteller zwei verschiedene Akkusysteme an.
Brose Battery 36 Volt
War die Brose Battery 630 mit 630 Wattstunden vor einigen Jahren noch eine sehr große Speichereinheit, sind dies heutzutage bei hochwertigen E-Bikes beinahe Standard.
Der 3,8 Kilogramm schwere Akku wird mittels einer 0,8 Kilogramm schweren Halterung im Rahmen integriert. Diese Lösung ermöglicht einen möglichst cleanen Look der E-Bikes, ohne auf die Möglichkeit der Akkuentnahme verzichten zu müssen, wie es bei komplett integrierten Akkus der Fall ist.
Brose Battery 48 Volt
Für den Flagschiff-Motor Drive3 Peak muss Brose ebenfalls eine neue Akkulösung liefern, da das System mit 48 Volt eine Spannung hat. Brose bietet hier gleich zwei Akkus an: Einen im gewohnten Bereich von 632 Wattstunden und einen weiteren mit 814 Wattstunden.
Während beide Akkus mit Maßen von 388,5 x 83,3 x 65,3 mm auf den Markt kommen ist der kleinere Akku mit 3,8 Kilogramm Gewicht nur ein wenig leichter als der große Bruder mit 4,0 Kilogramm.
Steuerung der Brose E-Bike Motoren
Auch bei der Steuerung der Motoren bietet Brose den E-Bike Herstellern die Möglichkeit, ihr eigenes System zu entwickeln. Ob dies über Smartphone-Apps oder integrierte Bordcomputer geschieht, ist dabei der Orientierung der Hersteller überlassen. Doch mittlerweile bietet Brose auch eine eigene Serie von Steuerungseinheiten an.
Brose Display Allround
Der kleine Tacho mit gewissen Vorzügen. Auf einem 1,5 Zoll großen Farbbildschirm bekommst du mit dem Brose Display Allround nicht nur die Fahrtdaten wie Geschwindigkeit und gefahrene Kilometer angezeigt. Du kannst auch die Stärke der Unterstützung kontrollieren und den Ladezustand deines Akkus mit voraussichtlicher Reichweite einstellen. Das Licht und die Schiebehilfe lassen sich ebenfalls über den Taster ein- und ausschalten.
Auch Service- und Fehlerinformationen werden dir bei dem Display Allround angezeigt, welches du wie einen konventionellen Fahrradtacho direkt am Lenker befestigst. Idealerweise in der Nähe deiner Griffe, denn die Schalter sind leicht mit dem Daumen während der Fahrt ertastbar, ohne die Hände vom Lenker nehmen zu müssen.
Brose Display Remote
Für alle E-BikerInnen mit einem Hang zum Minimalismus gibt es das Brose Display Remote. Das Attribut „Display“ ist wohl eher euphemistisch gemeint: Fünf Taster und sechs LEDs geben dir auf ungefähr zwei Mal viereinhalb Zentimetern genug Raum für das Wesentliche, aber keinen allumfassenden Überblick. Ladezustand des Akkus, Unterstützungsstufe, Schiebehilfe, Licht und Fehlermeldung lassen sich so jedoch auf puristische Art und Weise im Blick behalten oder kontrollieren.
Die Bedieneinheit ist dem Display Allround generell ziemlich ähnlich, wenn man vom fehlenden Display absieht. Auch bildet das Display Remote die Grundlage für die Steuerung des Brose Display Central.
Brose Display Central
Das Brose Display Remote lässt sich nämlich auch um einen praktischen Bordcomputer erweitern. Allen, denen das Display Allround etwas zu klein ist, bietet das 3,5 Zoll Display an der Mitte des Lenkers den passenden Überblick. Mehr Funktionen liefert das Display Central jedoch nicht. Es ist lediglich etwas übersichtlicher, auch wenn es optisch bisher nicht wirklich ein Hingucker ist.
Fazit
Auch wenn Brose noch nicht so populär ist wie der Marktführer Bosch, bietet der Berliner Hersteller eine gut durchdachte Palette an E-Bike Motoren. Mit der Einführung des neuen 48-Volt-Systems setzt Brose außerdem auch auf die Entwicklung neuer Systeme.
In puncto flexibler Komplettsysteme schwächelt der Hersteller jedoch ein wenig. Mit nur wenigen angebotenen Akkus und einer eher kleinen Palette an Steuerungseinheiten und Displays liegt der Hersteller weiterhin hinter der Konkurrenz zurück.
E-Bikes mit Brose Antrieb findest du in nahezu jedem gut sortierten Shop wie:
Die Links gehen direkt auf die Auswahl für E-Bikes mit Brose Motor. Wir haben hier lediglich die Shops mit aufgenommen, bei denen sich gut nach Antriebshersteller filtern lässt.