E-Scooter mit Straßenzulassung sind praktisch für die letzten Kilometer in der Stadt. Doch nicht alle Modelle sind gleich – von der Reichweite über die Bremsen bis hin zu den Reifen gibt es große Unterschiede. Dieser Ratgeber hilft dir, den passenden E-Scooter zu finden.
Straßenzulassung: Warum sie für E-Scooter wichtig ist
In Deutschland dürfen nur E-Scooter mit einer Straßenzulassung am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Sie erfüllen festgelegte Sicherheitsstandards wie eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h und verfügen über wichtige Ausstattungsmerkmale wie:
- Zwei unabhängig voneinander arbeitende Bremsen.
- Beleuchtung vorne und hinten.
- Reflektoren zur besseren Sichtbarkeit.
- Klingel oder Hupe.
Außerdem muss eine Haftpflichtversicherung bestehen, die durch ein Versicherungskennzeichen nachgewiesen wird. Ohne diese Zulassung drohen Bußgelder und ein Fahrverbot.
Worauf beim Kauf eines E-Scooters achten?
Die Auswahl an E-Scootern ist riesig. Hier sind die wichtigsten Kriterien, auf die du vor dem Kauf achten solltest:
1. Bremsen
Sicherheit geht vor. Modelle mit zwei verschiedenen Bremssystemen (zum Beispiel Scheibenbremse und elektrische Rekuperationsbremse) bieten den besten Halt. Besonders auf nassem Untergrund oder auf abschüssigen Strecken machen sie einen großen Unterschied.
2. Reichweite und Akku
Die Reichweite eines E-Scooters hängt von der Batteriekapazität und der Fahrweise ab. Für den täglichen Pendelverkehr sollten 15 bis 25 Kilometer ausreichend sein. Wer längere Strecken plant, sollte entsprechend ein Modell mit mindestens 30 Kilometern Reichweite wählen.
3. Bereifung
Es gibt zwei Haupttypen von Reifen: Luftreifen und Vollgummireifen.
- Luftreifen: Bieten mehr Komfort und bessere Dämpfung, sind aber auch pannenanfälliger.
- Vollgummireifen: Wartungsarm, aber weniger geeignet für unebenes Gelände.
4. Gewicht und Tragbarkeit
Ein eher leichter Elektroroller wiegt im Bereich 10 bis 18 kg und lässt sich leichter transportieren und verstauen. Klappmechanismen sind vor allem für Pendler von Vorteil.
5. Bedienung und Extras
Eine intuitive Bedienung ist wichtig. Displays sollten Geschwindigkeit, Akkustatus und Modus übersichtlich anzeigen. Praktische Extras wie Blinker, USB-Anschluss oder App-Steuerung sind ebenfalls von Vorteil.
6. Kosten
Für einen guten E-Scooter mit Straßenzulassung solltest du mit Kosten zwischen 300 und 800 Euro rechnen. Günstigere Modelle können Schwächen in Verarbeitung und Ausstattung haben, teurere Varianten überzeugen oft durch höhere Reichweiten oder bessere Bremsen.
Die besten E-Scooter mit Straßenzulassung
Joyor C10E
Der Joyor C10E bietet einen leistungsstarken 500-Watt-Motor und eine Reichweite von bis zu 40 km. Auffallend sind die 10-Zoll-Luftreifen, die zusammen mit der hydraulischen Vorderradfederung für eine komfortable Fahrt sorgen. Das breite, rutschfeste Trittbrett bietet zusätzlichen Komfort und Sicherheit. Praktisch ist der herausnehmbare Akku, der das Laden erleichtert.
Unsere Meinung: Der Joyor C10E ist eine gute Wahl für den Alltag in der Stadt. Er punktet mit solider Verarbeitung, Fahrkomfort und einer zuverlässigen Bremskombination. Unebenes Gelände geht, ist aber nicht sein Spezialgebiet. Unsere Empfehlung, wenn es ein starker Allrounder sein soll.
Egret Ey! 2
Mit seinem futuristischen Design und einem leistungsstarken 500-Watt-Motor fällt der Egret Ey! 2 auf. Die 10-Zoll-Tubeless-Reifen und die Vollfederung garantieren ein komfortables Fahren auch auf unebenem Untergrund. Außerdem verfügt der E-Scooter über integrierte Blinker, ein intuitives Display und kommt auf eine Reichweite von bis zu 45 km.
Unsere Meinung: Der Egret Ey! 2 vereint Stil und Leistung. Besonders die durchdachte Ausstattung und der hohe Komfort machen ihn ideal für Stadtfahrer. Das Gewicht von 23,4 kg könnte für Pendler allerdings ein Nachteil sein. Klare Empfehlung, wenn Premium-Features und Optik zählen.
Honeywhale E9 Max
Der Honeywhale E9 Max ist ein leichter E-Scooter mit nur 15,5 kg, der trotz seiner kompakten Bauweise eine solide Leistung bietet. Sein 500-Watt-Motor ermöglicht eine Reichweite von bis zu 30 km. Die Vollgummireifen sind pannensicher und die Federung vorne und hinten erhöht den Fahrkomfort.
Unsere Meinung: Ein preiswerter, schicker E-Cityroller mit einfacher Bedienung und gutem Komfort für asphaltierte Wege. Die Vollgummireifen sind wartungsarm, bieten aber weniger Dämpfung auf unebenen Wegen. Daher eine Empfehlung für alle, die einen minimalistischen, aber soliden und preiswerten E-Scooter für den innerstädtischen Verkehr suchen.
Joyor S5 Pro
Der Joyor S5 Pro bietet mit seinem 1.300-Wh-Akku eine enorme Reichweite von bis zu 100 km. Die Kombination aus Vollfederung und 10-Zoll-Luftbereifung ermächtigt ihn auch für Geländefahrten. Der 500-Watt-Motor sorgt für eine kräftige Beschleunigung und das klappbare Design ermöglicht eine einfache Aufbewahrung. Zudem ist der Joyor S5 Pro besonders für große oder schwere Personen geeignet, da er für eine Traglast von bis zu 150 kg zugelassen ist.
Unsere Meinung: Ein robuster Scooter für Vielfahrer und Abenteuerlustige in jedem Terrain. Die lange Ladezeit von bis zu 13 Stunden erfordert allerdings eine gute Planung. Wir empfehlen diesen E-Scooter, wenn Reichweite, Traglast und Offroad-Fähigkeiten im Vordergrund stehen. Eine gute Wahl also für alle, die einen komfortablen und ausdauernden E-Scooter suchen.
Joyor S5 ABE
Vielseitig und robust gibt sich der Joyor S5 ABE mit seinem 500-Watt-Motor. Er ermöglicht eine Reichweite von bis zu 55 km, während die hydraulischen Scheibenbremsen und die Vollfederung für viel Sicherheit und Komfort sorgen. Auf unebenen Untergründen spielt er mit seinen 10-Zoll-Luftreifen seine Stärken aus. Der Joyor S5 ABE ist prinzipiell das gleiche Modell wie der Joyor S5 Pro, nur mit kleinerem Akku und weniger Traglast.
Unsere Meinung: Ein echter Allrounder für Stadt- und Offroad-Abenteuer. Die Kombination aus durchdachter Federung und hochwertiger Bremsentechnologie macht den Joyor S5 ABE zu einem der besten E-Scooter in seiner Klasse. Unsere Empfehlung, wenn komfortable Fahrten auf unebenen Strecken gefragt sind und eine durchschnittliche Reichweite genügt.
Joyor Y8-S
Mit seinem 500-Watt–Motor und einer Reichweite von bis zu 82 km bietet der Joyor Y8-S ein beachtliches Gesamtpaket. Die Vollfederung und die Luftbereifung sorgen für eine angenehme Fahrt auch auf unebenem Gelände. Der höhenverstellbare Lenker ermöglicht eine individuelle Anpassung.
Unsere Meinung: Der Joyor Y8-S ist ein erschwinglicher Allrounder mit solider Leistung und Komfort. Die fehlenden Blinker und die etwas einfach gehaltene Bedieneinheit sind kleine Schwächen. Klare Empfehlung, wenn es ein günstiger Allround-Scooter mit großer Reichweite sein soll.
FAQ: Häufige Fragen zu E-Scootern mit Straßenzulassung
1. Was kostet ein E-Scooter mit Straßenzulassung?
Die Preise für E-Scooter mit Straßenzulassung variieren stark je nach Ausstattung, Marke und Einsatzgebiet.
- Einstiegsmodelle: Ab etwa 300 Euro erhältst du einfache Roller mit Basisfunktionen wie 15 km Reichweite und Standardbremsen.
- Mittelklasse: Zwischen 400 und 600 Euro findest du Modelle mit besserer Verarbeitung, größerer Reichweite (20–30 km) und komfortabler Bereifung.
- Premium-Scooter: Ab 700 Euro bieten E-Scooter Top-Ausstattung wie leistungsstarke Motoren, Scheibenbremsen und große Akkus mit über 40 km Reichweite.
Die Wahl hängt davon ab, wie oft und auf welchem Terrain du den Roller nutzen möchtest.
2. Welche Versicherung benötige ich für einen E-Scooter?
In Deutschland brauchst du für einen E-Scooter mit Straßenzulassung eine Haftpflichtversicherung. Diese deckt Schäden ab, die bei Unfällen mit anderen Beteiligten entstehen.
- Kosten: Die Versicherung kostet jährlich etwa 20 bis 50 Euro.
- Zusatzschutz: Teilkasko-Optionen sind freiwillig und schützen bei Diebstahl, Vandalismus oder Naturereignissen. Sie erhöhen die Kosten, können aber bei teureren Modellen sinnvoll sein.
- Versicherungskennzeichen: Nach Abschluss der Versicherung erhältst du ein Kennzeichen, das gut sichtbar am Roller angebracht werden muss.
Die Versicherung ist Pflicht – ohne darfst du deinen E-Scooter nicht im öffentlichen Straßenverkehr nutzen.
3. Darf ich mit einem E-Scooter auf Gehwegen fahren?
Nein, E-Scooter gehören nicht auf den Gehweg. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt klare Regeln vor:
- Radwege: Falls vorhanden, musst du den Radweg nutzen.
- Straßen: Gibt es keinen Radweg, darfst du auf die Straße ausweichen.
- Gehwege und Fußgängerzonen: Diese sind für E-Scooter tabu, außer sie sind explizit durch das Schild „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ freigegeben.
Das Fahren auf Gehwegen ist nicht nur gefährlich, sondern wird auch mit Bußgeldern geahndet.
4. Ab welchem Alter darf man einen E-Scooter fahren?
Das Mindestalter für E-Scooter mit Straßenzulassung liegt in Deutschland bei 14 Jahren. Einen Führerschein brauchst du nicht. Für jüngere Fahrer können kleinere, nicht straßenzugelassene Modelle für den Privatgebrauch eine Alternative sein.
5. Wie wichtig ist die Reichweite bei einem E-Scooter?
Die Reichweite ist ein zentraler Faktor beim Kauf. Sie hängt vor allem vom Akku, dem Gewicht des Fahrers und dem Fahrstil ab.
- 15–20 Kilometer: Ausreichend für kurze Stadtfahrten oder den Weg zur Arbeit.
- 20–30 Kilometer: Ideal für Pendler, die regelmäßig längere Strecken fahren.
- Über 30 Kilometer: Sinnvoll für Vielfahrer oder Freizeitfahrten auf ländlichen Strecken.
Bedenke, dass die Reichweite bei niedrigen Temperaturen oder steilen Anstiegen oft geringer ausfällt.
6. Kann ich einen E-Scooter leasen oder finanzieren?
Ja, viele Anbieter und Fachhändler bieten Leasing- oder Finanzierungsoptionen an. Das Leasingmodell von Egret beispielsweise nennt sich „My Job Scooter“.
- Leasing: Besonders beliebt bei Firmen oder Vielnutzern. Oft sind Versicherung und Wartung im Paket enthalten.
- Finanzierung: Damit kannst du den Preis in monatlichen Raten zahlen, was bei teureren Modellen sinnvoll sein kann.
Vergleiche die Angebote genau, um sicherzustellen, dass keine versteckten Kosten entstehen.
7. Ist ein Helm beim Fahren vorgeschrieben?
Eine Helmpflicht besteht bei E-Scootern mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h nicht. Trotzdem wird das Tragen eines Helms dringend empfohlen. Ein Helm schützt dich bei Stürzen und kann schwere Verletzungen verhindern. Besonders sinnvoll sind smarte Helme mit Zusatzfunktionen wie:
- Beleuchtung oder integrierte Blinker.
- Bluetooth für Musik oder Telefonate.
8. Was muss ich beim Transport eines E-Scooters beachten?
E-Scooter sind leicht zu transportieren, wenn sie klappbar und nicht zu schwer sind.
- Im Auto: Modelle mit Klappmechanismus passen meist problemlos in den Kofferraum.
- In öffentlichen Verkehrsmitteln: E-Scooter dürfen oft kostenfrei mitgenommen werden, solange sie zusammengeklappt sind.
- Im Flugzeug: Akkus über 160 Wh Kapazität sind in der Regel nicht erlaubt. Prüfe die Vorschriften der Fluggesellschaft.
9. Gibt es spezielle Modelle für schwere Fahrer?
Ja, einige E-Scooter sind speziell für höhere Traglasten konzipiert.
- Maximales Gewicht: Modelle mit bis zu 150 kg Traglast wie der Joyor S5 Pro sind verfügbar.
- Verstärkte Rahmen: Diese Roller sind stabiler und haben oft größere Reifen sowie leistungsstärkere Motoren.
Achte darauf, dass die angegebene Traglast nicht überschritten wird, da dies die Sicherheit und Leistung beeinträchtigen kann.
10. Wie lange hält der Akku eines E-Scooters?
Die Lebensdauer eines Akkus liegt in der Regel bei einigen Jahren, abhängig von:
- Ladezyklen: Je häufiger du den Akku auflädst, desto schneller verschleißt er.
- Pflege: Vermeide vollständige Entladung und extreme Temperaturen, um die Lebensdauer zu verlängern.
- Austausch: Viele Akkus sind austauschbar, wobei Ersatzakkus oft zwischen 100 und 300 Euro kosten.
11. Welche Unterschiede gibt es bei den Reifen?
Die Reifen beeinflussen Komfort und Fahreigenschaften:
- Luftreifen: Gute Dämpfung und ideal für unebene Straßen, aber anfällig für Pannen.
- Vollgummireifen: Wartungsfrei, dafür weniger komfortabel auf unebenem Untergrund.
- Reifengröße: Größere Reifen (ab 8 Zoll) bieten mehr Stabilität, Komfort und Sicherheit.
12. Was mache ich, wenn mein E-Scooter gestohlen wird?
Sollte dein E-Scooter gestohlen werden, solltest du:
- Den Diebstahl bei der Polizei melden.
- Den Schaden deiner Versicherung melden (falls du eine Teilkasko hast).
- Die Fahrzeug-ID-Nummer bereithalten, um den Roller identifizieren zu können.
Ohne Teilkaskoschutz musst du die Kosten leider selbst tragen. Eine gute E-Scooter Versicherung ist daher empfehlenswert.