Der ADAC hat zehn preiswerte Tiefeinsteiger unter 2.000 Euro auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis ist eher ernüchternd: Nur zwei der E-Bikes konnten überzeugen, manche fielen sogar mit der Note „mangelhaft“ durch. Wie gut sind die Testsieger wirklich?
ADAC: Nur zwei von zehn Tiefeinsteigern überzeugen
Von günstigen E-Bikes darf man keine Wunder erwarten – zu diesem Ergebnis kommt der ADAC bei seinem Test von zehn Tiefeinsteigern. Sie sind alle für unter 2.000 Euro zu haben, unterscheiden sich aber deutlich in Fahreigenschaften, Reichweite, Sicherheit und Handhabung.
Nur zwei der getesteten E-Bikes erhielten die Note „gut“. Für sechs weitere Modelle reichte es nur für ein „befriedigend“ oder „ausreichend“. Zwei weitere E-Bikes sind nach Ansicht der Tester schlicht „mangelhaft“.
An der Spitze liegen das Deruiz Quarz und das Fischer Cita 2.2i. Das Deruiz punktet unter anderem mit einer Reichweite von durchschnittlich 73 Kilometern, die durch einen 644-Wh-Akku ermöglicht wird. Auch die Schaltung harmoniert laut ADAC gut mit dem Antrieb. Besonders loben die Tester die starken Bremsen.
Trotz des günstigen Preises von rund 1.400 Euro leistet sich das Deruiz Quarz mit seiner Acht-Gang-Schaltung von Shimano kaum Schwächen. Die Ergonomie wird als angenehm beschrieben, das Fahrverhalten als stabil und leise. Einziger Kritikpunkt der Tester: Die Unterstützung des Heckantriebs (55 Nm) mit Frequenzsensor könnte etwas feiner abgestuft sein.
Auch das Fischer Cita 2.2i für rund 1.950 Euro überzeugte den ADAC mit einer soliden Gesamtleistung. Als einziges Modell im Testfeld verfügt es über einen Mittelmotor (65 Nm) von Bafang, der für ein natürliches und ausgewogenes Fahrgefühl sorgt.
Mit einer gemessenen Reichweite von 84 Kilometern (522-Wh-Akku) setzt das E-Bike mit Nabenschaltung den Bestwert unter den getesteten Tiefeinsteigern. Die bequeme Sitzposition, die durch eine gefederte Sattelstütze und einen hohen Sattel unterstützt wird, sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl. Anders als beim Deruiz Quarz müssen Gepäckträger und Schutzbleche nicht separat bestellt werden.
Tiefeinsteiger: Schwächen bei Antrieb und Akku
Generell zeigen viele der getesteten Pedelecs Schwächen beim Antrieb. Die meisten Modelle setzen auf einfache Pedalsensoren statt auf hochwertigere Drehmomentsensoren. Das führt oft zu einem weniger feinfühligen Ansprechverhalten des Motors. Außerdem laufen manche Motoren nach dem Treten noch kurz nach, was die Kontrolle über das Rad erschwert. Beim Deruiz Quarz und Fischer Cita 2.2i ist das nicht der Fall.
Auch bei den Akkus ist oft noch Luft nach oben: Das Schlusslicht von Heybike kommt nur 35 Kilometer weit. Gleichzeitig braucht der Akku über fünf Stunden zum Aufladen. Noch länger dauert es bei Zündapp und Grundig mit fast zehn Stunden. Das Deruiz liegt mit 6,7 Stunden im oberen Mittelfeld, das Fischer-E-Bike ist nach 5,5 Stunden aufgeladen.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die zum Teil enormen Gewichtsunterschiede zwischen den Modellen. Während das leichteste Pedelec von Crivit nur 21 Kilogramm auf die Waage bringt, wiegt das schwerste von Fischer satte 28,8 Kilogramm. Auch das Deriuz ist mit 27,2 Kilogramm alles andere als ein Leichtgewicht.