Der VMAX VX2 Pro tritt als hochwertiger E-Scooter mit Straßenzulassung für tägliches Pendeln an. Mit seinem 500-Watt-Motor, dem 48 V-System und vielen Komfortmerkmalen hat er das Zeug dazu. Doch kann er wirklich überzeugen? Ich habe den Scooter ausgiebig getestet.
Lieferumfang und Aufbau: Schnell erledigt
Wir haben den VMAX VX2 Pro ST-B getestet. Das ist die Variante mit einer Reichweite von 45 km. Der erste Eindruck ist durchweg positiv. Er kommt in einer recht kleinen Verpackung, ist aber gut geschützt, sodass während des Transports nichts beschädigt werden kann. Mein Testgerät war offensichtlich schon einmal im Einsatz, wurde aber sorgfältig wieder eingepackt – insofern alles super.
Im Lieferumfang enthalten sind der E-Scooter selbst, ein Netzteil, eine deutschsprachige Bedienungsanleitung, einige Schrauben, ein Sechskantschlüssel und ein praktischer Leinenbeutel, der wahrscheinlich dafür gedacht ist, das Netzteil unterwegs zu verstauen. Zusätzlich ist ein Verlängerungsschlauch für eine Luftpumpe enthalten, um besser an die Ventile der Reifen zu kommen. Die Bedienungsanleitung kommt als liebevoll gestaltete Broschüre daher, die farbig bebildert ist und alle wichtigen Infos übersichtlich darstellt und die erste Inbetriebnahme erklärt.
Der Zusammenbau ist schnell erledigt: Man nimmt den Scooter aus der Verpackung, stellt ihn auf den Ständer und klappt die Lenkerstange nach oben, sodass der Klappmechanismus einrastet. Jetzt noch das Verbindungskabel zwischen Lenker und Scooter zusammenstecken. Das ist zwar ziemlich lang, lässt sich aber doch problemlos in der Lenkerstange verstauen. Anschließend setzt man den Lenkerkopf auf und schraubt die vier mitgelieferten Schrauben fest. Fertig.
Design und Verarbeitung
Der VMAX VX2 Pro wirkt extrem stabil und sehr gut verarbeitet. Was mir sofort auffällt, sind die beiden Bremshebel mit Bremszügen, obwohl nur eine mechanische Bremse verbaut ist. Wie das funktioniert, erklären wir im weiter unten im Testbericht. Die beiden Bremszüge gehen sauber in die Lenkerstange, um dort zu verschwinden. Der Einlass ist sehr schön mit großen Gummimuffen umgesetzt, die sich nicht so leicht lösen können und wohl auch kein Regen eindringen sollte.
An den Lenkerenden sind Blinker angebracht, die über einen Kippschalter unterhalb des linken Griffs ein- und ausgeschaltet werden können. Alle Bedienelemente sind schwarz gehalten, nur die Beschriftung bzw. die Symbole darauf sind weiß. Dennoch ist alles gut zu erkennen. Auf der rechten Seite gibt es zwei Knöpfe: den Ein- und Ausschalter und den für das Licht. Auch das Daumengas ist auf dieser Seite angebracht.
Das Display spiegelt nur wenig und ist auch in der Sonne gut ablesbar. Die Lenkergriffe sind aus Gummi und hochwertig. Meiner Einschätzung nach sollten sie auch sicheren Halt bei Abbiegezeichen bieten, wenn nur eine Hand am Lenker ist.
Zwar besitzt der E-Scooter keine spezielle Federung, die schlauchlosen 10-Zoll-Luftreifen sorgen jedoch für eine angenehme und komfortable Fahrt und gleichen auch kleinere Unebenheiten aus. Das hintere Schutzblech hat einen Haken für den Klappmechanismus und fest mit dem gummierten Trittbrett verschraubt – da wackelt nichts.
Trotz seiner stabilen Verarbeitung sieht der VMAX VX2 Pro schlicht und edel aus. Der E-Scooter übt sich durch den dezent platzierten VMAX-Schriftzug an der Lenkerstange im Understatement. Denn er hat einiges in petto.
Ausstattung und Fahrverhalten des VMAX VX2 Pro
Der VMAX VX2 Pro bietet mit seinem 500-Watt-Motor genügend Leistung für den städtischen Alltag. Der Motor kann jedoch eine Spitzenleistung von 1.200 Watt erreichen,was für eine beeindruckende Beschleunigung sorgt.
Die zwei Geschwindigkeitsstufen ermöglichen dabei eine flexible Anpassung an unterschiedliche Situationen: Der Eco-Mode für weniger Leistung und längere Akkulaufzeit, der Sportmodus für mehr Power. Im Eco-Mode komme ich von 0 auf 22 km/h in etwa 7 Sekunden und im Sportmodus auf erstaunliche 5 Sekunden.
Dabei fällt mir positiv auf, dass ich den E-Scooter nur wenig in Bewegung bringen muss, bis der Motor dazu schaltet. Bei manch anderen Modellen bedarf es da schon ein etwas kräftigeres Anrollen. Das lerne ich besonders an Steigungen zu schätzen, wo ich annähernd aus dem Stand losfahren kann.
Der Hersteller gibt eine Steigfähigkeit von bis zu 28 Prozent an. Im Test zeigt sich, dass der E-Scooter auch anspruchsvolle Anstiege ohne großen Leistungsverlust meistert. Das heißt konkret, dass er bei moderaten Steigungen nicht deutlich langsamer wird und bei heftigen Steigungen immer noch weiterfährt, ohne den Motor zu überfordern.
Während der Fahrt fühlt sich der VMAX VX2 Pro sicher und reaktionsschnell an. Der Lenker liegt gut in der Hand und die Steuerung ist intuitiv. Zwischen dem Eco- und dem Sportmodus gibt es tatsächlich spürbare Unterschiede. Ich erwische mich aber dabei, fast ausschließlich im Energiesparmodus unterwegs zu sein. Sowohl die Beschleunigung als auch die Kraft an Hügeln sind für meinen Geschmack nämlich mehr als ausreichend. Zusätzlich gewinne ich ein paar Kilometer mehr Fahrspaß.
In puncto Reichweite gibt VMAX bei der ST-B-Version bis zu 45 Kilometer an, was in der Praxis natürlich von Faktoren wie Streckenprofil, Fahrergewicht und Geschwindigkeit abhängt. Ich kam im Eco-Profil mit vielen Stop-and-Go-Situationen und in hügeliger Gegend auf etwa 38 Kilometer. Für das gute Energiemanagement und die hohe Leistung ist das 48-Volt-System mit 13 Ah Akku verantwortlich. Insgesamt steht also eine Batteriekapazität von 624 Wh zur Verfügung.
Der E-Scooter benötigt für eine vollständige Ladung etwa 6,5 Stunden. Bei einem Ladeverhalten über Nacht ist das in Ordnung. Schnelles Nachladen ist allerdings nur schlecht möglich.
Vom Bremssystem bin ich im Test großer Fan: Am VMAX VX2 Pro ist eine Kombination aus mechanischer Trommelbremse vorne und elektronischer Rekuperationsbremse hinten verbaut. Beide werden jedoch über identische, mit ähnlichem Widerstand eingestellte Bremshebel ausgelöst. Das ermöglicht ein kontrolliertes, kraftvolles Abbremsen. Die Bremsen packen ohne zu blockieren zuverlässig zu und sorgen für kurze Bremswege.
Das Bremssystem ist daher wirklich ausgeklügelt. Der linke Bremshebel spricht kombiniert die Trommelbremse am Vorderrad und die elektromagnetische Rekuperationsbremse über den Motor am Hinterrad an. Der rechte Bremshebel betätigt ausschließlich die elektrische Rekuperationsbremse. Die Bremsinformation stammt von einem Sensor (Hallgeber mit Magnet), der direkt im Bremshebel sitzt. Für den angenehmen Widerstand sorgt eine darin verbaute Feder, die den Bowdenzug simuliert. Die Stärke der mechanischen Bremse ist am Vorderrad einstellbar und an das Körpergewicht anpassbar.
Auf ebener Strecke und verdichteten Waldwegen fährt sich der Scooter angenehm, bei Kopfsteinpflaster und anderen holprigen Abschnitten gehen die Erschütterungen hingegen wegen der nicht vorhandenen Federung in die Knie. Hier punkten E-Scooter mit dezidierter Federung wie der Joyor S5 Pro (Test) oder der Egret Ey! 2 (Test).
Für Fahrten bei Dunkelheit ist die Beleuchtung gut dimensioniert. Das ziemlich helle 60-Lux-Licht vorne sorgt für eine hervorragende Ausleuchtung der Wege und gute Sichtbarkeit im nächtlichen Straßenverkehr. Die integrierten Blinker erhöhen die Sicherheit bei Richtungswechseln deutlich. Zumal nicht nur die Lenkerenden leuchten, sondern auch zwei zusätzliche Blinker links und rechts vom Hinterrad angebracht sind.
Display und Bedienung
Die Bedienung des Scooters funktioniert intuitiv: Der An- und Ausschalter wird zwei Sekunden lang gedrückt, dann schaltet sich der E-Scooter an und ist sofort ohne weitere Wartezeit betriebsbereit. Wenn man einmal drückt, kann man zwischen dem Sportmodus (ein „S“ im Display) und dem Eco-Mode wählen. Zum Ausschalten hält man den Knopf vier Sekunden lang gedrückt oder wartet fünf Minuten – dann schaltet sich der Scooter ab. Das Licht ist über den separaten Knopf ein- und ausschaltbar.
VMAX wählt für die Blinkersteuerung einen Kippschalter mit drei Positionen: links, mittig, rechts. Diese Bedienung ist so simpel wie genial. Intuitiv lässt sich mit dem Daumen der jeweilige Blinker setzen und wieder deaktivieren. Man fühlt die Position des Schalters, ohne hinschauen zu müssen. Das ist deutlich entspannter, als ich es von Zweiknopflösungen kenne, da dort immer der richtige Knopf „getroffen“ werden muss.
Das Display ist übersichtlich und zeigt alle wichtigen Informationen an, darunter Geschwindigkeit, Akkustand und die aktuelle Geschwindigkeitsstufe. Die Helligkeit des Displays ist auch bei direktem Sonnenlicht völlig ausreichend.
VMAX setzt bei diesem E-Scooter-Modell auf eine einfache App. Sie bietet praktische Funktionen wie die Anzeige von Geschwindigkeit und Batteriestand, Einstellung der elektronischen Wegfahrsperre wie beim Egret Ey!2 (Test), Anpassung der Motorleistung sowie Firmware-Updates. Interessanterweise erwähnt die Bedienungsanleitung diese App gar nicht, obwohl sie unter dem Namen „VMAX Connect“ sowohl für Android als auch iOS in den App-Stores verfügbar ist.
Ein Vorteil der App ist die unkomplizierte Nutzung ohne Bindung an eine persönliche E-Mail-Adresse, was das Teilen des E-Scooters mit Freunden und Familie besonders einfach macht. Aber auch Langfinger können dadurch Zugriff erhalten. Daher ist für optimalen Diebstahlschutz ein zusätzliches physisches Schloss sinnvoll.
Alltagstauglichkeit und Transport
Mit seinen 20,4 Kilogramm gehört der VMAX VX2 Pro ST-B nicht zu den leichtesten E-Scootern seiner Art, was ich vor allem beim Tragen merke. Dafür punktet er mit einem stabilen und langlebigen Gesamteindruck und hält einer maximalen Belastung von 130 kg stand.
Der Faltmechanismus erfordert etwas Übung. Zunächst muss man den Sicherungshebel am Klappmechanismus lösen, dann die Lenkerstange nach unten klappen. Dabei hatte ich anfangs Schwierigkeiten. Man muss die Lenkerstange genau in der richtigen Position halten, damit sie mit dem Haken am hinteren Schutzblech verbunden werden kann. Nach einigen Versuchen und vor allem etwas mehr Druck bekommt man aber ein Gefühl dafür. Die Lenkergriffe sind fest montiert und lassen sich nicht abklappen, wie beispielsweise beim Pure Advanced Flex (Test).
Der IPX6-Wasserschutz soll sich auch bei Regenfahrten bewähren. Wobei VMAX in der Bedienungsanleitung rät, dass der E-Scooter möglichst nicht sehr lange im Regen stehen sollte. Die Betriebstemperatur von -10 bis +50 Grad Celsius sollte einen ganzjährigen Einsatz ermöglichen – jedenfalls in hiesigen Gefilden.
Das Ladegerät ist nicht besonders kompakt, verfügt aber über eine leicht eingelassene Oberfläche, die wie eine Ablage wirkt. Man könnte sich durchaus vorstellen, es auf den Tisch zu stellen und beispielsweise den Schlüssel für ein Scooter-Schloss oder den Haustürschlüssel draufzulegen.
Fazit: Für wen ist der VMAX VX2 Pro geeignet?
Der VMAX VX2 Pro eignet sich ideal für Pendler und Alltagsfahrer, die Wert auf Komfort, Zuverlässigkeit und Sicherheit legen. Mit seiner soliden Reichweite, komfortablen Luftreifen und umfassender Beleuchtung inklusive Blinkern meistert er sowohl Straßen als auch leicht unebenes Gelände problemlos. Die sehr hohe Beschleunigung sorgt für zügige Anfahrten an Ampeln, während die großzügige Zuladung von 130 kg auch Menschen mit höherem Körpergewicht anspricht. Die Premium-Qualität und deutsche Straßenzulassung unterstreichen den Anspruch an Langlebigkeit.
Weniger geeignet ist der E-Scooter für Personen, die einen besonders leichten und transportablen Roller suchen oder eine personalisierte App-Anbindung wollen. Wer jedoch einen zuverlässigen, komfortablen und spritzigen E-Scooter für den täglichen Gebrauch sucht, trifft mit dem VMAX VX2 Pro ST-B eine ausgezeichnete Wahl.
VMAX VX2 Pro kaufen
Der VMAX VX2 Pro ist über den Onlineshop für 699 bzw. 799 Euro als 35 km- und 45 km-Version erhältlich. Über den Gutscheincode EN15 sparen Käufer 15 Euro zusätzlich. Preislich bewegt er sich damit im mittleren Segment. Weitere von uns getestete Top-E-Scooter haben wir in einer Übersicht zusammengestellt.