Du liebäugelst mit einem Pedelec mit Riemenantrieb, suchst aber noch das richtige Modell? Wie verhält sich der Riemen eigentlich im Vergleich zur Kette und abseits der Stadt? Wir klären die wichtigsten Fakten und listen günstige E-Bikes ohne Kette auf.
Vorteile und Nachteile eines Fahrrad-Riemenantriebs
Ein Carbon-Riemen ist leise und sauber. Er benötigt während der gesamten Einsatzzeit nur wenig Pflege, ein regelmäßiges Ölen wie bei Ketten entfällt. Zudem gelten Riemenantriebe als verschleißarm. Zwischen 15.000 km und 30.000 km Laufleistung sind möglich, während Fahrradketten oft schon nach 1.000 bis 2.000 km getauscht werden müssen – natürlich abhängig von Fahrweise und Wartung.
Falls ein Riemen doch einmal ausgewechselt werden muss, sind höhere Kosten als beim herkömmlichen Antrieb einzuplanen. Unterwegs könnte es zudem schwieriger werden, Ersatzteile zu bekommen.
Beim Fahren selbst sind Riemenantriebe zwar ruhiger, aber etwas weniger effizient bei der Kraftübertragung, was bei E-Bikes wegen des Motors zu vernachlässigen ist. Günstige City-Pedelecs erhalten meist eine Kombination aus einem hochwertigen Carbon-Riemen und Single-Speed-Antrieb. Da sie also nur einen Gang besitzen, sind sie einfach zu warten und ideal für flache Strecken oder den Stadtverkehr.
E-Bikes mit Riemenantrieb können aber auch mit Nabenschaltungen beispielsweise von Shimano oder stufenlosen Enviolo-Schaltungen zusammenarbeiten. Ferner gibt es Tretlagerschaltungen, wie das Pinion-Getriebe. Diese Modelle liegen in der Regel preislich sehr viel höher.
Im Discounter oder online: Modelle mit Riemen müssen nicht teuer sein
Bei den hier vorgestellten Modellen sind die Meisten als Singlespeed konzipiert. Aber es ist sogar ein Modell mit Schaltung dabei. Die günstigen Preise, teilweise deutlich unter 2.000 Euro, kommen vorwiegend durch den Vertriebsweg zustande. Denn alle Modelle sind online zu kaufen.
Crivit Modell X und Y kommen von Lidl
Fündig werden wir beispielsweise bei Lidl, der erst im März 2024 seine neuen Crivit-Pedelecs in zwei Varianten vorstellte. Im Repertoire sind das Modell X mit Diamantrahmen und das Y mit tiefem Einstieg. Die Elektroräder kosten im Lidl-Onlineshop jeweils 1.599 Euro (UVP). Sie haben einen Mivice-Motor und kommen ohne Gangschaltung aus.
Für einen schnellen Sprint schaltet das X.2 per Boost-Taste auf maximale Motorpower hoch. Die Akkus mit übersichtlichen 360 Wattstunden verschwinden im Sattelrohr. Bewährte Ausstattungen von Shimano und Schwalbe komplettieren das Stadt-E-Bike.
Engwe P275 Pro bietet sogar Schaltautomatik
Kürzlich testeten wir das Engwe P275 Pro, das mit Diamantrahmen angeboten wird. Es hat eine gut durchdachte Ausstattung und bietet einen Mittelmotor sowie eine 3-Gang-Automatiknabe von Bafang. In Kombination mit dem Gates-Riemenantrieb liegt es mit 1.899 Euro in der günstigen Preisklasse über dem Standard.
Daneben punktet das Commuter-Pedelec mit einem stylisch in den Rahmen integrierten Frontlicht und einer beachtlichen Akkukapazität von knapp 700 Wattstunden. Aktuell ist das Engwe P275 Pro zum rabattierten Preis im Buybestgear-Onlineshop leider ausverkauft und bei Geekmaxi kostet es in Schwarz 2.199 Euro. Die gute Nachricht: direkt beim Hersteller sind noch beide Farbvarianten zum Preis von 1.899 Euro erhältlich.
Tenways CGO 800S mit Markenkomponenten und App
Auch das Tenways CGO 800S mit Tiefeinstiegsrahmen konnte uns im Test durch seine gute Verarbeitung überzeugen. Mit nur einem Gang im Zusammenspiel mit dem Gates-Carbon-Riemen ist es ein ideales Pendler-E-Bike. Trotz voller Ausstattung wiegt es nur 23 kg, was in seiner Preisklasse relativ wenig ist. Eine Federgabel sorgt für mehr Fahrkomfort.
Der Rahmen bietet ein minimalistisches Design und versteckt den entnehmbaren 374-Wattstunden-Akku unsichtbar im Unterrohr. Auch der Mivice-Antrieb in der Hinterradnabe wirkt kaum größer als eine Nabenschaltung. Zudem kann die Tenways-App genutzt werden, um wichtige Fahrdaten aufzuzeichnen und zu navigieren. Du kannst das elegante Tenways CGO 800S aktuell zu einem UVP von 1.899 Euro im Hersteller-Onlineshop ergattern.
ADO Air unter 1.500 Euro und als E-Faltrad
Eine weitere Option wäre das City-E-Bike Ado Air 28 mit tiefem Einstieg, das ebenfalls mit einem Heckantrieb von Mivice und einer Federgabel aufwartet. Der Akku ist mit 345 Wattstunden eher mäßig, sollte aber unter Idealbedingungen bis zu 100 km schaffen.
Durch das geringe Gewicht von lediglich 21,5 kg ist es gut in Bus und Bahn zu transportieren. Auch sind eine App-Anbindung und Bluetooth mit an Bord. Der Hersteller bietet das Ado Air 28 aktuell zu einem UVP von 1.399 Euro an. Alternativ gibt es das Ado Air als Faltradversion, ebenfalls mit Riemen statt Kette.
Fiido Air wiegt nur 14 kg
Brandneu ist das mit nur 14 kg besonders leichte Fiido Air. Das urbane Fahrrad ist clean designt, Schutzbleche und Gepäckträger fehlen, aber integrierte Leuchten sind dabei. Mit 209 Wattstunden ist der Batteriespeicher sehr überschaubar, soll aber unter idealen Bedingungen noch bis zu 80 km leisten.
Außerdem kannst du die Reichweite per passendem Range-Extender erweitern. Der Antrieb stammt wie bei vielen der genannten Modelle von Mivice. Dank eines satten Rabatts ist das Fiido Air Carbonfaser-E-Bike beim Hersteller aktuell zu einem Vorverkaufspreis von 1.799 Euro (UVP) gelistet, ausgeliefert wird es ab August 2024. Einziges Manko: Theoretisch lässt sich per App eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h freischalten, sodass es auf deutschen Straßen nicht mehr als Pedelec gilt.