In der bayerischen Landeshauptstadt bewegt sich etwas, nach der Vorstellung vin Stadtplaner/innen werden Innenstadt und Vororte mit Radschnellverbindungen ausgestattet.
Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) hat für die bayerische Landeshauptstadt und ihr Umland einen Analyse des Potenzials von Schnellverbindungen für Radler erstellt. Diese ist positiv ausgefallen, nun können nächste Stufen in Richtung Umsetzung angegangen werden.
Rad-Autobahnen für Bayerns City-Biker
Insgesamt 14 Rad-Highways sollen die Innenstadt mit äußeren Wohnbezirken verbinden, jeder zwischen fünf und 15 Kilometer lang. Die geplanten Routen sind jeweils zwischen drei und vier Meter breit, bieten beide Fahrtrichtungen an und sind vom restlichen Verkehr getrennt. So können Münchner/innen ungestört von Ampeln oder querenden Straßen sicher und schnell ins Stadtzentrum und wieder hinaus biken.
Die Idee, Schnellstraßen für Pedelec- und Fahrradnutzer einzurichten, begeistert in jüngster Zeit immer mehr Stadtplaner. Die Vorteile eines wachsenden Anteils von abgasfreien Zweiradnutzern für die urbane Verkehrsentwicklung sind einfach zu deutlich. Luftqualität, Umwelt, Straßenauslastung und nicht zuletzt die Fitness und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger profitieren alle von einem verstärkten Einsatz von E-Bikes und Pedelecs im Alltagsverkehr.
Europäische Vorbilder in Sachen Radwegplanung
In den Niederlanden gibt es bereits seit einigen Jahren ein Verkehrswegesystem, das sich die Bedürfnisse von (E-)Radfahrern zu Herzen nimmt. 28 Langstrecken Radwege laufen mittlerweile durch das Land. London plant seit einiger Zeit ein System von „Cycle Super Highways“ aufzubauen, dass die notorisch verstopfte Innenstadt entlasten soll. In Europas Radhauptstadt Kopenhagen gibt es natürlich auch schon Schnellverbindungen und Paris hat Anfang des Jahres 160 Millionen Euro für den Ausbau seiner Radwege inklusive Schnellstraßen bereit gestellt.
Immer mehr Menschen bevorzugen Räder als Transportmittel, insbesondere die einzigartige Mischung aus Bewegung und Geschwindigkeit von S-Pedelecs überzeugt Berufstätige wie Freizeitradler. Auch wenn die Kosten mit voraussichtlich einer Million Euro pro Kilometer nicht gering sind, Chef-Stadtplanerin Birgit Kastrup glaubt fest an Sinn und Umsetzbarkeit der Radschnellverbindungen. Trotzdem weiß sie, dass sich auch Gegenwehr auftun kann. Schließlich müssten andere Transportmittel etwas von ihrem Platz abgeben.
München setzt Wohnen, Arbeiten und Freizeit in Beziehung
Der Fokus liegt zunächst auf der Anbindung von dicht besiedelten Vororten ans Stadtzentrum. Als Zielpunkte der ca. vier Meter breiten Radwege sind Arbeitsplatzschwerpunkte wie Gewerbegebiete, aber auch die Universitäten sowie beliebte Orte wie Einkaufszentren, Schwimmbäder oder Kinos ausgemacht worden. Das Verbindungsnetz wird sternförmig über den Großraum München ausgebreitet und die Bayern zum Vorreiter in Sachen Verkehrswegegestaltung in Deutschland machen.