Nach Solar-E-Scootern sind jetzt Solar-E-Bikes an der Reihe: Der japanische Hersteller AGAO hat sein erstes Modell angekündigt, auf der Eurobike war es bereits zu sehen. Vor allem Pendler sollen von der zusätzlichen Sonnenenergie profitieren – in Form einer größeren Reichweite.
Agao stellt Solar-E-Bike vor
Auf der Eurobike in Frankfurt gab es viel zu sehen – unter anderem ein besonderes E-Bike des japanischen Herstellers Agao. Der hat bisher mit seinen Solar-Rollern auf sich aufmerksam gemacht, will nun aber auch „Solar City E-Bikes“ produzieren.
Laut Agao ist die Reichweite von E-Bikes eines der größten Probleme dieser Fahrzeugkategorie, auch wenn sie sich mittlerweile als praktische Alternative für den täglichen Pendelverkehr etabliert haben. Integrierte Solarpaneele können hier helfen, indem sie den Akku während der Fahrt aufladen. Auch wenn das E-Bike in der Sonne geparkt wird, lässt sich nebenbei Strom tanken.
Die Solarzellen sind laut Hersteller so konstruiert, dass sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen Strom erzeugen. Wie viel genau verrät Agao allerdings nicht – anders als beim Solar-Inga von Infinite Mobility. Auch sonst hält man sich mit technischen Details eher bedeckt. Welche zusätzliche Reichweite unter welchen Bedingungen zu erwarten ist, bleibt noch ein Geheimnis.
Solar-E-Bike: 10 Minuten Laden für 1 km Fahrt
Das gilt auch für die Kapazität der Batterie. Immerhin heißt es auf der Website konkret: Zehn Minuten Aufladen sollen einen Kilometer Fahrt ermöglichen. Damit ist wohl direkte Sonneneinstrahlung gemeint. Eine relativ kurze Ladepause könnte also ausreichen, um bei entsprechenden Wetterbedingungen eine kurze Strecke zurückzulegen.
Agao selbst spricht in diesem Zusammenhang nur von „hochkapazitiven Batterien“ und herausnehmbaren Akkus, die zum Beispiel zu Hause oder auch im Büro aufgeladen werden können. Ein nicht näher beschriebenes „intelligentes“ Batteriemanagementsystem soll zudem die Lade- und Entladevorgänge optimieren, um die Effizienz und Lebensdauer der Batterien zu verbessern.
Solar-E-Bike von Agao: Nützlich oder nicht?
Ob das spezielle E-Bike von Agao tatsächlich praktische Vorteile bietet oder ob die Nachteile überwiegen, lässt sich noch nicht sagen. Derzeit ist einfach noch zu wenig über das Solar-E-Bike bekannt, um abschließende Aussagen treffen zu können.
Sicher ist, dass durch die Nutzung von Solarenergie der CO2-Ausstoß minimiert und die Abhängigkeit vom Stromnetz verringert werden kann. Obwohl die Anschaffungskosten im Vergleich zu normalen E-Bikes vermutlich höher sind, könnte der Nutzer langfristig durch geringere Energiekosten Geld sparen. Auch gegen eine kostenlose Zusatzreichweite dürften sich nur wenige Fahrer wehren.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Die Effizienz der Solarladung hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab. In Regionen mit wenig Sonnenlicht oder generell in den Wintermonaten wird die Leistung wahrscheinlich deutlich eingeschränkt sein. Außerdem kann die Integration von Solarmodulen die Wartung und Reparatur komplizierter und teurer machen. Die Lebensdauer der Solarmodule könnte auch durch äußere Einflüsse wie Stöße und Kratzer beeinträchtigt werden.
Zudem gibt es immer mehr E-Bike-Anbieter, die größere Akkus verbauen und auch Schnellladeoptionen anbieten. Damit greift das Argument von Agao, dass Kunden über zu geringer Reichweite klagen würden, kaum noch.