Geld nur für e-Autos? Nicht fair, sagt der deutsche e-Trike Hersteller Twike und erlässt Neukunden weltweit 1.000 Euro beim Kauf seines innovativen Leichtfahrzeugs.
Die Bundesregierung hat elektrisch unterstützte Leichtfahrzeuge von der E-Auto Kaufprämie ausgeschlossen. Bei der Anschaffung eines Elektroautos mit Listenpreis unter 40.000 Euro erhalten Neukunden seit kurzem bekanntlich 4.000 Euro vom Staat zurück. Nicht so Menschen, die sich ein eBike, e-Lastenrad oder e-Trike kaufen wollen. Leichte Hybrid-Fahrzeuge wurden kategorisch ausgeschlossen, obwohl die Verbindung Mensch-(e)Maschine zu den umweltfreundlichsten Fortbewegungsmitteln zählt.
Die Solar-Elektro Wende
e-Trike Hersteller Twike greift jetzt zu eigenen Mitteln, um die emissionsfreie Mobilität zu fördern. Wer ein Exemplar der deutschen Leichtbau-Schmiede kauft und nachweisen kann, dass das e-Fahrzeug an der heimischen Steckdose mit Ökostrom aus einer regenerativen Energiequelle wie Solar-, Windkraft- oder Wasserkraft-Anlagen gefüttert wird, erhält von der Firma 1.000 Euro Kaufprämie zurück. Dazu reicht es, einen Ausdruck des Grünen Stromvertrags einzuschicken.
Die Twike Bikes
Seit 2002 baut ein kleines Team von Spezialisten bei Marburg in Handarbeit e-Trikes. Die Light Electric Vehicles, kurz LEVs, haben einen Elektromotor dessen Antriebskraft die Fahrenden durch eifriges In-die-Pedale-Treten ergänzen können. Der gemeinsam erzeugte Vorschub beschleunigt das etwa 270 Kg „leichte“ Fahrzeug auf eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 85 km/h.
Ausgelegt ist das Twike für zwei Personen, die nebeneinander auf den bequemen Sitzen im Innenraum sitzen und mit vier Beinen strampeln können.
Jedes Twike lässt sich im online-Konfigurator individuell zusammen stellen. Möglich ist beispielsweise die Ausstattung mit bis zu 7 (!) 9 Ah Akkus. Die sind zusammen 131 Kg schwer, reichen dann aber auch für eine Strecke für bis zu sagenhafte 560 Kilometer. Von so einer Reichweite können die meisten E-Autos nur träumen.
In der Grundausstattung eines Twike3 enthalten sind ein abnehmbares Verdeck, ein Akkueinbauset plus -abschaltung, Innenbeleuchtung, 12V-Steckdose, Scheibenwaschanlage, eine dritte Bremsleuchte und das COC-Dokument für die Zulassung in der EU. Der Preis liegt bei – festhalten, es ist ein LEV, kein eBike – 22.399 Euro.
Gute Ökobilanz
Ein Twike3 verbraucht auf 100 Km übrigens 5 KWh an Strom. Das entspricht einem Kraftstoffverbrauch von 0,5 Litern Benzin auf 100 Kilometern. Das ist weit weniger als jedes Verbrenner-Fahrzeug. Bis auf den Abrieb der Reifen erzeugt es keinerlei Feinstaub, ist leise und abgasfrei.
Wird der Fahrstrom aus erneuerbaren Energien gewonnen, ist die Bilanz noch besser. Pro gefahrenen 100 Kilometern erzeugt ein Twike nur zwei bis fünf Gramm an CO2-Emissionen. Zum Vergleich: Ein Toyota Prius stößt auf der gleichen Strecke 104 Gramm aus.
Twike berichtet außerdem von der langen Lebensdauer der eingesetzten LION Akkus. Selbst die vor 10 Jahren in der ersten Serie verwendeten Batterien tun immer noch ihren Dienst und leben somit weit länger als es die Garantie verspricht. Muss man sich dennoch vom Akku trennen, führt die Firma diese der metallurgischen Wiederverwertung zu.
Die Materialien, aus denen das LEV gebaut wird, sind gleichsam fast alle recyclebar.
Video
Das e-Trike in Aktion auf einer Fahrt durch Marokko – gut geschützt gegen Sonne und Wind dank Dach und stimmiger Tretleistung. Gefilmt von Barbara Wilms.