Die Unmengen an Müll aus deutschen Haushalten sind ein enormes Problem. Das Fraunhofer-Institut arbeitet an Lösungen dafür und hat nun eine Methode vorgestellt, mit der Kunststoffverpackungen zu hochwertigen Produkten aus dem 3D-Drucker werden können.
5,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen
Pro Jahr landen rund 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen deutschlandweit im Haushaltsmüll. Das ist eine enorme Menge – rund dreimal so viel wie noch vor 30 Jahren. Zudem lässt sich aktuell nur etwa ein Drittel davon recyceln, unter anderem aufgrund von Verschmutzungen.
Diese erschreckende Quote soll in Zukunft gesteigert werden. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und der Hochschule Bremen arbeiten gemeinsam an Lösungen, um auch schwer verwertbare Kunststoffe aus den Privathaushalten aufzubereiten und weiterzuverwenden.
Aus Recycling-Kunststoff wird Material für den 3D-Druck
Das Ziel ist es, die recycelten Kunststoffe in der sogenannten additiven Fertigung einzusetzen. Genau genommen soll aus Abfällen Filament für 3D-Drucker gewonnen werden, mit dem dann wieder neue, hochwertige Produkte hergestellt werden.
Die Herausforderung ist unter anderem die vollständige Reinigung des Verpackungsmülls, für die die Forscher auf verschiedene Sortier- und Waschverfahren setzen. Am Ende steht homogenes Polypropylen zur Verfügung, das entsprechend geformt als Filament im 3D-Druck einsetzbar ist.
Die Machbarkeitsstudie haben die Forscher der Hochschule Bremen und des Fraunhofer IFAM erfolgreich abgeschlossen. Nun steht die Optimierung des Produktionsprozesses auf der Agenda, damit in Zukunft aus Müll wertvolles Filament und damit neue Produkte entstehen können. Auch Ideen für Folgeprojekte bestehen bereits, um dem gigantischen Müllproblem zumindest teilweise Herr zu werden.