Ein E-Bike ohne Akku, das nie an die Steckdose muss? Genau das verspricht das Pi-Pop. Dank Superkondensatoren speichert es die Energie aus der Tretbewegung und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Das besondere Fahrrad hat laut Hersteller gleich mehrere Vorteile.
Pi-Pop: E-Bike lädt sich selbst auf
Das französische Start-up Pi-Pop rund um Adrien Lelièvre verfolgt einen ganz besonderen Ansatz, wenn es um Fahrräder und E-Bike-Technologie geht. Statt auf herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus setzt das Unternehmen auf ein System aus Superkondensatoren.
Konkret heißt das: Beim Treten auf gerader Strecke, beim Bremsen oder beim Bergabfahren wird überschüssige Energie gespeichert. Sobald der Fahrer Unterstützung benötigt – etwa beim Anfahren oder Bergauffahren – gibt das System die gespeicherte Energie automatisch wieder ab. Wie bei einem ganz normalen E-Bike kann sich der Fahrer dann über den Schub freuen.
Ein großer Vorteil dieser Technologie sei die hohe Lebensdauer, so der Hersteller aus der Region Centre-Val de Loire. Während herkömmliche E-Bike-Akkus nach einigen Jahren an Kapazität verlieren und schließlich ausgetauscht werden müssen, sollen die Superkondensatoren des Tiefeinsteigers immerhin bis zu 15 Jahre ohne Verschließ halten.
Pi-Pop: Pedelec ohne Lithium und Kobalt
Ein weiterer Vorteil des batterielosen Konzepts: Es werden weder Lithium noch Kobalt benötigt, was das Pi-Pop umweltfreundlicher und konfliktarmer macht. Da die Superkondensatoren laut Hersteller nicht entflammbar sind, bestehe auch keine Gefahr von Batteriebränden, die bei Lithium-Ionen-Akkus immer wieder ein Thema sind. Da keine große Batterie verbaut ist, ist das Fahrrad auch deutlich leichter als viele herkömmliche E-Bikes.
Doch wie sieht es mit der Leistung aus? Hier könnte sich der Verzicht auf einen klassischen Akku schnell als Nachteil erweisen. Superkondensatoren speichern zwar Energie, erreichen aber bei weitem nicht die Kapazität von Lithium-Ionen-Akkus. Das bedeutet, dass die Unterstützung auf langen Strecken oder bei besonders anspruchsvollen Fahrten nicht ausreicht.
Bei langen Touren oder dauerhaft hohen Geschwindigkeiten könnte das Pi-Pop also schnell an seine Grenzen stoßen. Dennoch bietet es eine spannende Alternative für Stadtbewohner und Pendler, die vor allem kurze Strecken fahren und keine Lust auf ständiges Aufladen haben.
Spannendes Konzept mit großem Potenzial
Das Pi-Pop zeigt, dass es durchaus Alternativen zum klassischen E-Bike mit Akku gibt. Wer eine wartungsarmere, nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösung sucht, könnte in diesem Modell eine interessante Option finden.
Im Online-Shop des Herstellers ist das Pi-Pop der dritten Generation mit Aluminiumrahmen ab 2.690 Euro erhältlich. Es wiegt 22,5 kg und ist mit einem Aikema-Motor mit 50 Nm Drehmoment ausgestattet. Als Alternative lohnt sich ein Blick auf das schickere Anod Hybrid, das ebenfalls einen Superkondensator, aber auch eine Minibatterie verbaut hat. Eher klassische E-Bikes mit deutlich höherer Reichweite testen wir regelmäßig.