Shell zählt zu den größten Öl-Konzernen der Welt. Das Unternehmen wird generell mit einigen Naturkatastrophen und stinkenden Verbrennungsmotoren in Verbindung gebracht. Von diesem Image möchte man sich aber wohl lösen. Denn nach E-Scootern bietet man neuerdings auch E-Bikes an. Ob die etwas taugen oder es sich hier eher um „Greenwashing“ handelt, haben wir uns genauer angeschaut.
Zum Start bietet Shell drei verschiedene E-Bikes an, die auf die Namen Shell RIDE SR-3B, Shell RIDE SR-4B und Shell RIDE SR-5B hören. Während sich die Modellnamen nur in jeweils einer Zahl unterscheiden, gibt es bei den Zweirädern selbst schon etwas größere Unterschiede.
Los geht es ab 1.199 US-Dollar
Am günstigsten gibt es das Shell RIDE SR-3B, ein klassisches Urban Bike für 1.199 US-Dollar Verkaufspreis. Ausgestattet ist das E-Bike mit einem 250 Watt starken Hinterradmotor und einem Akku mit 36 V und 7,8 Ah, sprich überschaubaren 280 Wh. Der Energiespeicher sitzt zudem unschön am Rahmen montiert, was bei dieser Preisklasse aber normal ist.
Die Reichweite ist mit überschaubaren 25 Meilen angegeben, was rund 40 km entspricht. Optisch erinnert das Shell RIDE SR-3B an das RadMission 1 von Rad Power Bikes. Insgesamt also ein günstiges E-Bike, das es auf dem Markt in ähnlicher Form bereits zahlreich gibt.
Für je 1.899 US-Dollar bietet Shell in Kürze die Modelle RIDE SR-4B und SR-5B an. Diese wecken optisch Erinnerungen an aktuelle Modelle von Eskute oder Jeep. Neben einem 500 Watt starken Motor gibt es hier unter anderem einen 480 Wh großen Akku, der deutlich eleganter in den Rahmen integriert ist, als beim SR-3B. Er reicht für eine Reichweite von rund 30 bis 50 Meilen, was rund 50 bis 80 km entspricht. Das SR-4B bietet hierbei einen Tiefeinstieg, das SR-5B ist ein relativ klassisches E-MTB mit Diamantrahmen.
Keine Informationen zu Europa-Start
Die E-Bikes von Shell sind insgesamt keine großen Neuigkeiten. Von groben Konzeptzeichnungen begleitet, finden wir hier vor allem E-Bike Designs, die wir alle schon von anderen Herstellern kennen. Für eine große Wende und eine Zuwendung zu nachhaltigeren Mobilitätskonzepten ist das zu wenig.
Hierzulande bleiben uns die E-Bikes von Shell wohl ohnehin erst einmal erspart, denn sie werden derzeit nur in den USA vertrieben. Außerdem sind sie überwiegend mit einem 500 Watt starken Motor und Tretunterstützung bis 28 Meilen pro Stunden ausgestattet. Das ist in Deutschland nicht Pedelec-konform und damit mehr oder weniger uninteressant.
Ob die neuen Shell E-Bikes irgendwann den Sprung über den großen Teich nach Europa schaffen und hier in angepasster Version ebenfalls verkauft werden, ist derzeit unbekannt. Vielleicht gibt es bis dahin auch Bildmaterial von echten E-Bikes anstelle der Konzeptbilder, die so gar nicht zur Größe des Ölkonzerns passen wollen.
In jedem Fall ist der Schritt ein weiterer Beleg dafür, dass aktuell viele Konzerne auf den boomenden Markt der E-Bikes aufspringen, darunter neben vielen Automarken wie Porsche und Co nun auch Öl-Konzerne.