Kompakte Bauweise mit außergewöhnlichem, modularem Ansatz: Die Fazua E-Bike Motoren sind vor allem für Rennräder, Road- und Gravelbikes sowie Mountainbikes konzipiert. Der kleine Motor liefert gute Unterstützung und beweist, dass der Elektroantrieb selbst am Sportgerät seinen Platz finden kann. In dieser Übersicht erfährst du alles, was du über die Antriebe Fazua Ride 60 und Ride 50 wissen musst.
Übersicht
- Fazua: Radrennsportantriebe aus dem Hause Porsche
- Fazua Ride Motoren
- Vorteile des Fazua Evation
- Steuerungseinheiten
- Fazit
Fazua: Radrennsportantriebe aus dem Hause Porsche
Der Name des Herstellers klingt nach italienischem Rennsport, das Konzept der leichten Motoren stammt jedoch aus München. Fazua (gesprochen mit weichem „s“ und betontem „u“) ist ein 2013 gegründetes Unternehmen, welches sich zum Ziel macht, leichte und kompakte E-Bike Motoren anzufertigen. Mittlerweile gehört der Hersteller zu einem Mutterunternehmen, dass wie kaum ein anderes für sportliche Antriebe steht: Porsche hat Fazua 2022 aufgekauft.
Doch nicht erst seit Fazua Teil von Porsche ist, dienen die Antriebe vor allem Fahrern mit sportlichen Ambitionen. Den kleinen kompakten Motor, der dir bei anspruchsvollen Fahrten das gewisse Extra gibt, findest du vor allem an Gravel-E-Bikes, E-Rennrädern, E-Fitnessbikes und in E-Roadbikes, aber auch vereinzelt in E-Mountainbikes. Fazua richtet sich an Fahrer, welche das natürliche Gefühl des Radfahrens auch am E-Bike nicht missen wollen.
Fazua Ride 50: kompaktes Motoren-Duo
Seit 2021 bringt Fazua seinen Antrieb Ride 50 in zwei Versionen auf den Markt, die sich hauptsächlich durch das Kühlungssystem unterscheiden: Während der Straßen- und Rennmotor Fazua Ride 50 Street hauptsächlich durch Fahrtwind gekühlt wird, setzt der E-MTB Motor Fazua Ride 50 Trail eher auf schnelle Abstrahlung der Hitze. Schließlich sind Bergauffahrten nicht immer geprägt von hohen Geschwindigkeiten mit viel Fahrtwind.
Gemeinsam ist den Ride 50 Antrieben das Drehmoment von 58 Newtonmetern und einer Leistung von 250 Watt. Allerdings kann bei den beiden neuen Motorenmodellen die Leistung im Attack-Modus kurzzeitig auf 350 Watt gesteigert werden, wenn du einen kurzen Turbo-Boost benötigst.
Kombiniert werden die Motoren mit einem Akku von 252 Wattstunden, also einer eher kleineren Kapazität. Das Antriebssystem dient zur Unterstützung in anspruchsvollen Situationen, nicht als Dauerläufer auf höchster Stufe.
Außergewöhnlich am Fazua Ride 50 ist, dass das System anders aufgebaut ist, als die meisten anderen Mittelmotoren. Der Motor selbst ist nicht unlösbar im Rahmen fixiert, lediglich das Tretlagergetriebe ist bei Fazua fest verbaut. Daran angeschlossen wird das DrivePack, eine Kombination aus Planetengetriebe, Motor und Akkuhalterung.
Das gesamte DrivePack lässt sich leicht entnehmen und dein E-Bike ist somit auch ohne Motor und Akku startklar. Einige Fahrradhersteller liefern für diesen Fall das Downtube-Cover mit. Mit dieser Abdeckung kannst du den leeren Raum am Unterrohr verschließen und mit deinem Bike wie mit einem gewöhnlichen Mountainbike, Gravel- oder Rennrad fahren.
Fazua Ride 60: Darf’s etwas mehr sein?
Mit dem Fazua Ride 60 konnte der Hersteller 2021 einen neuen Antrieb auf die Beine stellen, der gleich in mehrfacher Hinsicht eine Verbesserung zu den vorherigen Systemen darstellte. Mit seinen 60 Newtonmetern bringt der Fazua Ride 60 minimal mehr Drehmoment ans Pedelec, auch wenn der Unterschied wohl kaum weltbewegend ist.
Der Akku des Systems speichert hingegen mit 430 Wattstunden deutlich mehr Energie. Während man an den Power-Schrauben gedreht hat, ist es Fazua auch gelungen, das Gesamtgewicht des Systems auf 4,2 Kilogramm zu senken. Damit ist der Ride 60 der wohl leistungsfähigste Antrieb aus dem Hause Fazua und gibt E-Bike-Herstellern mehr Möglichkeiten bei der Entwicklung von Light-E-MTBs oder E-Road- und Gravelbikes aus der Fliegengewichtsklasse. Allerdings ist an diesem Antrieb der Motor fest verbaut und lediglich der Akku kann entnommen werden.
Vorteile des Fazua Evation
Mit unter 500 Wattstunden ist der Akku der Ride-Systeme weiterhin sparsam bemessen. Fazua entscheidet sich bewusst für die Einsparungen in der Akkukapazität. Schließlich kommt es auf sportlichen Fahrrädern gar nicht auf die dauerhafte Unterstützung an. In der meisten Zeit bist du über 25 km/h unterwegs, also oberhalb der gesetzlich erlaubten maximalen Unterstützungsgeschwindigkeit.
Vor allem bei Anstiegen, schneller Beschleunigung und massivem Gegenwind sollen die Antriebe folglich aushelfen. Darum ist eine Reichweitenangabe des Motors in Kilometern höchst spekulativ.
Doch Messwerte sind nicht alles. Ein besonderes Anliegen von Fazua ist das Fahrgefühl. Beim Beschleunigen soll der Antrieb weder ruckartig den Kick geben noch soll er dich nach Wegfall der Unterstützung oberhalb der 25 km/h ausbremsen. Deshalb punktet Fazua mit sanften Übergängen. Ab 25 km/h wird der Antrieb über einen doppelten Freilauf ausgekuppelt, wodurch es keinen Tretwiderstand, sondern das Fahrgefühl eines herkömmlichen Fahrrads geben soll.
Beim Antrieb kannst du zwischen drei Unterstützungsstufen wählen: Breeze, River und Rocket. Alle Unterstützungsstufen sind vom E-Bike-Hersteller oder unter dem Einsatz entsprechender Software frei individualisierbar. Über ein Steuerungsmodul am Lenker oder im Rahmen deines Bikes kannst du die verschiedenen Stufen anwählen.
Steuerung des Fazua Evation
Der Antrieb von Fazua lenkt nicht durch auffällige Gimmicks oder einem Überangebot an Funktionen ab. An oder Aus; Breeze, River oder Rocket. Die Bedieneinheiten an den Fazua Systemen sind simpel gehalten. Allerdings gibt es für Ride 50 und Ride 60 unterschiedliche Bedieneinheiten.
Remote fX für Ride 50
Simpel und einfach hält es Fazua auch weiterhin mit der Remote fX. Die Bedienung für die Motoreinheit kann in den Rahmen integriert werden und besteht lediglich aus einem Ein-/Aus-Schalter, einer LED-Anzeige für die farbliche Anzeige der Unterstützungsstufe sowie der verbleibenden Akkukapazität und der berührungsempfindlichen Oberfläche zum Schalten zwischen den Unterstützungsstufen.
Remote bX für Ride 50
Die Remote bX ist kompakt und lässt sich direkt neben dem herkömmlichen Lenkergriff befestigen. So kannst du mit einer Bewegung deines Daumens zwischen den Unterstützungsmodi wechseln und musst die Hand dafür nicht vom Lenker nehmen. Klein und unauffällig im Design stört diese Fernbedienung weder die Optik am Urban-E-Bike noch den sportlichen Look deines E-MTBs.
Remote rX für Ride 50
Mit der Remote rX bietet Fazua nun auch ein Bedienelement für Drop-Bars. Das stylische Display liefert dieselben funktionen wie die Rahmen oder Lenkertaster, wird jedoch parallel zum Vorbau angebracht. Dort hast du den Zustand deines Akkus oder die Unterstützungsstufe stets im Blick. Gleichzeitig erlaubt dir die Positionierung bei engem Griff auch am Rennlenker die Bedienung mit dem Daumen.
Ring Control für Ride 60
Die Ring Control ist ein kleiner, ringförmiger Schalter am Lenker, mit dem du ganz simpel das Licht ein- und ausschalten kannst, die Schiebehilfe aktivierst oder die Unterstützungsmodi wechselst.
Fazua LED Hub für Ride 60
Die frühere Remote fX von Fazua wurde zur LED Hub, einer im Rahmen integrierten Steuereinheit mit fünf farbigen LEDs, welche die Unterstützungsstufe und den Akkustand anzeigen. Über einen Schalter kannst du die Stufe wechseln. Zusätzlich beherbergt die LED Hub die Bluetooth- und ANT+ Schnittstellen sowie einen USB-C-Anschluss zum Laden deiner Geräte. Die LED Hub lässt sich mit der Ring Control verbinden.
Fazua Road Control für Ride 60
Viele E-Bikes mit Fazua-System sind mit einer Dropbar ausgestattet. An einem solchen Rennlenker soll es jedoch an einer Bedieneinheit nicht mangeln. Daher bringt Fazua mit der Road Control eine ergonomische Bedieneinheit heraus, welche sich unkompliziert an einer beliebigen Stelle der Dropbar installieren lässt.
Fazua Control Hub für Ride 60
Mit der Control Hub verbindet Fazua die Vorteile der Ring Control und LED Hub. Der Schalter ist ringförmig gestaltet und kommt ohne Schnickschnack aus. Stattdessen zeigt er über fünf farbige LEDs den Ladestand und die Unterstützungsstufe an. Auch hier findet sich ein USB-C-Anschluss sowie die Schnittstelle für Bluetooth und ANT+.
Software und Apps
Zusätzlich zum Antriebssystem bietet Fazua sowohl eine Software zur individuellen Abstimmung des Motors als auch eine App zum Auslesen der Fahrtdaten an. Über die Smartphone-App Fazua Rider kannst du Werte wie Trittfrequenz, Geschwindigkeit und Fahrerleistung auslesen. Gleichzeitig dient sie als mobiles Navigationsgerät und Tracking App. Updates des Motors kannst du außerdem ganz einfach zu Hause vornehmen – eine USB-Schnittstelle am PowerPack macht‘s möglich.
Fazit
Die Fazua Antriebe füllen eine gewisse Nische im Sportbereich der E-Bikes. Für all diejenigen, die auf herkömmliches Fahrgefühl nicht verzichten wollen und dennoch ein wenig Unterstützung in anstrengenden Lagen benötigen, ist der Antrieb gut geeignet. Vor allem an flotten E-Bikes macht er sich besonders gut. Fazua E-Motoren sind außerdem gut geeignet, wenn der Antrieb nicht im Vordergrund steht und das Fahrgefühl möglichst nah an einem normalen Fahrrad liegen soll.
Er erlaubt darüber hinaus den Wiedereinstieg ins Fahrttraining und macht es möglich, dass Fahrer auch in fortgeschrittenen Gruppen mitfahren können, ohne sich allein auf den Motor verlassen zu müssen. Auch auf langen Etappen mit kleinen herausfordernden Abschnitten musst du nicht absteigen. Und wenn dir das Gewicht zu hoch erscheint – der Akku lässt sich samt Motor in Sekunden entfernen.
E-Bikes mit Fazua Antrieb findest du in nahezu jedem gut sortierten Shop wie:
Die Links gehen direkt auf die Auswahl für E-Bikes mit Fazua Motor. Wir haben hier lediglich die Shops mit aufgenommen, bei denen sich gut nach Antriebshersteller filtern lässt.