Einfach das Hinterrad gegen das FlyKly Smart Wheel austauschen und schon soll jedes Fahrrad zum E-Bike werden. Sämtliche Sensoren, die Elektronik und Akkus sitzen bei dem Umrüstsatz um den Motor herum gruppiert. Die Steuerung erfolgt komplett über das Smartphone.Das Projekt auf der Plattform Kickstarter, bei der Interessenten sich an der Finanzierung beteiligen können, wird jetzt umgesetzt. Denn es kamen bereits über 150.000 Dollar für die Produktentwicklung zusammen – die Macher hinter dem Nachrüstsystem hatten lediglich das Ziel von 100.000 Dollar ausgegeben.
Irgendwie erinnert das FlyKly Smart Wheel an das Copenhagen Wheel, das im Rahmen der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen vorgestellt wurde und später als GreenWheel auf den Markt kam. Das Prinzip ist bei beiden Ansätzen ähnlich: Einen kompakten Motor, intelligente Elektronik und Sensorik sowie die Stromversorgung in einer einzigen Nabe unterbringen. Damit soll sich fast jedes Fahrrad in ein Elektrorad umwandeln lassen.
Fahrverhalten und Funktionsprinzip
Beim FlyKly Smart Wheel handelt es sich um das Pedelec-Prinzip. Sofern in die Pedale getreten wird, setzt auch der 250 Watt-Motor mit der Unterstützung ein. Bis zu 25 km/h beschleunigt das mit dem Smart Wheel ausgestattete Fahrrad. Danach setzt der Motor aus.
Laut Hersteller soll eine Reichweite von bis zu 50 km machbar sein. Trotzdem wiegt der komplette Antrieb gerade einmal 4 kg. Die eingebauten Akkuzellen haben insgesamt eine Spannung von 36 Volt und vertragen 1000 Ladezyklen. Eine frische Vollladung dauert zwei bis drei Stunden.
FlyKly App: Smartphone zur Bedienung
Die FlyKly App ist komplett für die Bedienung und Überwachung des Antriebs zu zuständig. Dazu verbindet sich das Smartphone per Bluetooth 4.0 mit einem aktuellen Modell wie dem iPhone 5. Auch eine Bedienung per Pebble Watch soll möglich sein.
Über das Smartphone ist die Top-Geschwindigkeit einzustellen. Danach reagiert das SmartWheel sofort auf das Treten und springt an. Während der Fahrt lassen sich zum Beispiel die momentane Geschwindigkeit, die zurückgelegte Distanz und der Batteriestand anzeigen. Das Smart Wheel analysiert das Radfahrverhalten und empfiehlt die zeitsparendste, sicherste und attraktivste Route.
Gerade in Großstädten ist E-Bike-Diebstahl ein großes Problem. Mittels der App lässt sich das Smart Wheel abschließen, sodass es nicht mehr fahrbar ist. Sollte es dennoch gestohlen werden, sorgt ein GPS Tracker dafür das Fahrrad wieder zu finden.
Dank der Smartphone-Anbindung stehen die Fahrdaten auch für Internetanwendungen zur Verfügung. Die Entwickler wollen, dass Fahrer ihre Daten auch teilen und mit anderen vergleichen. Außerdem ließen sich die Daten nutzen, um in Städten eine bessere Fahrrad-Infrastruktur zu schaffen.
Smart Light: Smartphone Halterung mit Ladefunktion und Licht
Bei anderen E-Bikes ist ein Panel am Lenker für die Bedienung verantwortlich. Beim Smart Wheel ist es das Smartphone, das irgendwie befestigt werden muss. Dafür haben sich das US amerikanische Entwicklerteam das Smart Light ausgedacht. Einmal am Lenker befestigt, hält es iPhone und Co sicher am Platz.
Für noch mehr Komfort sorgt eine Kabelverbindung zwischen Vorderrad-Dynamo und dem Smart Light. Dann sorgt es gleichzeitig für Strom via USB-Anschluss. Zudem ist vorne ein Licht integriert, sodass bei leichten Rädern nur noch eine Leuchte für das Hinterrad benötigt wird.
Einbau, Verfügbarkeit und Preis
Wie ein mit dem Smart Wheel ausgestattetes E-Bike in Bewegung funktioniert, zeigt das Video.
httpv://www.youtube.com/watch?v=maOEx3joUFs
Der Einbau soll fast in jeden Rahmen möglich sein. Das stimmt vielleicht für die Vereinigten Staaten in denen Kettenschaltungen weit verbreitet sind. In Europa und gerade in Deutschland gibt es viele Fahrräder die eine verschleißarme Nabenschaltung besitzen. Hier ist das FlyKly Smart Wheel nicht einzusetzen.
Andere Anbieter wie „Elektrofahrrad einfach“ bieten hier allerdings bereits Lösungen für das Vorderrad oder das Tretlager an.
Das Smart Wheel soll es in verschiedenen Größen von 26“ bis 29“ Zoll und in insgesamt acht Farben, darunter weiß, blau und pink geben. Ab April 2014 könnten erste Exemplare verschickt werden. Der Preis beträgt 590 Dollar, umgerechnet etwa 430 Euro.