Im Homeoffice arbeiten und trotzdem mit dem Rad pendeln? Das geht durchaus, wie der erfinderische Amerikaner Jim Gregory gerade gezeigt hat. Sein PedalPC hält ihn nicht nur fit, sondern erzeugt auch genug Strom für sämtliche Bürogeräte.
PedalPC: Rad-Schreibtisch im Homeoffice
Jim Gregory, ein ehemaliger Fahrradkurier und Geschäftsinhaber aus dem US-Bundesstaat Iowa, stand vor einer Herausforderung: Wie kann er sich bei der Büroarbeit zu Hause fit halten und gleichzeitig Energie sparen? Seine kreative Lösung: Ein selbst konstruierter Schreibtisch, der mit einer Art Hometrainer verbunden ist, der wiederum einen Generator antreibt.
Dieser Generator erzeugt genug Strom, um Computer, Drucker und sogar das WLAN zu Hause zu betreiben. Überschüssige Energie wird in einer Batterie gespeichert, so dass auch dann Strom zur Verfügung steht, wenn gerade nicht geradelt wird. Gregory nennt seine Erfindung folgerichtig PedalPC – und ist richtig stolz auf sein Konzept.
Wenn der 59-Jährige täglich rund vier Stunden in die Pedale tritt, erzeugt er genug Energie, um seinen täglichen Bedarf im Homeoffice zu decken. Die 200 bis 250 Wattstunden pro Tag reichen aus. Bis zu 70 Watt könne er kontinuierlich erzeugen, sagt er.
Neben der körperlichen Ertüchtigung und der Senkung der Stromkosten leistet der PedalPC nach Ansicht des Erfinders auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Schließlich reduziere die Nutzung selbst erzeugter, erneuerbarer Energie den Bedarf an fossilen Brennstoffen und trage so zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei. Gregorys Ansatz zeigt, wie kreative Lösungen dazu beitragen können, ökologische und gesundheitliche Vorteile miteinander zu verbinden.
Laufband wäre „sinnlos und verschwenderisch“
Dass am Ende mit dem PedalPC ein völlig neues Fitnessgerät entstanden ist, war eigentlich gar nicht die ursprüngliche Idee. Gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian gibt der Erfinder an, er habe zunächst überlegt, sich ein Laufband ins heimische Büro zu stellen. Das sei ihm aber „sinnlos und verschwenderisch“ erschienen, da zwar durchaus Kalorien verbrannt würden, der so erzeugte Strom aber ungenutzt verpuffe.
Nach dem ersten, noch recht rudimentären Prototyp aus dem Jahr 2010 hat er das Konzept des PedalPCs immer weiter verfeinert. Mittlerweile hat er nicht nur seinen Computer, Router und Drucker an den speziellen Schreibtisch angeschlossen, sondern auch mehrere Server und LED-Leuchten. Sogar die Smartphones der Familie werden während der Arbeit mit Strom versorgt.
Einen schönen Nebeneffekt hat der PedalPC im Winter. Da sich Gregory beim Radfahren warm hält, kann er die Heizung herunterdrehen oder ganz ausschalten. Das wäre sicher auch für andere Leute interessant, die zu Hause arbeiten. Als fertiges Produkt will er den Rad-Schreibtisch aber nicht anbieten. Obwohl er seinen PedalPC schon zweimal verkauft hat, konzentriert er sich lieber auf sein Hauptgeschäft, den Bau von Fahrradanhängern.