Das PVY Z20 Pro ist ein vollwertiges E-Faltrad mit Straßenausstattung. Dennoch kostet es nur 739 Euro. Wir haben uns deshalb das E-Bike genauer angeschaut. Was du für den Preis erwarten kannst, erfährst du in diesem Test.
Ausstattung am günstigen PVY Z20 Pro
Natürlich bietet das Z20 Pro für den Preis keine High End Ausstattung. Dennoch ist mit mechanischen Scheibenbremsen, einem Akku mit 375 Wh Kapazität, einem Heckantrieb, Schutzblechen, Frontleuchte und Gepäckträger einiges an Annehmlichkeiten an Board.
Die Schutzbleche gefallen mir am Z20 Pro ziemlich gut, da sie in Fahrradfarbe lackiert sind und mit stabilen Streben verbaut sind. Nicht so sinnvoll dagegen ist die Frontleuchte, die leider nicht über den Akku mit Energie versorgt wird, sondern eine eigene Batterie braucht. Ein Rücklicht fehlt.
Außerdem ist eine Shimano 6-Gang-Schaltung, eine Federgabel und ein kleines LCD-Display verbaut. Das maximal zulässige Gesamtgewicht beträgt 150 kg bei einem Gewicht des E-Bikes von 22 kg. Bei E-Bikes aus China stellt sich oft die Frage, ob das E-Bike legal ist. Beim Z20 Pro liegt zwar ein CE Zertifikat vor, die Prüfung nach EN15194 fehlt jedoch und es ist auch keine Kennzeichnung am Rahmen vorhanden. Zudem kann das E-Bike mit ein paar Einstellungen über das Display auch 32 km/h schnell fahren. Die Motorleistung beträgt jedoch 250 W. Das Z20 Pro von PVY liegt damit wohl irgendwie im Graubereich, was die Regeln an ein Pedelec im deutschen Straßenverkehr betrifft.
Aufbau, Verarbeitung und erster Eindruck im Test
Das PVY Z20 Pro kommt im relativ handlichen Karton mit dem normalen Paketdienst. Wie bei Falträdern üblich fällt der Aufbau ziemlich knapp aus. Eigentlich müssen nur die Pedale und der Lenker angeschraubt werden, anschließend ist das E-Klapprad schon einsatzbereit. Erwähnenswert ist hierbei eine extra angebrachte Markierung, um den Lenker direkt in der richtigen Position zu montieren. Ein kleines Feature, was mir sehr gut gefällt und die Feinjustierung erspart.
Nach dem Aufbau liefert das Z20 Pro einen ziemlich positiven ersten Eindruck. Das E-Bike ist gut verarbeitet und es gibt außer der Tatsache, dass die Schaltung etwas nachjustiert werden muss, keine negativen Überraschungen. Das Z20 Pro macht einen stabilen, cleanen und hochwertigen Gesamteindruck.
PVY Z20 Pro im Praxistest
Ein Nachteil an dem günstigen E-Faltrad ist sicherlich die Steuerung. Denn wie bei günstigen E-Bikes üblich, ist hier nur ein einfacher Tretsensor verbaut. Das bedeutet, dass der Motor unterstützt, sobald sich die Pedale bewegen. Unabhängig davon, wie stark du in die Pedale trittst. Für alle, die von einem normalen Fahrrad auf ein E-Bike umsteigen, kann sich das etwas ungewohnt anfühlen. Doch diese Art von Steuerung hat in einigen Situationen auch den Vorteil, dass du zum Fahren kaum eigene Kraft benötigst. Bei dem wirklich sehr niedrigen Preis, wäre eine hochwertigere Steuerung aber auch kaum zu realisieren.
Am PVY Z20 Pro ist auch ein Gasgriff verbaut. Dieser ist dem Fall allerdings nicht grundsätzlich illegal, denn er fungiert nur als Schiebehilfe und greift bis 6 km/h. Über den erlaubten 6 km/h bewirkt der Gashebel ungewöhnlicherweise genau das Gegenteil: Er unterbricht die Unterstützung des Motors komplett, sobald man ihn zieht.
Über das kleine LCD-Display am linken Lenkerende können die 3 verschiedenen Unterstützungsstufen gewählt werden. Das Z20 Pro ist geschwindigkeitsgesteuert und unterstützt innerhalb der drei Stufen jeweils bis zu gewissen Geschwindigkeiten. Erst die letzte Stufe unterstützt dann bis zu 25 km/h. Das Display ist das gleiche, wie es beispielsweise an einigen Fiido E-Bikes verbaut ist, die wir ebenfalls schon getestet haben. Hier kannst du die Gesamtkilometer sowie die aktuellen Tageskilometer ablesen. In der Sonne spiegelt es leicht.
Die Federung macht im Fahrbetrieb grundsätzlich einen recht guten und der Preisklasse entsprechend einen stabilen Eindruck. Beim Ausfedern schlägt sie jedoch in die Endlage, was ein leichtes Klopfen zur Folge hat. Besonders schlimm hab ich das bei meinen Testfahrten jedoch nicht empfunden.
Der Heckantrieb schiebt mit ordentlich Kraft an. Dabei entwickelt er bis zu 50 Nm Drehmoment und gibt ein relativ leises, aber wahrnehmbares Geräusch von sich. Der Motor hört sich für mich exakt so an, als wenn ein Anstelldynamo am Reifen läuft. Das ist aus meiner Sicht nicht störend, aber vorhanden.
Mit den Fahreigenschaften bin ich abgesehen von der einfachen Steuerung grundsätzlich ziemlich zufrieden. Doch leider ist mir auch dieses E-Faltrad etwas zu kurz übersetzt. Bei 25 km/h ist die Trittfrequenz schon recht hoch.
Die Geometrie des PVY Z20 Pro bietet ausreichend Platz. Ich bin selbst 1,80 m groß und fühle mich auf dem E-Bike durchaus wohl. Auch größere und kleinere Personen haben hier noch genug Spielraum, was bei günstigen E-Bikes nicht immer selbstverständlich ist.
Faltmechanismus am Z20 Pro
Mit wenigen Handgriffen kann das Z20 Pro auf das kompakte Maß von 90 x 65 cm zusammengeklappt werden. Damit sollte es in fast jeden Kofferraum passen. Auch die Mitnahme in der Bahn ist problemlos möglich. Der Akku kann im gefalteten Zustand auch entnommen werden. Am Hauptrahmen ist außerdem ein Schalter verbaut, mit dem das E-Bike stromlos geschaltet werden kann, sowie ein USB-Anschluss zum Laden externer Geräte.
Fazit zum PVY Z20 Pro Test
Das PVY Z20 Pro ist ein durchaus gut verarbeitetes E-Faltrad für einen sehr günstigen Preis. Gemessen daran, bietet es genügend Akkukapazität für Pendelstrecken in der Stadt und auch kleinere Ausflüge. Wer auf eine bessere Steuerung keinen Wert legt, bekommt für nur 739 Euro ein brauchbares E-Faltrad. Erhältlich ist es direkt im Shop von PVY. Von uns getestete Alternativen im ähnlichen Preisbereich findest du beispielsweise mit dem Nakxus 20F057 oder dem Himo Z20 Max.