Pedelec- und Radfahrer kennen die Situation: An einer Ampel schneidet einem ein Lkw den Weg ab. Der Grund dafür ist der tote Winkel beim Abbiegen. Eine einfache aber effektive Lösung dagegen testet jetzt die Stadt Münster. Vergleichsweise günstige Spiegel an Ampeln machen E-Bikes und Co sichtbar und können so schlimme Unfälle verhindern.Jedes Jahr sterben 400 Radfahrer in Deutschland bei Verkehrsunfällen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) geht davon aus, dass die Hälfte schlichtweg nicht gesehen wurde. Beispiel Nordrhein-Westfalen: 2012 verletzten Autos, Lkw oder Busse 500 Radfahrer beim Rechtsabbiegen.
Mit dem „Tote Winkel“-Spiegel, den Münster als erste deutsche Stadt testet, ließe sich diese Zahl reduzieren. Er ist unter einer Ampel anzubringen und erweitert dadurch die Sicht der Auto- und Lastwagenfahrer, die ohnehin auf das „Grün“ warten. Sie sehen fortan, ob neben ihnen ein Fahrrad, E-Bike oder auch Fußgänger steht. Münster erprobt das System vorerst an zwei Stellen, das mit 750 Euro pro Stück vergleichsweise günstig ist.
Die Spiegel stammen von einem niederländischen Unternehmen, das bereits seit mehreren Jahren Gemeinden im Nachbarland damit beliefert.