Kompakter Antrieb, Rahmen aus Kohlefaser, ein Akku der im Unterrohr verschwindet. Remsdale, die eBike-Manufaktur aus Schorndorf, spezialisiert sich auf ultraleichte Pedelecs.
Der kleine, aber besonders feine eBike-Hersteller Remsdale aus Baden-Württemberg etabliert neue Standards in Sachen Gewicht. Geschäftsführer und Entwickler Tim Rydyger ist darauf erpicht, möglichst leichte Pedelecs auf den Markt zu bringen. In seiner Werkstatt bei Stuttgart baut der junge Unternehmer per Hand Carbon-eBikes, die ihresgleichen suchen.
Viermal leicht und edel
Remsdale hat für die Saison 2016 vier Modelle unter 13kg im Programm. Der Star des Quartetts bleibt das 11.9 Carbon Pedelec. Der Name weist selbstbewusst darauf hin: Ohne Pedale, aber inklusive Akku und Antrieb, bringt das eBike nur 11,9kg auf die Waage. Mit diesem Kampfgewicht ist es eines der leichtesten eBikes überhaupt am Markt. Denn kaufen kann man das Carbon Rad heute schon, wenn man die nötigen 6.499€ zur Hand hat.
Jetzt hat Rydyger bekannt gegeben, dass er seine Palette an Carbon-eBikes für das kommende Modelljahr deutlich erweitert. Neu im Angebot sind zwei City-eBikes, entweder in Trapez- oder in Tiefeinsteiger-Rahmen Ausführung. Und ein eMTB mit Unisex-Rahmen. Alle drei Modelle wiegen jeweils nur 12,8kg. Für die auch in puncto Design überzeugenden Pedelecs muss man 5.999€ hinlegen.
Unterrohr-Akkus
Neben dem Kohlefaser-Rahmen, der schon mal einen entscheidenden Vorteil in Sachen Gewichtseinsparung erzielt, hat sich der Rydyger Gedanken zu der zweiten normalerweise auch stark zu Gewicht fallenden Komponente gemacht: Dem Akku.
Der Batteriekomplex wird bei den Remsdale Modellen nicht etwa außen an den Rahmen oder über dem Hinterrad montiert, sondern ist das Unterrohr integriert. Genug In-Volumen, um die Zellen aufzunehmen, ist vorhanden. Das Rohr ersetzt die Verschalung, die sonst noch extra einzurechnen wäre.
Die Akkus versorgen den 250 Watt Heckantrieb mit 310Wh. Die Reichweite wird mit immerhin 120km angegeben. Diese Werte gelten für alle vier Modelle der Carbon-Reihe.
Autobauer wird eBike-Entwickler
Angefangen hat der aus dem Automobilbau stammende Tim Rydyger 2009 mit Downhill-Bikes. Selbst passionierter Mountainbiker, wollte der Diplom-Ingenieur in seiner Freizeit ausprobieren, ob er auch Räder konstruieren kann. Schnell war klar: Er hat kein Problem damit, sich schicke Räder auszudenken und sie dann auch zu bauen. Wenn weiter Fahrradbau, dann auch gleich eBikes.
Mittlerweile verlassen rund 35 seiner Eigenkreationen die Werkstatt pro Monat. Fast 50 Prozent seines Umsatzes wird von der Tiefeinsteiger-Version des City-eBikes generiert. Bestellen lassen sich die handgefertigten Kohlefaser eBikes über den Online Shop von Remsdale. Wer die Modelle erst sehen muss, um zu glauben, dass 12kg eBikes funktionieren, kann die Carbon-Kreationen in Schorndorf Probe fahren.