Das 1921 gegründete und weltbekannte Unternehmen Shimano veröffentlichte Mitte November 2022 die Zusammenfassung von Umfragen darüber, wie Europäer zum E-Bike-Trend stehen.
Shimano Umfrage führt Gründe fürs E-Bike auf
Die ausgewerteten Daten der Umfrage entstammen 15.500 Antworten aus 12 europäischen Ländern. Es stellte sich heraus, dass viele Menschen gerade während der Pandemie lieber auf ihr Bike umstiegen, als beispielsweise öffentliche Transportmittel zu nutzen. Einerseits ging es ihnen darum, einer möglichen Ansteckungsgefahr aus dem Weg zu radeln, andererseits, um flexibel zu bleiben. Schließlich müssen sie sich so nicht nach den Fahrplänen von Bus und Bahn richten.
Ein weiterer Grund für den Besitz eines E-Bikes sind die gestiegenen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel und Benzin. Ebenso argumentierten zahlreiche Befragte damit, dass sie mit einem E-Bike wesentlich weniger die Umwelt belasten als mit einem Wagen. Bei dieser Umfrage gaben hauptsächlich Menschen zwischen 18 und 24 Jahren diese Gründe an. Allerdings zeigten die Daten eine Annäherung von Jung und Alt seit 2021.
Auch wenn viele der Befragten dem E-Bike positiv gegenüber eingestellt sind, kritisierten viele Teilnehmer der Umfrage von Shimano die schlechte Infrastruktur für Zweiräder kritisierten. 45 Prozent sind der Meinung, dass diese sich überhaupt nicht verbessert hat.
2 Millionen E-Bikes im Jahr 2021 in Deutschland
Die europaweite Umfrage spiegelt zum großen Teil den Trend innerhalb von Deutschland wieder. Das Umweltbundesamt stellt einen stetigen Anstieg der E-Bikes in Deutschland fest. Im Jahr 2007 waren es noch rund 70.000 Bikes, 14 Jahre später wurde die 2-Millionenmarke erreicht. Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt den Bestand der Fahrräder und E-Bikes in Deutschland auf rund 81 Millionen, an welchem die E-Bikes einen Anteil von rund 8,5 Millionen halten.
Parallel dazu verlor der öffentliche Nahverkehr einen Großteil seiner Fahrgäste, was durchaus auch der Pandemie zuzuschreiben war und im Rahmen von vergünstigten Tickets und steigender Spritpreise sicher anders aussehen wird.
Das E-Bike ist nicht mehr wegzudenken
Neue Akku-Serien, Weiterentwicklung von Motoren, leichtere und widerstandsfähigere Rahmenkonstruktionen sowie umfangreiches Zubehör tragen dazu bei, dass E-Bikes einen immer höheren Stellenwert als Mittel zur Fortbewegung einnehmen. Für die Reduzierung von Emissionen kann dies durchaus eine positive Entwicklung bedeuten. Bereits mehrere Studien haben beschrieben, dass das E-Bike als Auto-Ersatz durchaus das Potenzial mitbringt, enorme Mengen an Emissionen einzusparen.
Im vergangenen Jahr sind die Verkaufszahlen von E-Bikes allerdings etwas abgeflacht. Einerseits kann dies damit zusammenhängen, dass viele Interessenten sich bereits 2020 ein elektrisch unterstütztes Gefährt gekauft haben, andererseits mag auch die wirtschaftliche Unsicherheit ein Grund für das geringere Wachstum des E-Bike Marktes sein. Fest steht jedoch, dass sich das E-Bike als nachhaltige Mobilitätslösung in Deutschland etabliert hat.