Wie sieht die Rad-Welt morgen aus? Auf der VELO Berlin Messe zeigen Aussteller und Insider aus Politik, Handel und Entwicklung ihre Ideen für die Zukunft.
Deutschlands meist-besuchte Fahrradmesse, die VELO Berlin, findet vom 16.-17. April 2016 in den Messehallen am Funkturm statt. Die großen Hersteller präsentieren ihr Angebot, kleine Start-Ups begeistern mit Innovationen für Rad-Fans. Ausgedehnte Parkout-Areale laden zum Ausprobieren ungewöhnlicher Gefährte auf ein, zwei oder drei Rädern ein.
Die Möglichkeiten der Politik ausloten
Das besondere Augenmerk der diesjährigen VELO liegt auf den Entwicklungspotentialen der Fahrrad-Branche und ihrer Bedeutung für den Mobilitätswandel. Eine Reihe von Kongressen, Events und Diskussionen mit Vertreter*innen des Fachs zeigen, wo sich Potentiale ergeben und wo dringend nachgeschraubt werden muss.
Die „Mobilität von Morgen“ beleuchtet u.a. eine Sonderschau zum Thema „Sicheres Fahrradparken“. Die Zahl der Menschen, die im innerstädtischen Bereich mit Rad oder eBike unterwegs sind, steigt stetig an. Damit wächst auch die Forderung nach diebstahlgeschützten, trockenen Abstellmöglichkeiten für das Transportmittel, sei es an Bahnhöfen oder vor dem Wohnhaus. Mitgetragen wird die Veranstaltung denn auch vom Senat für Stadtentwicklung und Umwelt.
Aber die weitreichendsten Vorschläge für eine Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrende kommen nicht aus der Politik, sondern von Interessen-Vertretungen. Die Initiative „Volksentscheid Fahrrad“ stellt auf der VELO ihren in basis-demokratischen Plenen erarbeiteten ersten Entwurf für das „Berliner Radverkehrsgesetz“ (BeRG) vor. Auch der ADFC trifft sich an diesem Wochenende zur Vollversammlung. Und die Fahrradwirtschaft diskutiert Sachlagen auf dem „vivavelo“-Kongress. Die Schirmherrschaft der zum sechsten Mal statt findenden Messe hat dieses mal Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller übernommen.
Schauen, Fahren, Kaufen
Über 300 Marken und Hersteller zeigen ihre Ideen und Räder. Neben den neuesten Zweirad und eBike-Modellen gibt es Zubehör zu bestaunen, dass deutlich macht, wie viel Potential in der Vernetzung des Rades steckt. Neben für alle Radelnden nützlichen Zusatzgeräten, wie das Lenkstangen Navi mit integriertem Regen-Radar, entstehen immer mehr Anwendungen, die speziell und ausschließlich bei Pedelecs Anwendung finden. E-Bikes haben schließlich ihre Vertrautheit mit elektronischen Teilen schon im Namen.
Digitale Räder bei der Velo
Trainingskontrolle, Diebstahlschutz, Software-Updates – das vollvernetzte eBike bietet interessante Möglichkeiten, noch mehr aus dem Erlebnis Elektrorad herauszuholen. Am Bike ist ein GPS Sender montiert und mit der eigenen Pedelec-App verbunden. Per Fingerdruck lässt sich einstellen, wann der Diebstahlschutz einsetzt oder wann ein Unfall-Notruf abgesetzt werden soll.
Navigationsgeräte gibt es viele. Neu ist die kombinierte Auswertung der Motorleistung und des Akku-Ladestands mit den Angaben von topografischen Landkarten. So kann die tatsächlich mögliche Reichweite der Unterstützung ermittelt werden. Einige Navis sind auch gleich per bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Auf diese Weise lässt man sich Anrufe auf dem eBike-Display anzeigen oder kann per Joystick auf die Musik-Bibliothek zugreifen. Cobi stellt sein mittlerweile mehrfach ausgezeichnetes Lenker-Schaltzentralen System vor.
Die App von Bike Citizens zeigt Radfahrenden in der Stadt die schnellsten Strecken und schönsten Schleichwege und berücksichtigt bei der Berechnung der Fahrtzeit auch die auftretenden Verzögerungen durch rote Ampeln, Linksabbieger oder Steigungen mit ein. Außerdem lassen sich mit der Funktion „5 Minutes by Bike“ alle Wege errechnen, die innerhalb von fünf, zehn, fünfzehn oder dreißig Minuten zu erradeln sind. Der zusätzliche Stromverbrauch kann per USB-Ladegerät Bicycle Smart Power aus dem Dynamo gezogen werden.