Die Fahrradindustrie profitiert weiterhin vom E-Bike. So ist der Absatz im Jahr 2013 in Deutschland mit einem Plus von rund acht Prozent auf 410.000 verkaufte Exemplare gestiegen. Fahrradverkäufe insgesamt waren leicht rückläufig. Damit hat das E-Bike einen Marktanteil von nunmehr elf Prozent, so die aktuellen Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV).
3,8 Millionen Fahrräder inklusive E-Bikes verkauften die Hersteller insgesamt – was einem Umsatz von zwei Milliarden Euro entspricht. Dabei ist das Elektrofahrrad weiterhin eine immer wichtigere Erlösquelle. Laut ZIV war für die Steigerung vor allem die weiterentwickelten Batterie- und Antriebstechnologien, neue Modelle und Anbieter sowie eine größere Zielgruppe verantwortlich.
Vom Silver Ager zum Pendler
Dennoch sei die Hauptkäufergruppe der sogenannte „Silver Ager“ – doch diese ändere sich aktuell. Gerade in urbanen Gegenden entdeckten immer mehr jüngere Menschen das E-Bike für ihre Alltagsmobilität. So zeige eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Bosch eBike Systems das sich 23 Prozent der Erwerbstätigen vorstellen könnten mit dem Pedelec zur Arbeit zu fahren, um damit das Auto zu ersetzen. 21 Prozent würden ein E-Bike für Besorgungen nutzen und ein Drittel würde damit gern längere Touren unternehmen.
15 Prozent E-Bikes am Gesamtmarkt erwartet
Mittelfristig schätzt der ZIV den Markt für E-Bikes auf 15 Prozent des Gesamtmarktes. Aktuell fahren auf deutschen Straßen 1,6 Millionen Elektrofahrräder.
Nach Schätzungen des Branchenverbands sind 95 Prozent aller verkaufter E-Bikes Pedelecs, die maximal 25 km/h elektrisch unterstützt fahren und einen 250-Watt-Motor besitzen. Die Verkäufe finden mit 70 Prozent hauptsächlich im Fachhandel statt. Aber das Internet holt auf. So schätzt der ZIV gingen zehn Prozent online an Käufer. Der Absatz in Baumarkt und beim Discounter sei rückläufig.
Durchschnittspreis 2.000 Euro – optimistischer Ausblick
Der Durchschnittspreis für ein E-Bike beträgt mittlerweile 2.000 Euro. Dennoch konnten die E-Bike-Verkäufe den rückläufigen Umsatz im Handel nicht aufhalten. Der Trend geht zu immer größeren Händlern, die die kleineren zunehmend verdrängen.
Die größten Märkte in Europa sind Deutschland und die Niederlande, die zusammen 50 Prozent des europäischen Gesamtmarkts abdecken. Im Jahr 2013 sollen insgesamt 1,2 Millionen Stück verkauft worden sein, was einer Steigerung von rund neun Prozent entspricht.
Durch das schlechte Wetter 2013 und die Testergebnisse der Stiftung Warentest blieben die Verkaufszahlen 2013 zwar hinter den Erwartungen zurück. 2014 könnte allerdings deutlich besser werden. Die Verkäufe lägen bereits zehn Prozent über denen im Vorjahreszeitraum.