25km/h mit einer halben Tonne Fracht am Heck: So sieht ein neues Testkonzept der Spediteure von DB Schenker in Hamburg aus. Ein Projekt zur Emissionsneutralität.
Die Mobilitätswende in der Logistik
Obwohl die Parteien im Wahlkampf beschuldigt werden, nicht ausreichend Druck für die Einhaltung der Klimaschutzziele auszuüben, gibt es einige Unternehmen, die zumindest mit gutem Beispiel voran gehen. Und sei es nur in kleinen Testprojekten, wie die Lieferketten des Logistikgiganten DB Schenker.
In Hamburg probiert dieser nun, einen Teil seiner Fracht rein elektrisch auszuliefern. Das neue Elektro-Trio besteht aus einem elektrisch betriebenen Lieferwagen und zwei Lastenrädern, wie wir sie noch nie gesehen haben. Groß, lang, pedalbetrieben: Ein solches Projekt lässt die Debatte um etwaige Förderungen von Lastenrädern in einem ganz neuen Licht erscheinen. Bei DB Schenker ersetzen die E-Bikes schließlich nicht nur PKWs, sondern gleich die alten Diesel LKWs.
0,5 Tonnen Ladung und eine Fläche für drei Paletten
Unter dem Motto „Das ist grün“ fährt die emissionsfreie Elektroflotte ab sofort durch Hamburg. Vom Warenlager bringt der elektrisch betriebene eCanter die Fracht nach Altona, dort wird sie auf die zwei Lastenräder verteilt und ausgeliefert. Die Lastenräder sind völlig neuartig und werden demnächst wohl für viel Aufmerksamkeit sorgen.
Mit einer Länge von sieben Metern und einer Belastbarkeit von einer halben Tonne fährt der „Megaliner“ nicht auf zwei, nicht auf drei, sondern gleich auf fünf Rädern. Obwohl die Grundfläche des Laderaums Platz für drei Paletten bietet, hat das E-Bike gegenüber den herkömmlichen 7,5 Tonnern noch nennenswerte Vorteile. Die Bauart erlaubt es dem Cargo-E-Bike am Stau vorbeizufahren und kleine Abkürzungen zu nehmen, denn allzu breit ist das Fahrzeug trotz seiner Länge nicht.
Ein Wegweiser für angenehmes Stadtleben
Das XXL-Lastenrad ist laut Angaben der Bahn zudem „überraschend wendig und kann jeden Stau umfahren – und das sauber und leise.“ Denn nicht nur die Emissionen, die herkömmliche Transporter in die Luft blasen, belasten StadtbewohnerInnen zunehmend.
Vor allem vom Lärm fühlen sich viele Menschen dauerhaft gestört. Elektromobilität hingegen ist leise. Dementsprechend prangt auch die Eigenwerbung von DB Schenker in großen Lettern auf dem elektrischen LKW: „Hier ist Fahrtwind das Lauteste.“
Bleibt nur zu hoffen, dass das Konzept in Zukunft mehr Anklang findet. Leider ist laut Informationen der Hamburger Morgenpost vorerst kein Ausbau der Elektro-Lieferflotte bei DB Schenker geplant. Ausgeschlossen wird er jedoch auch nicht. Schon länger nutzt DB Schenker für innerstädtischen Transport etwas kleinere Lastenräder.