AlphaESS hat sich schon seit 2012 einen Namen mit Speichersystemen gemacht. Die angebotenen Stromspeicher waren bisher jedoch vor allem für die Haustechnik oder für Unternehmen vorgesehen. Mit der Blackbee1000 hat der Hersteller jetzt jedoch eine portable Powerstation um 800 Euro auf den Markt gebracht. Wir haben den kleinen Speicher getestet.
Technische Daten und Kapazität
Auf dem derzeitigen Markt für Powerstations gehört die AlphaESS BB1000 eher zu den kleineren Kandidaten. Dennoch hat sie eine Speicherkapazität von 1036 Wh. Die Nenn-Ausgangsleistung beträgt dabei 1000 W und in der Spitze bis zu 2000 W. Du kannst also Geräte bis zu dieser Leistungsaufnahme betreiben. Willst du unterwegs keine Heizstrahler, Industriesauger oder Kappsägen benutzen, reicht das im Normalfall locker aus.
E-Bike Ladegeräte haben beispielsweise meistens nur 100 W, Schnellladegeräte manchmal auch um 200 W. Für das Laden deiner E-Bike Akkus hat die Blackbee 1000 also in jedem Fall genug Leistung. Auch sonst ist die schwarz-gelbe Powerstation mit praktischem Tragegriff recht üppig ausgestattet.
Für den Anschluss von 230 Volt Geräten stehen gleich drei Anschlüsse zur Verfügung. Außerdem sind vier USB-Anschlüsse, davon zwei USB-A und zwei USB-C Buchsen, verbaut. An 12 V Anwendungen hat AlphaESS ebenfalls gedacht und neben dem klassischen Zigarettenanzünder noch zwei zusätzliche Anschlüsse vorgesehen.
Was mir besonders gut gefällt, sind zwei induktive Lademöglichkeiten an der Oberseite der Powerstation. Falls es unterstützt wird, kannst du beispielsweise dein Smartphone einfach ablegen, und es wird drahtlos geladen. Mit meinem iPhone 11 hat das im Test gut funktioniert.
Die Powerstation hat außerdem einen großen Griff verbaut. Mit einem Gesamtgewicht von 10,2 Kilogramm ist sie damit noch recht handlich und kann gut getragen werden.
Die BB1000 ist quasi ein All-in-one Gerät. Die sehr gut verarbeitete Powerstation hat nämlich zusätzlich ein Solarladeregler an Board. Darüber hast du die Möglichkeit, ein Solarpanel anzuschließen, um unterwegs unabhängig zu sein.
Solar-Koffermodul mit 200 W zum Laden
Optional ist dafür ein 200 W Koffermodul erhältlich. Das Modul kann zum Laden auseinander- und für den Transport zusammengefaltet werden. Dadurch ergibt sich ein recht handliches Faltpanel, was sich auch bei Nichtbenutzung platzsparend verstauen lässt. Das Modul ist stabil gebaut und macht einen wertigen Eindruck.
Gut gefällt mir hierbei eine kleine aufgenähte Tasche, in der man gut Kabel oder Zubehör unterbringen kann. Grundsätzlich ist die Solarlösung von AlphaESS ziemlich praktisch, da es Panel und Koffer in einem ist. Das heißt, dass du das Solarpanel nicht noch in einer zusätzlichen Tasche verstauen musst.
Damit das Panel effizient arbeitet, kann es auch aufgeständert werden. Dazu sind mehrere aufklappbare Stützen angebracht, die sogar im Winkel verstellbar sind. Sind alle Stützen aufgeklappt, steht das Panel auch ziemlich stabil. Im Test konnte ich mit bestmöglicher Ausrichtung knapp 160 W Eingangsleistung über das Panel erzielen, was in etwa 80 % der Nennleistung bedeutet.
Andere Module können ohne Adapter oder Ähnliches nicht an die Powerstation angeschlossen werden. Hier hätte ich eine Lösung per MC4 oder XT60 Stecker schöner gefunden, da die Box so besser in eine bestehende Anlage, beispielsweise im Wohnmobil oder im Gartenhaus integriert werden könnte.
AlphaESS Powerstation im Test
Lädst du über das normale Stromnetz mit dem mitgelieferten Netzkabel, lädt die Powerbox von AlphaESS tatsächlich nicht viel schneller als bei gutem Sonnenschein. Mit einer Ladeleistung von 180 W über das Netzteil braucht die Powerstation dann gut 5 Stunden, um komplett aufzuladen. Zum Vergleich: Die Fossibot 2400, die wir ebenfalls getestet haben, braucht bei doppelter Kapazität nur etwa 2 Stunden für die volle Ladung.
Die Blackbee1000 Powerstation ist durchaus stylisch. Sie hat ein minimalistisches Erscheinungsbild und stört dadurch auch im Wohnzimmer nicht. Alle Anschlüsse sind auf der Vorderseite untergebracht, wo sich auch ein kleines Display mit den wichtigsten Informationen befindet.
Alle Anschlüsse an der Vorderseite zu haben, ist durchaus übersichtlich. Prinzipiell hätte ich es allerdings auch nicht schlecht gefunden, wenn Ein- und Ausgänge getrennt wären.
An der Seite sind Lüfter eingebaut, die anspringen, wenn die Powerstation unter Last arbeiten muss. Beim Anschluss unseres Reiskochers mit gut 500 W beispielsweise, sind die Lüfter direkt mit angelaufen. Die Lüfter sind dann auch deutlich hörbar und nicht flüsterleise. Das ist nicht wahnsinnig störend, neben der Box zu schlafen würde ich wohl dennoch nicht empfehlen.
Alle Geräte, die wir an der Box getestet haben, waren problemlos zu betreiben. Laptops, Kameras, Smartphones und Co. sind an den diversen Anschlüssen sicher und schnell geladen. Ziemlich cool ist außerdem, dass die Powerstation sofort registriert, wenn ein Verbraucher angeschlossen wird. Der jeweilige Anschluss schaltet sich sofort ein und du brauchst die Box nicht separat anzuschalten.
Auf der Rückseite sind übrigens noch zwei große LED-Leuchten verbaut, die in mehreren Helligkeitsstufen Licht ins Dunkel bringen. Vor allem beim Campen ist das ein nettes Gimmick.
Fazit
Die Powerstation von AlphaESS ist schick, hochwertig, klein und handlich. Die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten decken nahezu jeden Bedarf für die Nutzung unterwegs ab. In meinen Augen ist es eine perfekte Powerstation zum Campen mit viel Kapazität. Sie betreibt problemlos auch größere Verbraucher, ist dann durch den Lüfter aber etwas laut.
Mit dem optional erhältlichen Solarpanel kannst du die Powerstation auch unterwegs effektiv nachladen und damit über einen längeren Zeitraum beispielsweise Kühlschränke oder andere Geräte betreiben. Powerstation und Solarpanel sind vor allem über Amazon erhältlich. Die Preise schwanken etwas je nach Aktion. Die Powerstation ist zwischen 749 Euro und 899 Euro, das Solarmodul zwischen 299 Euro und 399 Euro zu haben.