Die nächste Generation von E-Bikes ist da: Das Schweizer Unternehmen HydroRide setzt auf Wasserstoff und Brennstoffzellen. Der Akku der Räder soll sich blitzschnell austauschen lassen – ein Vorteil vor allem für Verleihdienste. Mehrere Modelle sind auf der Eurobike zu sehen.
HydroRide stellt wasserstoffbetriebene E-Bikes vor
Nicht weniger als eine neue Ära für E-Bikes will das Schweizer Startup HydroRide einläuten. Die speziellen Fahrräder sind mit einer hochmodernen Brennstoffzelle ausgestattet, die Wasserstoff direkt in elektrische Energie umwandelt – und damit herkömmliche Akkus überflüssig macht. Die Fahrräder produzieren im Betrieb keine direkten Emissionen, sagt der Hersteller.
Auf herkömmliche Batterien kann ebenso verzichtet werden wie auf lange Ladezeiten: Die Bikes sind mit einem herausnehmbaren Wasserstofftank ausgestattet, der in wenigen Sekunden gewechselt werden kann. Das soll sie nicht nur für private Nutzer, sondern vor allem auch für Fahrradverleiher attraktiv machen. HydroRide stellt sich dazu ein Batteriewechselsystem vor, das dem des taiwanesischen Herstellers Gogoro ähnelt.
Nach Angaben des Herstellers ist jeder Tank 25 cm hoch, steht unter hohem Druck und fasst 20 Gramm Wasserstoff. Das soll eine Reichweite von bis zu 60 km ermöglichen. Neue Reichweitenrekorde werden zwar nicht aufgestellt, aber der Anfang ist immerhin gemacht. Es ist davon auszugehen, dass spätere Modelle noch länger durchhalten.
Außerdem haben die Wasserstoff-Bikes weniger bewegliche Teile, was die Wartung vereinfacht und die Betriebskosten senken kann. Nach Angaben des Herstellers liegen die Betriebskosten über einen Zeitraum von drei Jahren um bis zu 40 Prozent niedriger als bei herkömmlichen E-Bikes.
HydroRide: Wasserstoff per Solar generieren
Ein weiterer Clou von HydroRide ist der selbst entwickelte Wasserstoffgenerator, der mit Solarenergie betrieben wird. Er soll in der Lage sein, aus 200 ml gereinigtem Wasser in fünf bis sechs Stunden die benötigten 20 Gramm Wasserstoff zu erzeugen.
HydroRide bietet verschiedene Fahrradmodelle an, darunter einen leicht zugänglichen Tiefeinsteiger, eine Sportversion mit sieben Gängen und ein kompaktes, faltbares Citybike. Letzteres wiegt 19,5 kg, lässt sich in drei Schritten zusammenklappen und kommt so auf eine Größe von 80 x 50 x 60 cm. Die Räder haben einen Durchmesser von 40 cm.
Alle Modelle sind mit einem 180-Watt-Hinterradnabenmotor ausgestattet, der bis zu einer Geschwindigkeit von 23 km/h Unterstützung bietet. Damit gibt es in Deutschland keine regulatorischen Hürden für die E-Bikes, zumindest nicht bei der gebotenen Geschwindigkeit.
HydroRide: Wasserstoff-Bikes auf der Eurobike zu sehen
Auf der Eurobike in Frankfurt können sich Interessierte selbst ein Bild machen. Dort sind die verschiedenen Wasserstofffahrräder von HydroRide vom 3. bis 7. Juli 2024 in Halle 8 am Stand I17 zu sehen.
Wie viel die Spezialräder kosten, verrät der Hersteller noch nicht. Auch wann sie auf den Markt kommen, steht noch nicht fest. Anders die chinesische Konkurrenz: Das ziemlich ähnliche Youon Y800 ist bereits für knapp 4.800 Euro in Deutschland zu haben, inklusive Wasserstoffgenerator.