Brose ist ein Familienunternehmen aus Deutschland, welches langjährige Erfahrung mit Elektromotoren vorweisen kann. Auch den Sprung zum E-Bike hat das Unternehmen geschafft und stattet mittlerweile zahlreiche E-Bikes mit kräftigen Antrieben aus.
In dieser Übersicht erfährst du alles, was du über die E-Bike Motoren von Brose wissen musst.
Übersicht
- Familienunternehmen im E-Bike Sektor
- Übersicht der E-Bike Motoren von Brose
- Einsatzbereiche der Brose Motoren
- Das Akku von Brose
- Steuerung der E-Bike Motoren von Brose
- Fazit
Brose: Familienunternehmen im E-Bike Sektor
Das Berliner Unternehmen Brose ist in der Automobilbranche fest als Zulieferer für Elektromotoren bekannt. Ihre Technologie findet beispielsweise im Scheibenwischer, Lenksystem oder in der Motorkühlung Platz. Diese langjährige Erfahrung und die Kompetenz im Umgang mit elektronischen Motoren hat Brose schließlich 2014 auch aufs E-Bike übertragen. Entwickelt, gefertigt und vermarktet werden die Antriebe auch heute noch in Berlin.
Brose gehört mittlerweile auch zu den größeren Motorenherstellern. Viele Produzenten von E-Bikes vertrauen auf ihre Kompetenzen. Einer der Vorteile, welche das Brose System bietet, ist das offene System. Im Gegensatz zum größten Konkurrenten Bosch, können Anpassungen sowohl in der Software als auch der Hardware vorgenommen werden. Seit 2019 bietet Brose aber auch Komplettsysteme an, welche aus Antrieb, Akku und Display bestehen.
Die Produktpalette von Brose ist gut sortiert und sehr übersichtlich. Durch die Unterteilung in verschiedene Leistungsklassen mit klaren Merkmalen, findest du hier den richtigen Motor für deine Zwecke. Besonders interessant ist, dass es die meisten Motoren von Brose sowohl in einer Aluminium- als auch Magnesium-Ausführung gibt. Letzteres ist zwar ein wenig teurer, spart dir aber allein im Motor ein halbes Kilogramm an Gewicht ein.
Noch eine weitere Eigenschaft zeichnet die E-Bike-Motoren von Brose aus: Die Verwendung eines Carbon-Riemens für die interne Übersetzung im Motor. Dadurch, dass die Zahnräder des Motors nicht direkt ineinandergreifen, sondern durch den Riemen verbunden sind, entstehen weniger Fahrgeräusche beim Betrieb des Motors.
Durch einen doppelten Freilauf haben die E-Bike Motoren außerdem die Eigenschaft, bei ausgeschaltetem Motor ohne Tretwiderstand zu laufen. Fährst du also schneller, als es die Unterstützung erlaubt oder möchtest du gelegentlich einfach keine Motorunterstützung einsetzen, verhält sich dein E-Bike wie ein herkömmliches Fahrrad. Doch nicht nur der Freilauf ist doppelt – auch bei der Übersetzung gibt es die Möglichkeit, ein zweites Kettenblatt anzubringen. Das bietet mehr Freiraum bei der Wahl der Gangschaltung.
Brose E-Bike Motoren und Einsatzbereiche in der Übersicht
Brose Drive C Aluminium und Magnesium
Der Brose Drive C Motor ist mit einem Drehmoment von 50 Newtonmeter bestens für die alltägliche Belastung gerüstet. Mit einer maximalen Unterstützung von 280 Prozent deiner eigenen Tretkraft schaffst du locker die schnelle Anfahrt im stop-and-go Verkehr. Auch unregelmäßiges Tretverhalten gleicht der Antrieb aus und sorgt damit für ein harmonisches Fahrgefühl. Die Unterstützung ist ab 25 km/h mit einem sanften Übergang abgeriegelt.
Zwar ist der Motor nicht gerade auf die Belastung am Berg ausgerichtet, bei steilen Anstiegen wie Auffahrten an unterirdisch gelegenen Garagen, Brücken oder innerstädtischen Plateaus kannst du jedoch auch auf die Schiebehilfe bis 5 km/h zählen. Dein E-Bike rollt dadurch auch ohne hohen menschlichen Kraftaufwand die gelegentlichen Anstiege des Stadtverkehrs hinauf.
Mit 3,4 Kilogramm in der Aluminium Ausführung ist der Motor zwar noch relativ schwer, in der kompakteren Magnesium Variante mit 2,9 Kilogramm passt er sich jedoch der Konkurrenz an. Der Vorteil liegt in beiden Varianten bei der kompakten Bauweise des Motors, welcher in jeglicher Position innerhalb von 360° im Fahrrad verbaut werden kann. Dadurch eröffnen sich viele verschiedene Rahmendesigns für Hersteller.
Fazit: Der Drive C von Brose ist ein solider Motor für den städtischen Alltag und gibt Herstellern viele Möglichkeiten beim Design des Rads.
Brose Drive T Aluminium und Magnesium
Wesentlich rasanter geht es bei der Drive T Serie von Brose zu. Mit 70 Newtonmetern macht der Motor hier den Sprung zum echten Allrounder. Das höhere Drehmoment ermöglicht eine solide Unterstützung bis 25 km/h auf langen Touren mit gelegentlichen Anstiegen.
Durch das offene System erlaubt Brose hier eine Vielzahl von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. E-Bike Hersteller können bei der Wahl der Einstellungen verschiedene Anpassung je nach Zweck des Bikes vornehmen und dabei auf die 320 Prozent maximale Leistungsunterstützung zählen.
Genau wie die anderen Modelle, strahlt der Drive T durch Freiraum in der Gestaltung des E-Bike-Rahmens. Der Motor hat die gleichen Maße wie die City-Version Drive C. In der Aluminium-Variante sind die Abmessungen 213mm x 150mm x 128mm, beim Magnesium Motor sogar nur 193mm x 150mm x 115mm. Auch das Gewicht bleibt mit 3,4 Gramm beim Drive T Alu und 2,9 Gramm beim Drive T Mag trotz höherer Leistung gleich.
Fazit: Der Drive T von Brose ist ein Allrounder für ambitionierte Alltags- und Tourenfahrer. Durch seinen Leistungsumfang lässt er viel Spielraum für verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
Brose Drive S Aluminium und Magnesium
“S” steht in der Regel für sportliche Leistung. Mit dem Drive S von Brose stimmt das allemal. Die Ansprüche, die sportliche Bergtouren an Dynamik und Leistung des Motors stellen, werden bei Brose von einem Drehmoment von 90 Newtonmetern erfüllt. Die daraus resultierende Unterstützung von 380 Prozent deiner Trittleistung bei der Aluminium-Variante und stolzen 410 Prozent beim Drive S Aluminium, lassen die Konkurrenz alt aussehen.
Fast unglaublich, dass dieses Kraftpaket in demselben Gehäuse verbaut ist, welches auch die anderen Brose Motoren beinhaltet. Gerade an E-MTBs bietet dies viel Platz für innovatives Design. Selbst das Gewicht von 3,4 Kilogramm beim Aluminium Gehäuse und 2,9 Kilogramm beim Magnesium Gehäuse bleiben gleich. Gerade der Brose Drive S Magnesium bietet somit ein Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht, das seinesgleichen sucht.
Fazit: Der Drive S von Brose bietet alles, was ein sportlicher E-Bike Motor benötigt und ist zusätzlich leicht und kompakt. Am besten ist er damit am E-Mountainbike aufgehoben.
Brose Drive TF Aluminium
Der Brose Drive TF ist der einzige Motor des Herstellers, welchen es bisher nur in der Aluminium Ausführung gibt. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist auch die Unterstützung bis 45 km/h. Damit wird der Brose Drive TF nur an S-Pedelecs verbaut, welche als Kleinkraftrad eingestuft werden. Du brauchst also für Räder mit diesem Motor auch Kennzeichen, Versicherung und einen Helm.
Dafür bekommst du aber auch einiges geboten. Genau wie das Arbeitstier Drive S, bringt der Drive TF ein Drehmoment von 90 Newtonmetern aufs Rad und eine Unterstützung von bis zu 380 Prozent deiner Trittleistung.
Die Schiebehilfe der 25 km/h Motoren fällt beim Drive TF weg, allerdings kommt eine entscheidende Besonderheit dazu: Die Anfahrhilfe bis 20 km/h. Mit dem Brose Drive TF und aktivierter Anfahrhilfe erledigt dein S-Pedelec die Anfahrt nahezu selbstständig für dich. Du kannst fest in die Pedale treten, musst es aber nicht. Sehr praktisch, wenn du dich im fließenden Stadtverkehr bewegst. Denn mit dem S-Pedelec musst du schließlich auf der Straße zwischen anderen Fahrzeugen fahren und mithalten können.
Fazit: Wenn du weite Strecken pendelst und ein E-Bike mit solidem Motor suchst, bist du mit dem Drive TF gut bedient. Er hat Kraft, läuft leise und unterstützt dich beim schnellen Anfahren im Stadtverkehr.
E-Bike Akku von Brose
Da Brose erst seit 2019 komplette Systeme für E-Bikes anbietet und ansonsten durch das offene System individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für E-Bike Hersteller offen lässt, gibt es zurzeit nur eine einzige eigene Batterielösung.
Brose Battery 630
Die Brose Battery 630 bietet mit 630 Wattstunden eine sehr große Speichereinheit. Wie bei der Leistung der Motoren, scheint Brose auch hier die Konkurrenz von Bosch (mit maximalen 625 Wattstunden) um minimale Einheiten ausstechen zu wollen. Ob die Brose Battery jedoch tatsächlich mehr Energie speichern kann, ist schwer festzustellen.
Der 3,8 Kilogramm schwere Akku wird mittels einer 0,8 Kilogramm schweren Halterung im Rahmen integriert. Diese Lösung ermöglicht einen möglichst cleanen Look der E-Bikes, ohne auf die Möglichkeit der Akkuentnahme verzichten zu müssen, wie es bei komplett integrierten Akkus der Fall ist.
Steuerung der Brose E-Bike Motoren
Auch bei der Steuerung der Motoren bietet Brose den E-Bike Herstellern die Möglichkeit, ihr eigenes System zu entwickeln. Ob dies über Smartphone-Apps oder integrierte Bordcomputer geschieht, ist dabei der Orientierung der Hersteller überlassen. Doch mittlerweile bietet Brose auch eine eigene Serie von Steuerungseinheiten an.
Brose Display Allround
Der kleine Tacho mit gewissen Vorzügen. Auf einem 1,5 Zoll großen Farbbildschirm bekommst du mit dem Brose Display Allround nicht nur die Fahrtdaten wie Geschwindigkeit und gefahrene Kilometer angezeigt. Du kannst auch die Stärke der Unterstützung kontrollieren und den Ladezustand deines Akkus mit voraussichtlicher Reichweite einstellen. Das Licht und die Schiebehilfe lassen sich ebenfalls über den Taster ein- und ausschalten.
Auch Service- und Fehlerinformationen werden dir bei dem Display Allround angezeigt, welches du wie einen konventionellen Fahrradtacho direkt am Lenker befestigst. Idealerweise in der Nähe deiner Griffe, denn die Schalter sind leicht mit dem Daumen während der Fahrt ertastbar, ohne die Hände vom Lenker nehmen zu müssen.
Brose Display Remote
Für alle E-BikerInnen mit einem Hang zum Minimalismus gibt es das Brose Display Remote. Das Attribut „Display“ ist wohl eher euphemistisch gemeint: Fünf Taster und sechs LEDs geben dir auf ungefähr zwei Mal viereinhalb Zentimetern genug Raum für das wesentliche, aber keinen allumfassenden Überblick. Ladezustand, des Akkus, Unterstützungsstufe, Schiebehilfe, Licht und Fehlermeldung lassen sich so jedoch auf puristische Art und Weise im Blick behalten oder kontrollieren.
Die Bedieneinheit ist dem Display Allround generell ziemlich ähnlich, wenn man vom fehlenden Display absieht. Auch bildet das Display Remote die Grundlage für die Steuerung des Brose Display Central.
Brose Display Central
Das Brose Display Remote lässt sich nämlich auch um einen praktischen Bordcomputer erweitern. Allen, denen das Display Allround etwas zu klein ist, bietet das 3,5 Zoll Display an der Mitte des Lenkers den passenden Überblick. Mehr Funktionen liefert das Display Central jedoch nicht. Es ist lediglich etwas übersichtlicher, auch wenn es optisch bisher nicht wirklich ein Hingucker ist.
Fazit
Auch wenn Brose noch nicht so populär ist wie der Marktführer Bosch, bietet der Berliner Hersteller eine gut durchdachte Palette an E-Bike Motoren. Mit seinen leisen, leistungsstarken Antrieben, die vielen Herstellern auf dem Datenblatt immer einen Schritt voraus sind, attackiert Brose seine Konkurrenz. Das erhöht den Entwicklungsdruck insgesamt und tut somit letztlich auch dem Markt gut.
Was bei Brose bisher noch fehlt, ist ein Motor für Lastenfahrräder. Auch ein Motor im ultraleichten Segment wäre wünschenswert. In puncto Komplettsystem schwächelt der Hersteller ebenfalls ein wenig. Mit nur einem angebotenen Akku und einer eher kleinen Palette an Steuerungseinheiten und Displays fällt der Hersteller hinter der Konkurrenz zurück.
Positiv ist an dieser Stelle allerdings auch das offene System zu erwähnen. Dieses erlaubt Herstellern, individuelle Lösungen zur Steuerung des Motors zu finden und ihre Rahmen mit großer Freiheit im Design zu entwerfen. Brose stellt somit Qualitätsmotoren für außergewöhnlichere Wünsche und individuelle Anpassungen her.
E-Bikes mit Brose Antrieb findest du in nahezu jedem gut sortierten Shop wie:
Die Links gehen direkt auf die Auswahl für E-Bikes mit Brose Motor. Wir haben hier lediglich die Shops mit aufgenommen, bei denen sich gut nach Antriebshersteller filtern lässt.