Zulieferer Brose hat zur Eurobike 2016 seine geballte Kompetenz in Sachen Auto in das E-Bike übertragen. Das futuristische Visionsbike ist voll integriert und passt sich automatisch den Pedelec-Fahrer/innen an.
eBike-News durfte das E-Bike der Zukunft selbst ausprobieren. Na, zumindest Sattel und Lenker autonom ein- und aus- und ein- und ausfahren.
Konzeptstudien sorgen auf den Messen der Autoindustrie regelmäßig für Furore. In der eher gelassenen Fahrradbranche kommt die Idee des Hype nur langsam an. Brose nutzte die diesjährige Eurobike aber dazu, mit dem Visionsbike zu präsentieren, wie E-Bike-Fahren in Zukunft aussehen kann.
E-Bike Komfort auf Knopfdruck
Für die Pedelec Studie verantwortlich zeichnet der Designer Murat Günak. Seine Lorbeeren verdiente er sich unter anderem mit der Zeichnung der ersten Mercedes C-Klasse und des ersten SLK. Er glänzte in der Folge als Chef-Designer bei Volkswagen, für die er ikonische Modelle wie den Passat CC und Golf V entwarf. Nach einem Auftritt beim E-Van Hersteller Mia gab der Deutsch-Türke nun bei Brose sein Gastspiel auf zwei Rädern.
Günaks Vision eines E-Bikes ist dabei äußerst elegant, fast geleckt. Der Brose Elektromotor ist vollständig in die Hinterradschwinge integriert. Letztere ist aus einem Stück und im 3D-Druckverfahren hergestellt.
Für Aufsehen sorgen jedoch die automatischen Komforteinstellungen. Sattel und Lenker lassen sich elektrisch versenken und wieder ausfahren. Über eine App können verschiedene Fahrerprofile gespeichert werden, bspw. “bequem” in der City oder “sportlich” im Gelände. Ältere oder weniger bewegliche E-Bike Fans werden die Parkposition schätzen, die den Aufstieg erleichtert bevor der Sitz hochfährt.
Auto trifft Elektrofahrrad im E-Bike der Zukunft
Die Idee, Know-How aus dem Automobilbau auf das E-Bike zu übertragen stammt nicht von Brose. Bosch waren natürlich die ersten, doch auch Audi und BMW wagen sich immer weiter auf pedalgetriebenes Zweirad-Terrain.
Das Audi E-Bike Wörthersee bestach bereits 2012 mit App-Steuerung und einer Wheelie-Funktion. Dieser Spaß-Antrieb fehlt dem Brose Visionsbike leider. Bisher sind auch noch keine Produktionspläne bekannt.
Brose E-Bikes bei der Eurobike
8.000 Fachbesucher fanden sich laut der Firma bei der Eurobike 2016 auf dem Messestand von Brose ein. Zu sehen gab es, neben dem Visionsbike, auch die getunte Version des Brose E-Motors. Diesen gibt es nun auch für S-Pedelecs mit einer Unterstützung von bis zu 45 km/h.
Kontrolliert wird die Power mit neuen Displays, die erstmals auch Navigation sowie die Einbindung des Smartphones via Bluetooth ermöglichen. Eingehende Anrufe oder SMS werden dann direkt auf dem kleinen Screen am Lenker angezeigt.
Das E-Bike der Zukunft ist autonom und vernetzt.