Am 24.-26.7.2015 fand das 24-Stunden Rad-am-Ring-Rennen auf dem Nürburgring zum zweiten Mail mit einer E-Bike Konkurrenz statt. Stürmisches Wetter, dramatische Rennentwicklung und ein Überraschungssieger sorgten für Spannung in der Eifel.
An dem von Bosch gesponserten Radrennen dürfen Pedelecs und E-Bikes aller Bauarten, die bis maximal 25 km/h unterstützt werden, teilnehmen. Teams mit jeweils vier Personen können sich hier aneinander messen. Fast alle werden von einem bestimmten Hersteller gestellt, der auf diese Weise das Zusammenspiel von Rahmen, Antrieb und Komponenten unter Rennbedingungen testen kann.
Starke Antriebe für steile Anstiege
Anders als bei den ebenfalls am Ring ausgetragenen 24h-Fahrradrennen ohne elektrischen Antrieb, haben die Pedelec-Piloten auch den berüchtigten 27% Anstieg und die anspruchsvolle „Hohe Acht“ zu bewältigen. Ein echter Test für Sportgerät und Fahrer.
Für eine Runde müssen 25 km, 80 Kurven und ein Höhenunterschied von 500 Metern überwunden werden. Der Belag des Nürburgrings ist griffig und schnell und ermöglicht in der sogenannten Fuchsröhre auch schon mal Top-Geschwindigkeiten von 100 km/h. Daher stellt das Reglement die Bedingung, dass die mitmachenden Fahrer Erfahrung mit dem Fahrverhalten von extrem schnellen Rädern haben, und Zittern oder Schwingungen beherrschen können.
Teams aus der ganzen Welt
An der Startlinie standen neben einem Bafang Team auch die Equipe des französischen E-Bike Herstellers Moustache, die eigens Profi-Triathleten engagiert hatten, je eine Mannschaft von Felt und Atala sowie das Bosch Racing Team, das gleich drei Gruppen angemeldet hatte. Riese & Müller, die zweitplatzierten vom letzten Jahr hatten zwei Teams mitgebracht, Giant, BVA, Flyer und Schelp ließen sich auch auf die Ring-Herausforderung ein.
Um sicherzustellen, dass auch wirklich nur E-Bikes mit Tretunterstützung bis 25 km/h mitfuhren, musste sich jedes Rad einer Prüfung auf dem Rollenkasten unterziehen. Die Akkus dürfen während des ganzen Rennens so oft wie gewünscht getauscht und nachgeladen werden.
Das stürmische und sehr nasse Wetter am letzten Juli-Wochenende wollte kein reguläres Rennen zulassen, so dass die Rennleitung das ganze Spektakel etwas verkürzen musste, 17 statt 24 Stunden saßen die Radler auf ihren Tretmaschinen.
Nächtliche Überholmanöver
Die von Bosch Performance Line unterstützten Moustache-Profis setzten sich für die ersten Runden souverän an die Spitze, doch die Treter von Bosch, Atala und Bafang blieben dran. Gegen Mitternacht zahlte sich dann die große Nürburgring-Erfahrung von Bafang aus: Moustache war überholt. Die Franzosen blieb bis zum Ende hartnäckigster Verfolger, doch das Team, das für China fuhr, konnte sich Runde um Runde mehr Abstand erarbeiten, so dass Bafang am Ende verdient und deutlich siegte. Den dritten Platz erreichte das Bosch Racing Team 1.
Bosch hat das 2014er Rennen in einem kleinen Film aufbereitet:
https://youtu.be/CvoG-VgWELY?list=UUSvyuaEr9T1hag7bVUoldpw