Mit dem Grundig 20-Zoll E-Faltrad entert eine weitere Elektromarke das Segment der kompakten und faltbaren E-Bikes. Das schicke E-Faltrad E20 erfindet das Elektrofahrrad zwar nicht neu, kann aber dennoch überraschen und punktet mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Was das E-Bike kann und wo seine Stärken liegen, erfährst du in diesem Test.
Am Ende des Artikels findest du einen Rabattcode, mit dem du beim Kauf des Grundig E-Faltrads über die Herstellerseite 50 Euro sparen kannst.
Grundig E20 E-Faltrad wirkt durchdacht
E-Falträder weit unter 1.000 Euro sind tatsächlich keine Seltenheit mehr. Allerdings haben viele sehr günstige Modelle einiges gemein: Sie lassen sich zwar fahren, aber irgendwie fügen sich die Teile nicht immer zu einem guten Gesamtbild zusammen. Günstige E-Falträder wirken manchmal etwas zusammengewürfelt.
Kann Grundig sich hier vom bekannten Schema lösen? Der erste Eindruck ist positiv: Das E20 kommt bereits voll vormontiert aus dem Karton. Nur der Lenker muss ausgeklappt und der Sattel auf die richtige Höhe gebracht werden. Optisch wirkt das E-Faltrad grundsolide. Klar, strahlt es für seine 800 Euro im Webshop von Grundig keine erstklassige Verarbeitung oder Qualität aus, doch das Design wirkt auch nicht billig – trotz der sichtbaren Schweißnähte.
Vor allem mit dem Preisschild im Hinterkopf fällt positiv auf, wie sinnvoll das Budget genutzt wurde. Das Grundig E-Faltrad sticht zwischen der Konkurrenz durch seine Zurückhaltung hervor. Der Hersteller will nicht mit vermeintlichen Features punkten, sondern durch Besonnenheit. Beinahe wirkt es so, als ob sich jemand ernsthaft Gedanken gemacht hat, welche Komponenten am besten zu dem Konzept „städtisches E-Faltrad“ passen. Und das in dieser Preisklasse!
Solide Komponenten von Markenherstellern
Der verbaute Heckantrieb von Vinka mit 30 Nm Drehmoment ist relativ unauffällig in den ebenfalls kompakten 20-Zoll-Reifen untergebracht. Für optimale E-Faltrad-Performance in der Stadt oder auf der typischen letzten Meile, gibt es hier schicke, recht schmale City-Reifen von CST, die mit einem Reflektorstreifen versehen sind.
Die Schaltung kommt, wie so oft, aus der Tourney-Serie aus dem Hause Shimano. Allerdings setzt man bei Grundig nicht auf den billigen Daumentaster, sondern auf einen Drehgriff, um durch die sieben Gänge zu schalten. Nicht die Luxus-Klasse, aber weniger klobig und um einiges funktionaler als bekannte Alternativen. Die Bremse funktioniert mechanisch und stammt von Tektro. Für einen Preis um 800 Euro kann man kaum mehr erwarten. Nicht zuletzt hat sich das System bereits an zahlreichen E-Bikes aus höheren Preisklassen bewährt.
Straßentaugliche Ausstattung mit kleinen Details
Das Grundig E-Faltrad ist ab Werk mit einem Schutzblech aus Metall ausgestattet und hat einen kleinen Gepäckträger am Heck. Beides wirkt wertig. Ein verstellbarer Seitenständer ist ebenfalls mit dabei. Außerdem gibt es beim Kauf eine Einsteiger-Lichtanlage mit dazu. Hinten sitzt die Beleuchtung fest verbaut am Gepäckträger, die Frontleuchte ist zum Anstecken an den Lenker gedacht. Beide funktionieren, wie in dieser Preisklasse zu erwarten ist, nicht über den Akku, sondern über eine eigene Batterie.
Bei der Akkuintegration zeigt Grundig ein Gespür für Details. Die Ladebuchse ist mit einer kleinen Gummi-Abdeckung versehen, die fest schließt und dadurch gut geschützt. Mit 252 Wh Kapazität kann der Akku unteroptimalen Bedingungen eine Reichweite von bis zu 50 km schaffen. Ebenso durchdacht ist der Sicherungshebel für den Faltmechanismus: Keine optische Schönheit, aber Stabilität und Sicherheit gehen eben vor.
Testfahrt auf dem Grundig 20-Zoll-E-Faltrad
Im Stand macht das Grundig E-Faltrad E20 also einen soliden Eindruck. Vor allem macht es neugierig auf eine Testfahrt. Besonders, da sich die Sattelstange sogar auf eine akzeptable Höhe für Menschen über 1,75 m ausziehen lässt. Allgemein ist beim Grundig-Faltrad der Abstand zu Pedalen und Lenker auch für größere Menschen geeignet. Dadurch qualifiziert sich das E-Bike sogar für City-Touren oder kleine Ausflüge – nicht nur für die bekannte „letzte Meile“.
Offiziell ist das E-Bike für eine Körpergröße von 145 bis 195 cm ausgeschrieben und kann mit insgesamt 130 Kilogramm belastet werden. Das Eigengewicht beträgt etwa 20 Kilogramm.
Entsprechend gut und unbeschwert fühlt sich die Fahrt an. Nur minimale Abstriche fallen auf: Die schmalen City-Reifen sparen zwar Gewicht und Rollwiderstand ein, reduzieren jedoch den Komfort im Vergleich zu einer etwas breiteren Bereifung geringfügig.
Sensorik sorgt für angenehmes Fahrgefühl
Eins haben die meisten günstigen E-Bikes gemeinsam: Durch den Tretsensor anstelle eines Drehmomentsensors ist die Fahrt hin und wieder ein wenig ruckelig. Das System versteht nicht, wann du schnell oder langsam fährst, sondern gibt Schub, sobald du die Pedale bewegst. Das kann gerade beim Start mitunter etwas ruckartig wirken. Wer es etwas natürlicher haben möchte, muss jedoch etwas tiefer in die Tasche greifen. Modelle wie das sportliche Fiido X, das federleichte Ado Air Carbon oder das neue Heybike EC Compact bieten auch auf kleiner Größe die Vorzüge von besserer Sensorik, kosten aber teilweise über 1.500 Euro.
Im Vergleich zu anderen E-Bikes mit Pedalsensor ist der Heckantrieb von Vinka jedoch ziemlich leicht zu beherrschen, da er sich einer Stromstufensteuerung bedient. Je höher du die Unterstützungsstufe über das kompakte Display am Lenker einstellst, desto mehr Power speist das System ein. Alle Stufen reichen dabei bis zu den erlaubten 25 km/h. Uns gefällt dieses Konzept im Gegensatz zu Systemen, bei denen du nur die Maximalgeschwindigkeit steuern kannst gut, aber die Unterstützungsstufen könnten noch etwas besser programmiert sein.
Am Grundig E-Faltrad reicht unserer Ansicht nach die erste der fünf Stufen völlig aus. Hier spüren wir noch ein wenig Tretwiderstand, ohne auf den Schub aus der Hinterradnabe zu verzichten. Die zweite Stufe ist schon etwas stärker. Spätestens ab Stufe 3 fährt das E-Faltrad jedoch quasi von alleine. Für Personen, die beispielsweise Probleme mit dem Knie haben, kann das allerdings auch ein Vorteil sein. Gesteuert wird das E20 über ein kleines Display, das mit drei Tasten ausgestattet ist. Die Daten auf dem Display sind nicht sehr umfangreich und auf das Wesentliche beschränkt.
Der Vinka-Motor fühlt sich in der untersten Stufe relativ natürlich an. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Nachlauf: Hörst du auf zu strampeln, zieht der Motor noch ein gutes Stückchen weiter. Allerdings entwickeln sich heraus auch deutliche Vorteile: Der Motor bricht am Berg nicht ab, wenn du deine Trittfrequenz steigungsbedingt reduziert. Er schiebt beständig weiter an. Es ist phänomenal, wie viel Power in solchen Situationen aus dem unscheinbaren Heckantrieb kommt.
Einziger Wermutstropfen: Der Motor ist zwar in normalen Situationen nicht allzu laut, doch bei Höchstgeschwindigkeit und unter Last schreit er durchaus prägnant auf.
Faltmechanismus ist Standard
Im Praxistest kann uns das Grundig E20 also überzeugen. Doch wie sieht es im gefalteten Zustand aus? Hier erleben wir keine wirklichen Überraschungen außer dem bereits genannten Sicherungsmechanismus. Das E-Bike klappt in der Mitte zur Seite auf – um nahezu 180 Grad. Dann steht es allerdings relativ instabil, da eine Stütze fehlt. Das ist jedoch bei den meisten E-Klapprädern in dieser Preiskategorie so. Um es gefaltet per Hand in die Bahn oder gar über den Bahnsteig zu schieben ist es nicht unbedingt gedacht. Für die platzsparende Unterbringung jedoch allemal.
Immerhin: Das Grundig 20-Zoll-E-Faltrad kann selbstständig stehen, sofern man die Sattelstange komplett ausfährt. Das ist auch ratsam, da das Gewicht ansonsten auf dem Kettenblatt liegen würde. Hier hätte Grundig jedoch noch minimal investieren können: Eine Plastik- oder Gummi-Abdeckung unten an der Sattelstange würde das Material schonen.
Fazit: Ein überlegendes Budget-E-Bike
Insgesamt sind wir begeistert und können das grundsolide Grundig E-Faltrad bedenkenlos empfehlen. Preis und Leistung sind mehr als fair. Das Grundig E20 ist der sehr günstigen Konkurrenz durchaus voraus, zumal dank eines CE-Siegels keine Fragen über die Legalität des E-Bikes aufkommen.
Was man beim 20-Zoll-E-Faltrad von Grundig nicht erwarten sollte, sind ein fetter Akku für ordentliche Reichweite sowie eine offroad-fähige Bereifung. Das passt aber auch nicht ins Konzept des Grundig E-Faltrads, welches sowohl den gelegentlichen als auch den regelmäßigen Gebrauch in der City auf kleinen oder mittleren Strecken wunderbar abdecken kann. Insgesamt spielt das E-Faltrad in seiner Preisklasse die nötigen Stärken voll aus. Mit dem Code E20EBIKE50 erhältst du 50 Euro Rabatt beim Kauf des E20 E-Faltrads im Grundig-Shop und kannst es für nur 749 Euro bestellen. Dafür bekommst du ein flexibles und solide zusammengestelltes Faltrad für einen guten Preis.
Wieviele Gänge hat die Schaltung? Wieviele Nm hat der. Motor. Wieviele Volt hat der Motor.
Es fehlt ein Hinweis auf die Bremsen.
Es gab bessere Bewertungen!
Hallo Frank,
die Angaben zu Schaltung und Bremsen stehen im Text. Drehmoment haben wir tatsächlich unterschlagen, aber nun ergänzt :)
Liebe Grüße, die Redaktion