Das E-Bike mit dem Deutschlandticket mit in die Bahn nehmen, das klappt bisher nicht. Doch die Stimmen werden lauter, in Zukunft auch ein Abo für die Mitnahme von Fahrrad und E-Bike einzuführen. Schließlich wäre dies ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Mobilität nach der Bahnfahrt.
Im Jahr 2023 gab es 11 Millionen Deutschlandticket Abos
Das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket der Deutschen Bahn erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Schließlich können Reisende innerhalb von Deutschland für 49 € monatlich alle Züge des öffentlichen Nahverkehrs nutzen. Das Ticket gibt es als praktisches Abo, kann aber monatlich (immer bis zum 10.) gekündigt werden. Im Jahr 2024 bleibt der Preis von 49 € pro Monat stabil. Es gibt allerdings Gerüchte, dass das Ticket im kommenden Jahr teurer werden dürfte.
Das Deutschlandticket ist vor allem für Vielfahrer eine gute Sache, da unbegrenzte Fahrten im Nahverkehr ermöglicht. Für viele Menschen ist das Ticket ein Anreiz, das Auto stehenzulassen und für den täglichen Weg zur Arbeit den Zug zu nehmen. Das zeigt die große Anzahl an verkauften Tickets, die für 2023 bei 11 Millionen Abonnenten lag.
Ist die Fahrradmitnahme im Deutschlandticket inkludiert?
Wer regelmäßig sein E-Bike mit in den Zug nimmt, weiß, dass es dabei einiges zu beachten gibt, wie in unserem eBikeNews Bahn-Ratgeber zusammengefasst ist. Daran ändert leider auch das Deutschlandticket aktuell nichts. In den meisten Fällen muss nämlich für die Mitnahme des eigenen Bikes eine zusätzliche Fahrradkarte gelöst werden. Was diese Karte kostet, ist unterschiedlich, denn die Fahrradmitnahme ist in den Verkehrsverbünden, die das Bahnnetz in Deutschland bilden, unterschiedlich geregelt.
Die Tageskarte für ein E-Bike kostet 6,50 €
Eine bundeslandübergreifende Tageskarte im Deutschlandtarif kostet 6,50 €. Wer täglich mit dem Zug zur Arbeit pendelt und jeden Tag eine Fahrradkarte lösen muss, hat pro Monat zusätzliche Kosten von 130 bis 140 €. Das ist fast zweieinhalbmal so viel, wie das Deutschlandticket für eine Person kostet. Diese Zusatzkosten mindern den Anreiz, das Auto komplett stehenzulassen. Denn nicht wenige Pendler fahren trotzdem mit dem Auto zum Bahnhof, parken dort auf dem kostenlosen Park-and-Ride-Parkplatz und verursachen damit CO2-Emissionen.
Die Ampel-Koalition will nachbessern
Dass es hier Bedarf für Nachbesserungen gibt, hat die Ampel-Koalition erkannt. Wie die Rheinische Post berichtet, kann sich Nyke Slawik, Verkehrsexpertin der Grünen im Bundestag, einen einheitlichen Fahrradtarif für das Deutschlandticket vorstellen, quasi als „Deutschlandticket Fahrrad“. Dafür müsste es jedoch zur Einigung zwischen den verschiedenen Verkehrsbünden und der Länder kommen, wie es auch beim Deutschlandticket der Fall war.
Stephanie Krone, Sprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), fordert laut Tagesspiegel sogar eine kostenfreie Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen. Wie die genaue Ausgestaltung jedoch aussehen könnte, wird erst die Zukunft zeigen. Auch die Problematik des mangelnden Platzes für Fahrräder im Nahverkehr müsste dann wohl thematisiert werden, denn zu Stoßzeiten sieht es in S- und Regionalbahnen eher eng aus.