Der E-Bike-Antrieb Avinox aus dem Hause DJI ist in aller Munde. Vorgestellt auf der Eurobike 2024, macht der neue Antrieb des Drohnenherstellers besonders die E-Mountainbiker neugierig: Wie wird sich der Avinox in der Praxis schlagen – und welche Modelle fahren in Zukunft auf dem DJI-System? Hier findest du eine Zusammenfassung, was wir bereits wissen und was aktuell spekuliert wird.
DJI Avinox: 105 Newtonmeter sollen für ordentliche Konkurrenz sorgen
Mit seinem Einstieg ins E-Bike-Geschäft sorgte DJI auf der Eurobike 2024 für Furore. Der Motor wird häufig sogar als direkter Konkurrent zu den etablierten Motoren von Bosch oder Shimano gehandelt. 105 Newtonmeter Drehmoment hat der Mittelmotor mit einer Spitzenleistung von 850 Watt. Über einen Boost-Knopf lässt sich das Drehmoment sogar kurzzeitig auf 120 Newtonmeter steigern.
Trotz seiner Leistung glänzt der Avinox auch im Gewicht: Mit 2,52 Kilogramm ist er leichter als die Bosch Performance Line CX oder der Shimano EP8. Als Nennleistung gibt DJI die üblichen 250 Watt an. Bleibt die Frage: In welchen E-Bikes wird man ihn finden?
Avinox-Motor bisher nur in wenigen E-Bikes entdeckt worden
DJI ist es bisher auf beeindruckende Weise gelungen, seine Geheimnisse zu hüten. Aktuell sind wenige E-MTBs offiziell bekannt, bei denen das Avinox-System eingesetzt wird. Doch die Gerüchteküche brodelt weiter und vereinzelt sickern mehr Infos anderer Hersteller durch.
Amflow PL Carbon ist zeitgleich mit DJI Avinox erschienen
Amflow hat mit seinem Modell PL Carbon auf der Eurobike 2024 den Anfang gemacht: Das sportliche E-MTB soll in zwei Varianten und drei Ausführungen auf den Markt kommen und ab 6.499 Euro erhältlich sein. Die Carbon-E-Bikes punkten vor allem mit kleinem Gewicht. Zusammen mit dem drehmomentstarken Motor klingt das nach einer explosiven Mischung auf den Trails. Amflow ist eine E-Bike-Marke aus Fern-Ost, die gleichzeitig mit dem DJI-Motor aus dem Nichts aufgetaucht und an der DJI beteiligt ist.
Forbidden Druid E: E-Bike-Debut aus Kanada
Schon um die Weihnachtszeit 2024 hat die nordamerikanischen E-MTB-Schmiede Forbidden Gerüchte geschürt, dass sie bald auf den Motor von DJI setzen könnte. Der Inhaber der kanadischen Marke hat auf Instagram eine Story gepostet, in welcher ganz deutlich eine Bedieneinheit mit dem Emblem von DJI durchblitzte.
Jetzt sind auch der Name und die restlichen Details klar. Bei dem E-MTB handelt es sich um das Forbidden Druid. Die Modellreihe bildet das Debut von Frobidden im Bereich der elektrisch unterstützten Bikes. Die Lite Version kommt mit 150/140 Millimetern Federweg und 600 Wattstunden Akku auf den Markt, die Core Version mit 160/150 Millimetern Federweg und 800 Wattstunden Akku. Beide E-Bikes fahren Mullet – vorne mit 29-Zoll-und hinten mit 27,5-Zoll-Laufrädern. Preislich geht es bei 8.699 Euro los.
Unno Mith Pro: Nach Leak ist DJI-Motor nun bestätigt
Genau wie Forbidden hat sich auch der spanische Hersteller Unno zunächst nur über Instagram als ein heißer Kandidat für das DJI-System qualifiziert. Die Masche war dieselbe: In einer Story wurde eine Testfahrt eines neuen E-MTBs veröffentlicht.
Doch jetzt ist die Bombe geplatzt, und Unno hat sein neues E-Enduro Mith Pro mit dem Avinox System und 800 Wattstunden Akku vorgestellt. Das E-Enduro aus Carbon mit 170/180 Millimetern Federweg wiegt nur etwas über 21 Kilogramm und soll deutlich über 10.000 Euro kosten.
Megamo Reason: Neues System am Trail- oder Endurobike
Ganz ohne die große Gerüchteküche, stellte der Hersteller Megamo kürzlich seine neue Modellreihe Reason vor: ein E-Trailbike (Reason Air) mit 140 Millimetern Federweg und ein E-Enduro mit 160 Millimetern Federweg (Reason). Das Reason Air gibt es mit Aluminium-Rahmen und als Carbon-Version mit nur 17,9 Kilogramm Gesamtgewicht – das Top-Modell der Reihe.
Alle drei E-Bikes fahren mit dem DJI Avinox. Die Alu-Modelle bekommen 800 Wattstunden Akkukapazität, beim Reason Air sind es nur 600 Wattstunden, um das Gewicht möglichst gering zu halten. Die Preisspanne der Megamo Reason E-Bikes liegt zwischen ungefähr 5.000 und 12.000 Euro. Erhältlich werden die Bikes jedoch voraussichtlich erst 2026 sein.
DJI Avinox nur etwas für Trail- und Enduro-Bikes?
Alle Modelle mit DJI Avinox haben eins gemeinsam: Sie sind zu 100 Prozent für Dampf im Gelände ausgelegt. Keine gemäßigten Touren, keine Stadtrundfahrten. Der Antrieb von DJI scheint vor allem im ambitionierten E-MTB-Bereich auf Interesse zu stoßen.
Wir werden ihn zunächst wohl hauptsächlich an Trail- und Enduro-Bikes sehen, die vor allem im Gelände ihre Vorteile ausspielen. Da die meisten der E-MTBs noch nicht in Serie sind, heißt es ohnehin: abwarten! Die ersten Testfahrten auf den markanten Modellen mit DJI Avinox lassen jedoch auf eine kleine Revolution im Gelände hoffen – auch wenn der Preis dafür sehr hoch liegt.