Ein kostenloses E-Bike als Dankeschön für einen Facebook-Kommentar? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Leider steckt dahinter eine Betrugsmasche, die gerade wieder die Runde macht. Dahinter stecken Kriminelle, die persönliche Daten abgreifen wollen. Dagegen kann man sich schützen.
Kostenloses E-Bike: Gefälschtes Facebook-Gewinnspiel
Angebliche E-Bike-Verlosungen auf Facebook locken mal wieder mit attraktiven Gewinnen. Die Betreiber verfolgen jedoch kriminelle Ziele: Nutzer, die daran teilnehmen, werden auf betrügerische Seiten geleitet und sollen dort ihre persönlichen Daten angeben. Ein kostenloses E-Bike erhalten sie nicht.
Wie gefährlich solche Aktionen sein können, zeigt ein aktuelles Beispiel: Eine Facebook-Seite mit dem Namen „E – B I K E“ gibt vor, 250 E-Bikes zu verlosen. Diese hätten zwar vielleicht ein paar Kratzer, seien aber sonst wie neu. Um teilzunehmen, sollen Interessierte lediglich das Wort „Danke“ kommentieren. Das soll genügen. Allerdings sollte hier schnell klar werden: Diese Facebook-Seite ist alles andere als vertrauenswürdig. Impressum und Kontaktdaten fehlen, die Seite selbst hat nur wenige Follower – und das trotz des Versprechens, kostenlose E-Bikes zu verteilen.
So versucht das gefälschte E-Bike-Gewinnspiel auf Facebook sein Glück:
Facebook-Betrüger kopieren ebike.de
Wer den Kommentaranweisungen folgt, erhält automatisch eine Nachricht mit einem Link zur vermeintlichen Registrierung. Dieser führt auf eine gefälschte Webseite, die dem (legitimen) Portal ebike.de täuschend ähnlich sieht. Doch Vorsicht: Schon die URL weist darauf hin, dass die Seite nichts mit der echten Marke zu tun hat. Tatsächlich wurde sie über Google Sites erstellt, einen Dienst, mit dem jeder schnell und kostenlos Webseiten basteln kann – ideal für Anfänger, aber leider auch für Betrüger.
Auf dieser Seite sollen die Teilnehmer dann persönliche Daten wie Name, Adresse und Telefonnummer eingeben. Im schlimmsten Fall werden sogar Zahlungsinformationen abgefragt. Hinter der Masche steckt eine Briefkastenfirma in Manchester: Bluereen Media Ltd. Die Firma ist an derselben Adresse registriert wie hunderte andere. Die Geschäftsführerin, Suda Jaiteng, hat laut Recherchen von Corretiv ihren Wohnsitz in Thailand. Ein Blick ins britische Handelsregister zeigt, dass Bluereen Media Ltd. erst seit Anfang 2024 existiert – auch das ist ein typisches weiteres Merkmal für solche oft kurzlebigen Betrugsfirmen.
Nicht nur E-Bikes: Betrügerische Facebook-Seiten erkennen
Betrügerische Gewinnspiele wie diese sind kein neues Phänomen, aber ihre Häufigkeit nimmt zu. Immer wieder werden Nutzer von sozialen Netzwerken mit falschen Versprechen gelockt, die leicht zu durchschauen wären, wenn einige einfache Punkte beachtet würden: Unseriöse Facebook-Seiten sind oft an typischen Merkmalen zu erkennen: Fehlen Impressum, Kontaktmöglichkeiten oder der blaue Verifizierungshaken, ist Vorsicht geboten. Das gilt auch bei Online-Shops, die vermeintliche E-Bike-Schnäppchen anbieten.
Verdächtig sind laut Verbraucherschützern auch Seiten, die erst seit kurzer Zeit existieren und nur wenige Beiträge oder Follower haben. Seriöse Gewinnspiele informieren klar über Teilnahmebedingungen und rechtliche Rahmenbedingungen. Es empfiehlt sich, vermeintliche Aktionen mit den offiziellen Kanälen des beworbenen Unternehmens abzugleichen oder direkt auf dessen Website nach Informationen zu suchen.
Generell gilt: Unbekannte Links sollten nicht angeklickt werden, insbesondere wenn sie in privaten Nachrichten oder Kommentaren verschickt werden. Sensible Daten wie Name, Adresse oder Zahlungsinformationen sollten niemals ohne sorgfältige Prüfung eingegeben werden, auch wenn angeblich ein kostenloses E-Bike lockt.