Weiter, stärker, individueller. Der e-Bike Trend 2017 bringt E-Räder kompakt in die Städte und stark auf die Berge. Die Technik passt sich dem Alltagsgebrauch an.
Spezial-Zubehör: Mitläufer im e-Bike Trend oder sinnvoll?
E-Bike Pedale, E-Bike Bremse, Taschen-System für E-Bikes. 2017 kommt vieles neue Zubehör auf den Markt, dass dem Namen nach nur für Räder mit E-Motor geeignet ist. Wollen die Hersteller damit nur Teil vom e-Bike Trend 2017 sein oder sind die Komponenten tatsächlich direkt für Elektrofahrräder gemacht? Rad-Marketing-Experte David Koßmann vom pd-f meint, hier ist wirklich der Einsatz speziell am e-Bike gemeint.
Denn e-Bikes funktionieren zwar grundsätzlich wie ummotorisierte Fahrräder, aber sie weisen ein paar ganz eigenständige Faktoren auf. Einerseits finden sich andere Menschen damit (wieder) in die Zweirad-Welt ein. Abgesehen von super fitten Rad-Profis, die ihre Räder zum Sport nutzen, treten dank E-Motor Einsatz auch ältere Menschen, weniger bewegliche und weniger kräftige Leute in die Pedale. Darauf stellt sich der Angebotsmarkt zunehmend ein. Andererseits sind die Fahrzeuge selber schwerer und schneller, daher wirken andere Kräfte auf Kette, Dämpfer und Bremsen. Mit dem e-Fatbike fährt man gerne wilder als man es mit reiner Muskelkraft schafft. Auch für diesen Umstand finden die Hersteller unterdessen speziell Anpassungen.
e-MTB Bremse
E-Bikes sind aufgrund des Motors schwerer. Deswegen machen spezielle Scheibenbremsen besonders für e-MTBs Sinn, so der pd-f. Wo aufgrund der im Radsport so wichtigen Gewichtsreduzierung alles schmaler und leichter wird, sind für e-Bikes ein paar hundert Gramm mehr im Dienste der Stabilität und Sicherheit gut wegzustecken. Daher bietet die Firma SRAM nun eine e-Bike Bremse an, die vier extrem belastbare Downhill-Bremskolben an der Scheibe hat, aber mit einem kurzen Zwei-Finger-Griff zu bedienen ist. Quasi verheiraten sie dabei die „Guide R“ mit der „Code“ Bremse für den Einzelhandel zur neuen Bremse „Guide RE“.
e-Bike Pedale
Auch die Pedale von Voxom „Pe12“, Kostenpunkt 19,90 Euro, sind speziell fürs e-Bike. Etwas mächtiger in der Achse bieten sie auch bei Schuhgröße 50, Doppelbreit, einen sicheren Stand. Vor allem für e-MTB Fans ist ein festes Gefühl auf der Standfläche von großer Bedeutung. Allerdings ist der Spezial-Zubehör Bereich noch nicht groß genug, um so viel Wert auf Individualisierung zu legen, wie es der allgemeine Rad Trend 2017 verspricht. Dieser preist vor allem bunt lackierte Pedale und Griffe an, mit denen sich das eigene Zweirad akzentuieren lässt.
e-Bike Lampe
Ein nie zu unterschätzender Vorteil beim Elektrofahrrad: Strom ist immer dabei. Deshalb kann Busch & Müller jetzt auch einen speziellen e-Bike Scheinwerfer anbieten. Mit fast 150 Euro ist der „Lumotec IQ-X E“ keine billige Anschaffung, dafür aber so hell wie kein zweiter. Weil der Frontstrahler auf die Energie im e-Bike Akku zurückgreift, leuchtet er die Straße mit beeindruckenden 150 Lux aus.
Der e-Bike Trend 2017: An den Alltag anpassen
Auf Lenker-Taschen, in denen alles von Karte zu Proteinriegel und Fotoapparat Platz findet, wollen viele Touren-Fans nicht verzichten, nur weil sie aufs e-Bike umgestiegen sind. Besonders beliebt sind dabei die wasserdichten Taschen von Ortlieb. Doch bis jetzt passten Taschen-Halterung und der am häufigsten verwendete Boardcomputer, das Intuvia Display vom Bosch Antrieb, nicht zusammen. Nun hat Ortlieb eine Ergänzung heraus gebracht. Zwei Zentimeter mehr Platz machen den Unterschied aus. Und, siehe da, Intuvia und Lenker-Tasche können gleichzeitig am Pedelec sein. Die neue Halterung ist gesondert zu kaufen, so dass man nur 28 Euro investieren muss, wenn schon Taschen vorhanden sind.
Reichweitenstarke e-Bikes
Was hat das Rad für eine Reichweite? Diese Frage gehört meist zu den ersten beim E-Bike Kauf. Das ultimative Touren-e-Bike kommt im Modelljahr 2017 von Riese & Müller, das Delite mit Bosch-Doppelakku. Zweimal 500 Wh klemmen beim Delite am Rahmen, auf beide Stromspeicher kann der Motor während der Fahrt zurück greifen. Doch Testsieger Delite gibt es jetzt nicht nur in der Touren-Ausführung, sondern auch als vollgefedertes e-Mountainbike. Solange noch unklar ist, ob sich schon in diesem Jahr was bei den angekündigten Hochleistungs-Li-ion-Akkus tut, ist der Doppel-PowerPack schon mal eine gute Option für lange Fahrten abseits des Stromnetzes. Oder natürlich gleich ein Greyp e-Bike, das gefühlt zur Hälfte nur aus Akku besteht.
Schnelle e-Lastenräder
Das Packster Nivinci HS80 von Riese & Müller ist besonders schmal und im Vergleich zu einigen sehr eckig geratenen Modellen ziemlich elegant geschnitten. Dieses Modell steht im e-Bike Trend 2017, weil es mit der Nuvinci Schaltung und dem Bosch Performance Speed Antrieb mühelos auf 45 km/h kommt. 100 kg dürfen pro Fahrt auf die 80 cm lange Ladefläche vorne. Zur besseren Vorstellung: Darauf passen vier Umzugskartons. Wenn diese dann noch alle mit Büchern voll sind, hat es schon einige Vorteile mit dem e-Lastenrad direkt bis an die Haustür fahren zu können. Nerviges in zweiter Reihe parken von Liefer-Kleinlastern entfällt. Statt dessen leiht man sich ein Transport-e-Bike aus, wenn man es braucht. Schließlich machen es die Speditions-Profis von UPS, DPD, Pizza-Diensten und der Post schon vor. Und die wissen, wie Güter günstig zu transportieren sind.