Das Kölner Unternehmen Igus möchte das erste Fahrrad auf den Markt bringen, das komplett aus recyceltem Kunststoff hergestellt wird. Neben dem Ansatz der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sollen auch für die Kunden einige Vorteile herausspringen.
Kunststoffteile für Fahrräder
Obwohl der Markenname Igus den meisten Bikern nicht geläufig ist, fahren einige von ihnen die Kunststoffteile des Kölner Unternehmens bereits durch die Gegend. Igus tritt nämlich bisher nicht selbst als Komponentenhersteller auf. Stattdessen sorgt der Kunststoff-Experte dafür, dass Komponenten von Herstellern wie SRAM, Magura und Crank Brothers sauber und ruhig laufen.
Igus ersetzt bestehende Metallteile durch Kunststoff. Das ist leichter, leiser – und im Idealfall sogar gut für die Umwelt. Denn der verwendete Kunststoff stammt aus recycelten Materialien. Lagerungen, Pedale, Führungsrollen oder auch individualisierte Anbauteile gehören mittlerweile bei Igus zum Sortiment. Bald soll aus der Gesamtheit des technischen Know-Hows jedoch ein ganzes Fahrrad entstehen – komplett aus Kunststoff hergestellt.
Kunststoffrahmen gibt es bereits
Um die größte Komponente, den Rahmen der Bikes, zu entwickeln, greift Igus auf die Experten von Dutchfiets zurück. Das niederländische Unternehmen stellt bereits seit über fünf Jahren Fahrradrahmen und Räder aus 100% recyceltem Kunststoff her.
Während Dutchfiets jedoch weiterhin bei vielen kleineren Teilen auf metallische Werkstoffe setzt, kann Igus genau hier seine eigene Technik bereitstellen. Ziel ist es, ein von vorne bis hinten recycletes Fahrrad herzustellen, das zudem vor Korrosion geschützt ist und weniger Gewicht auf die Waage bringt als Metall-Bikes.
Prototyp für Ende 2022 angesetzt
So viel Kompetenz schafft Optimismus. Frank Blase, der Geschäftsführer von Ignus erwartet bereits zum Ende des Jahres das erste vollständig aus recyceltem Kunststoff hergestellte E-Bike. Auch seine Erwartungen an die Ökobilanz der Räder ist hoch.
Im Gegensatz zu Stahlbikes könnten die Plastikräder 50 Prozent weniger Erdöl für die Herstellung benötigen. Im Vergleich zu Aluminiumbikes sollen es sogar 70 Prozent sein.