Nur 195 cm lang, aber vorne mit einem klappbaren Ladekorb, der 100l fasst. Oder einen schwingenden Kindersitz. Das e-Lastenrad muli vereint praktische Ideen.
Kaum auf dem Markt, schon gewinnt das leichte und innovative Lastenrad von mulicycles einen Gold Award bei der Eurobike 2018. Das Modell ist dank Pendix Antrieb auch in einer e-motorisierten Version erhältlich. Bei der Herstellung setzt das junge Unternehmen auf Nachhaltigkeit und kurze Lieferwege: Von Rahmen bis Montage erfolgen alle Fertigungsschritte in Deutschland.
Dies und die perfekt auf den urbanen Einsatz abgestimmte Geometrie und Ausstattung haben die fünfköpfige Fachjury überzeugt. Deren Statement, warum sie das muli ausgezeichnet haben:
„Beim ‚muli‘ stimmt alles. Durch seinen kurzen Radstand, die geringe Breite und den kleinen Rahmen lässt sich das Fahrrad von großen und kleinen Menschen einfach steuern. Besonders beeindruckt hat uns, wie einfach der Kindersitz ein- und ausgebaut und der Transportkorb zusammengefaltet werden kann. Insbesondere für Familien empfehlenswert.“
E-Lastenrad Muli: praktisch, variabel und kurz wie ein Fahrrad
Mit nur 195 cm Länge ist das e-Lastenrad muli gerade mal so lang wie ein Standard-Tourenrad. Mit dem Unterschied, dass es in der Breite variabel ist und jederzeit 100l Gepäck transportieren kann. Denn vor dem Lenker befindet sich ein zusammenklappbarer Metallkorb. Auseinander gefaltet ist dieser 60 cm breit und fasst Standard-Euro-Kasten. Genauso gut findet hier ein Kind Platz. Für das e-muli gibt es einen maßgeschneiderten Kindersitz. Dieser ist an flexiblen Bändern befestigt, so dass der Nachwuchs bei der Fahrt sanft mitschwingt.
Weil aber nun nicht jede Fahrt tatsächlich dem Transport von Kindern oder Gepäck dient, gibt es beim muli einen entscheidenden Kniff: Der Ladekorb lässt sich zusammenklappen. Mit einem Handgriff löst man die Sperre, schon klappen die beiden Seitenteile gegeneinander, so dass die Konstruktion nur noch 28 cm breit ist. Damit schrumpft die Silhouette des Rads und man kann Kurven dynamischer angehen.
Transport leicht gemacht
Die maximale Zuladung liegt bei 170 kg. Rechnet man mit einem Nutzergewicht von 80 kg, bleiben immer noch 90 kg, die das Gepäck wiegen darf. Von diesen passen 70kg in den Ladekorb. Das Eigengewicht des muli beträgt 24 kg ohne Akku und Antrieb, als e-Version wiegt es 30,5 kg.
Für den Ladekorb bietet der Hersteller zwei spezielle Auflagen an. Auf eine davon kann eine Eurobox mit den Maßen 40x60cm, wie man sie vom Einkaufen kennt, montiert werden. Die zweite Ausführung ist optional erhältlich und auf die Mitnahme eines Kindes abgestimmt. In einer „schwebenden“ Aufhängung, ermöglicht durch die Befestigung mit Bändern, sitzt das Kind auf einem gepolsterten Sitzbrett. Dabei ist es über Gurte gegen das Herausfallen abgesichert.
Gegen schlechtes Wetter hilft ein Dach mit durchsichtigen Seitenfenstern. Als weitere Anpassung kann der Kindersitz mit Blick nach vorne oder mit Blick in Richtung FahrerIn angebracht werden. Gleichermaßen hat auch ein Standard-Babykorb, wie zum Beispiel von MaxiCosy, im Ladekorb Platz.
Geometrie und Fahrgefühl
Gerade für enge Kurven, wie sie im Stadtverkehr oft auftauchen, ist das Mulicycle gemacht. Der vordere Reifen ist kleiner, so dass der Wendekreis ebenso klein ausfällt. Damit Menschen unterschiedlicher Körpergröße das Bike nutzen können, lässt sich der Lenker um 10 cm in der Höhe verstellen.
Mit schmalem Korb fährt sich das e-muli schnittig, wendig und fast wie ein normales (e-)Fahrrad. Aber auch mit voller Ladung gehen Balance und Handling dank guter Gewichtsverteilung schnell in Fleisch und Blut über. Dazu steuert der Tretlager-Motor von Pendix seinen Anteil bei. Die Unterstützung setzt mit kleiner Verzögerung ein, kommt aber mit allen Tempo- und Übersetzungswechseln gut zurecht. In der höchsten Stufe liefert er 200% Zusatzkraft. Mit 8-Gängen stellt die Shimano Alfine Nabenschaltung ausreichend Spielraum zur Verfügung.
Beim Abstellen hilft der Zweibein-Ständer dabei, das Bike in eine Umkipp-sichere Stellung zu bringen.
Pendix Antrieb sorgt für das e- am Lastenrad
Entwickelt wurde das muli als „normales“ Cargobike, erst seit letztem Jahr stellt das Team auch eine E-Version her. In der Frage des Antriebs fiel die Wahl auf den Pendix Motor. Dieser kommt als einfacher, aber wirkungsvoller Antrieb oft in Lastenrädern zum Einsatz. Insbesondere bei solchen, deren Aufbau nicht über die standardmäßig in China erhältlichen Rahmen erfolgt. Dies ist auch beim muli der Fall. Denn der Rahmen dieses innovativen e-Lastenrads kommt aus der Fertigung in Deutschland.
Das e-Lastenrad muli cycle Probefahren
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, das muli-cycle e-Lastenrad zu testen. Dies kann über den Fachhandel geschehen. In verschiedenen Orten in ganz Deutschland stehen Modelle zum Ausprobieren bereit. Eine List mit den entsprechenden Fachgeschäften befindet sich hier.
Darüber hinaus kann eine Probefahrt auch direkt beim Hersteller erfragt werden. Dazu sendet man einfach eine E-Mail mit dem eigenen Standort an muli-cycles. Dann versucht das Team, einen mit einem Probeexemplar in der Nähe zusammen zu bringen.
Zusätzlich ist es in Berlin und München möglich, das e-Lastenrad muli cycle für einen ganzen Tag auszuleihen. Wer sich bei dem Plattform-basierten Fahrrad- und e-Bike Portal listnride anmeldet, kann das Rad buchen und probieren, wie es sich im Alltag macht.
Neues Zubehör in 2018
In diesem Jahr wurde das Angebot an Zubehör für das muli noch mal ergänzt. So gibt es jetzt Schutzbleche für den hinteren und den vorderen Reifen. Ebenfalls neu hinzu gekommen ist das oben abgebildete Regenverdeck, das dank transparenten Seitenteilen den Blick nach draußen jederzeit frei lässt.
Außerdem passt nun auch ein weiterer Gepäckträger über das Hinterrad. Optional ist nun auch ein Nabendynamo erhältlich. Denn die mitgelieferte Lichtanlage holt sich ihren Strom nicht aus dem e-Bike Akku.
Bestellung und Versand
Über die Website von mulicycle kann man sich ein e-muli mit der gewünschten Ausstattung zusammen stellen. Zur Wahl stehen neben der Rahmenfarbe, die Art der Schaltung und der Lichtanlage sowie die Bestückung mit einer 300 Wh oder 600 Wh Akku-Option. Letztere ist für 250 Euro an Aufpreis zu haben.
Der Versand des muli erfolgt innerhalb 5-7 Werktage über eine Spedition, die einen 7,5t LKW nutzt. Daher muss sicher gestellt sein, dass das Fahrzeug Zugang zur Lieferadresse bekommt. Dagegen kommt das Zubehör über einen Standard-Versand zu den Kunden. Hierfür fallen keine Lieferkosten an, wenn das Zubehör zusammen mit einem muli bestellt wird. Der Preis für das e-Lastenrad muli liegt bei 3.940 Euro.