Bringt Grant Sinclair mit Iris die eTrike Lösung der Zukunft? Die Weiterentwicklung des legendären Sinclair C5 ist ein schnelles Dach über dem Kopf.
Das ultimative umweltfreundliche Fahrzeug kreieren – das war der Traum von (dem späteren) Sir Clive Sinclair. Nachdem er die ZX Reihe, mit die ersten PersonalComputer der Welt, erfunden hatte, wollte er auch andere Bereiche durch den Einsatz neuer Technik revolutionieren. So stellte er 1985 mit dem C5 ein Fahrzeug vor, dass die Verkehrswelt retten sollte. Ein dreirädriges Fahrrad mit Sitzschale und Plastik-Umrandung, das Trethilfe von einem Elektromotor bekommt.
Doch den allgemeinen Durchbruch hat sein eTrike damals nicht geschafft. Zu unzuverlässig und langsam war der Antrieb, zu unausgereift die Batterietechnologie, zu ungelenk das Fahrzeug. Dazu kam, dass Sir Clives Version zwar eine Außenhülle besaß, aber kein Dach. Immerhin, einige Tausend Modelle hat Sinclair vom ersten in Masse produziertem Velomobil in den 1980ern verkauft. Einige davon sind auch heute noch im Umlauf und mittlerweile begehrte Sammelobjekte. Nun erscheint eine Weiterentwicklung auf dem Markt.
Iris – die nächste Generation eTrike
Grant Sinclair, 44, ist der Neffe von Sir Clive und ebenso begeistert von Radfahren und Technologie. Wie sein Onkel verkauft er Micro-Computer. Und jetzt die nächste Generation des legendäres eTrike C5. Iris eTrike heißt die neue Version und wurde an entscheidenden Stellen wie Aufbau und Motorisierung komplett verändert.
Zunächst fällt die Komplettverschalung auf, deren Design von Aero-Rennhelmen inspiriert ist. Sie schützt die Fahrenden vor Wind und Wetter und verfügt über ein von Kopf bis zu den Füßen durchgehendes Sichtfenster aus kratzfestem, abgedunkeltem Plexiglas. in die Hülle sind LED Front- und Rückscheinwerfer eingelassen, mit Blinker-Anzeige und hinten sogar mit Bremslicht-Funktion. Es gibt einen abschließbaren Kofferraum, der bis zu 50 Liter Stauraum umfasst. Für Frischluftzufuhr sorgen in die Schutzhülle eingelassene Luftschächte, die die Außenluft mittels Kohlefiltern reinigen.
Erhöhte Sicherheit
Ebenso wie der C5 ist das Iris eTrike für eine Person ausgelegt. Es hat einen Dreirad Stahlrahmen, auf dem die Verschalung sitzt. Anders als beim Vorgänger sind bei Iris vorne zwei und hinten ein Reifen. Gleichzeitig sind jetzt die Reifengrößen verschieden, während vorne kompakte 20-Zöller rollen, ist für den Reifen hinten eine 26er Größe ausgewählt. Durch diese Veränderung der Geometrie soll sich die Kurvenstabilität erhöhen. Mit 94 cm Breite ist das Fahren auf schmalen Wegen möglich, wobei das Gefährt mit 260 Zentimetern nicht kurz ist.
Wichtig für die Sicherheit war es auch, die Sitzposition zu erhöhen. Dies war einer der meist genannten Beschwerden über das C5 Modell. Durch die kleinen Räder und die Go-Kart ähnliche Sitzposition waren damalige LEV-Fans oft für andere Verkehrsteilnehmer unsichtbar, weil sie unterhalb des Sichtfeldes fuhren. Während man sich früher mit roten Fähnchen half, hat Grant Sinclair den kompletten Aufbau geändert. Heute ist der Schalensitz relativ aufrecht, darüber wölbt sich die auffällige Verkleidung. Mit einer Höhe von 128cm ist sie ungefähr in Brusthöhe von Erwachsenen. Die Hülle selbst ist aus Quantum Foam EPP. Ein Material, das auch bei Sicherheitshelmen fürs Skifahren verwendet wird.
Die Kommandobrücke
Unter dem Dach findet sich beim Iris Elektro-Trike ein Schalensitz, davor die Lenkerenden, wo wie beim Go-Kart Drehgriffe die 8-Gang-Schaltung und Motor-Assistenz schalten. Darüber befindet sich auf der einen Seite ein LCD-Display mit Informationen zu Geschwindigkeit, gewählter Unterstützungsstufe, verbliebender Reichweite, etc.. Auf der anderen Seite ist eine Universal Smartphone Dockingstation, um GPS, Musikspieler und App Bedienung zu ermöglichen. Zusätzlich hat das Iris e-Trike eine Rückspiegel-Kamera eingebaut, deren Bilder sich auf das Smartphone Display übertragen lassen.
Iris als eTrike Extreme mit 750 Watt
Eine weitere Änderung zum 80er-Jahre-Gefährt ist die mögliche Höchstgeschwindigkeit. Während der C5 nur auf maximal 25 km/h kam, gibt es Iris auch in einer Speed-Trike Version mit 750 W Motor, die es 45-48 km/h bringt. Stromspeicher ist ein herausnehmbarer 48V 20Ah Li-ionen Akku, der bis zu 80 km Reichweite verspricht. Zusätzlich kann der Nabenantrieb auch Bremsenergie zurückverwandeln. So sind die 55 kg Gewicht inklusive Akku und Ladegerät leichter zu verkraften. Ansonsten sorgen hydraulische Scheibenbremsen für das schnelle Stoppen. Nach Vorstellungen Sinclairs, ist das Speed-e-Trike ideal als schnelles Lieferfahrzeug oder Ganz-Jahres Pendlerbike einzusetzen.
Mit seinem 750 Watt Motor würde das Iris Extreme mE in Deutschland der Fahrzeugklasse L2e zugeordnet. Also ein drei-rädriges Kleinkraftrad mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit und weniger als 4kW Leistung.
Iris Eco mit 250 Watt Vortrieb
Das iris eTrike Eco hat zwar nur einen 250+ Watt Motor, aber laut Hersteller liegt ist die Höchstgeschwindigkeit auf 25 Meilen pro Stunde eingestellt, was etwa 40 km/h entspricht. Um rechtlich als Fahrrad zu gelten, muss der Motor in Deutschland aber bei 25 km/h seine Hilfe zurücknehmen. Eine Einschätzung in der Frage, Kategorie Fahrrad oder S-Pedelec
Das Iris eTrike Extreme kostet (heutiger Stand) 4.121 Euro, das Iris Eco ist für 3.532 Euro zu haben. Beide Versionen des e-Trike Iris sind auf der Webseite von Grant Sinclair für je 99 Pfund zu reservieren, die Auslieferung ist für Ende 2017 erwartet.
Hätt ich schon gern-sieht ja mal nach einem richt guten Wurf aus.Wie schauts den aus mit Strassenzulassung in Deutschland für die 750W-Variante aus, zumal sich old England/EU im Auflösen begriffen ist?
KAnn man dazu schon was sagen?
Cool aussehen und Bequemlichtkeit ist noch nicht alles: Wie sein Vorgänger ist es ein Dreirad, dazu noch mit 2 Rädern hinten / 1 vorn, also sehr kippanfällig in Kurven, auch noch höher, also mit höherem Schwerpunkt… Wer etwas von Physik und von Fahrrädern/Fahrradkonstruktion versteht, weiß, dass es dieser neue Entwurf nur in die Zeitschriften/Zeitungen bringen wird, aber den Anspruch an ein „*ultimatives* … Fahrzeug“ nicht erfüllen können wird, also zu einer Sereinproduktion in relevantem Maß nicht geeignet ist – und wenn, dann spätestens wie das berühmte „Trike“ irgendwann „zu Ende“ ist. Meine Frage: Wann lernen all diese „Neu-Designer“ endlich mal von den Fehlern und Erfahrungen so vieler unzähliger Vorgänger (und Alltags-Praktiker!) und schauen sich den Markt und die Ideen z.B. in einer Fahrradmesse wie die SPEZI in Germersheim mal genauer an, bevor sie wieder einmal mehr „heiße Luft“ produzieren? Schön aussehen ist nicht alles => die Alltagstauglichkeit zählt! Es gibt inzwischen sehr viele andere Fahrzeug-Alternativen, die wesentlich besser und weiter *darin* sind UND auch im Aussehen genauso mithalten können!
seh ich anders, hat zwei Räder vorn und eins hinten, da schaut mit der Stabilität ja mal etwas anders aus.
Und immer noch gilt: wer aus der Kurve fliegt war einfach zu schnell.
Hallo Herr Lohrmann, welche Alternativen meinen Sie?
Und warum sollte der Sinclair nicht alltagstauglich sein abgesehen von der 3- Radkonstruktion?
Schaut cool aus aber die älteren Herrschaften die es benutzenev. werden, werden ein Problem mit dem einsteigen haben. Ich kann mir nicht vorstellen das es so einfach ist in das Trike einzusteigen