Das Interesse an E-Bikes steigt, doch erst ein Fahrradbesitzer von 100 fährt ein Pedelec oder S-Pedelec. Für die Fahrradindustrie ist das ein riesiger Markt. So war auf einer Pressekonferenz am 23. Februar 2012 zum Kongress der Fahrradbrache vivavelo zu hören, dass im letzten Jahr 300.000 elektrisch betriebene Bikes über den Ladentisch gingen. Pro Jahr würden rund vier Millionen Fahrräder inklusive der E-Bikes verkauft, gab der Albert Herresthal, Geschäftsführer des Verbundes Service und Fahrrad (VSF e.V.) an – verglichen mit 3,17 Millionen neu zugelassenen Autos. Deutschland ist demnach ein Fahrradland – ist es aber ein E-Bike-Land?
„Bereits heute befinden sich auf deutschen Straßen rund 700.000 Pedelecs“, so Herresthal. Momentan befänden sich die Käufer eher in ländlichen Gebieten, wo die Distanzen höher sind. In Großstädten wie Hamburg oder Berlin sei die Verbreitung geringer, auch wegen der erhöhten Diebstahlgefahr. Ob E-Bikes ein Massenprodukt werden können, sei vom Preis abhängig. Durchschnittlich kosten Elektrofahrräder 2.400 Euro, so der Chef des RadClubs Deutschland, Ulrich Fillies. Normale Räder liegen insgesamt im Durchschnitt bei 600 Euro.
Boom bei E-Bike könnte enden
Die Experten von Radclub und dem Verband des deutschen Zweiradhandels gehen davon aus, dass der Marktanteil für Pedelecs und S-Pedelecs nicht großartig zunehmen wird. Bisher fahren vorwiegend ältere Menschen die Räder mit Unterstützung und weniger die jungen, die den Fahrradherstellern Geld in die Kassen spülen könnten, sollten sie für Pedelecs und co zu interessieren seien. „Dazu muss aber der Preis runter“, betonte Fillies. Auch die begrenzte Haltbarkeit der Batterie, ist laut Experten ein Problem, das allerdings bald behoben sein könnte.
In den Niederlanden, die als das Fahrradland gelten, ginge der Verkauf bereits herunter.