Die meisten Antriebe bei E-Bikes sind heutzutage flüsterleise. Zu gefährlich meint der Nationalrat Maximilian Reimann aus der Schweiz. Er will ein künstliches Geräusch bei den sogenannten E-Velos.
Geräuschgeneratoren in E-Bikes seien ein probates Mittel, um Fußgänger vor Pedelecs und S-Pedelecs zu schützen, meint der Nationalrat. Dagegen argumentiert die Bundesrätin Doris Leuthard, dass die Fahrradklingel ausreichend sei. Zudem solle zusätzlicher Verkehrslärm vermieden werden.
Reinhard meint, dass E-Bikes meist schneller als normale Fahrräder seien und Fußgänger dann oftmals überrascht wären, wenn sie kurz vor einem seien. Das Geräusch solle daher etwa das gleiche wie bei einem normalen Fahrrad sein.
Der Bundesrat setzte sich aber durch und “sieht (…) von einer Ausrüstungspflicht von E-Bikes mit dauernd wirkenden Geräuschgeneratoren ab”.
Maximilian Reimann gibt sich zwar mit den Ausführungen der Verkehrsministerin zufrieden, fordert aber die Hersteller von E-Bikes auf, ihre Modelle von sich aus mit einem Geräuschgenerator auszurüsten.
E-Bike-Unfälle nehmen zu
Unfälle mit E-Bikes haben in der Schweiz allgemein zugenommen. Sie werden seit 2011 als separate Verkehrsmittel-Kategorie erfasst. Laut des Bundesamts für Straßen wurden vor drei Jahren noch 67 E-Biker schwer verletzt, 2012 waren es 78, im vergangenen Jahr bereits 114. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass auch die Anzahl der E-Bike-Fahrenden zunimmt.
Die Statistik zeigt jedoch auch, dass nur zwei Prozent aller Unfälle von E-Bike-Fahrern mit Fußgängern geschehen, so eine Auswertung der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) für die Jahre 2011 und 2012. Die weitaus häufigste Unfälle sind demnach Kollisionen mit (64%), LKW (17%), Mofa/Fahrräder (12%) und Motorrädern (5%).
Geräusche zum Herunterladen
Aktuell sieht es also nicht so aus, als sollte sich die Schweiz für künstliche Geräusche bei E-Bikes entscheiden. Der Fahrradindustrie ist es aber anheimgestellt zukünftige Modelle damit auszustatten. Vielleicht wäre das auch ein zukünftiges Erlösmodell.
Was für Handys gang und gäbe ist, könnte sich bei Pedelecs wiederholen: Das Betriebsgeräusch zum herunterladen. Das könnte das Tretgeräusch von berühmten Radrennfahrern sein, um auch akustisch stilecht am Berg zu überholen. Aber auch das Motorengeräusch des geliebten Autos, das nunmehr meist in der Garage steht, könnte wenigstens virtuell wieder Teil des hörbaren Stadtbildes werden.