Es gibt schon wieder schlechte Nachrichten von einem E-Bike-Hersteller. Diesmal sind zwar keine akuten Finanzprobleme oder gar eine Insolvenz das Thema, wovon wir in letzter Zeit häufiger berichten mussten. Es geht jedoch um die Einstellung der Produktion in Deutschland. Getroffen hat es die Traditionsmarke Ghost in Waldsassen.
Schließung des Standorts schon Ende November
Das Unternehmen wurde 1993 in der Klosterstadt gegründet und beschäftigt dort aktuell 83 Mitarbeiter, die E-Bikes und klassische Fahrräder in der Fertigung herstellen. Allerdings nicht mehr lange, denn der Produktionsstandort von Ghost in Deutschland wird Ende November geschlossen. Die Produktion soll ins Ausland verlegt werden, wo es bekanntermaßen meist günstiger ist. So verlieren viele Mitarbeiter ihren Job. Nur noch Restbestände sollen bis März/April des kommenden Jahres abgearbeitet werden, wie Oberpfalz-Medien in Berufung auf eine Mitteilung der Accell Group berichten. Dann stehen wohl alle 83 Mitarbeiter auf der Straße.
Die deutsche Traditionsmarke, die als Fahrradschmiede von den beiden Bike-Enthusiasten Uwe Kalliwoda und Klaus Möhwald im Jahr 1993 in einer kleinen Garage in Waldsassen gegründet wurde, gehört seit 2008 zur Accell Group. Die niederländische Unternehmensgruppe umfasst noch viele weitere Marken, zu denen beispielsweise Lapierre, Batavus, Koga Miyata, Haibike, Raleigh, Winora oder Hercules zählen.
Die Verlagerung des Produktionsstandortes bedeutet aber nicht das komplette Aus der Fahrrad-Marke Ghost. Diese soll weiterhin erhalten bleiben. Gleiches gilt immerhin auch für andere Abteilungen des Unternehmens wie dem Vertrieb, dem Lager und dem Marketing mit insgesamt 120 Beschäftigten. Sie sollen am Standort in Waldsassen verbleiben. Auch die Qualität und der Service sollen auf dem bekannten Niveau weitergeführt werden, sodass sich am Ende für Kunden nicht allzu viel ändert.
wieder ein schwerer Nachteil für die Branche in Deutschland, in dem technisches Know-How und Produktionskapazität ins Ausland verschenkt wird und uns hier langsam verloren geht