Der Touring Club Schweiz hat GPS-Tracker für E-Bikes unter die Lupe genommen. Nur zwei erhielten die Bestnote – und manche Modelle sind gar nicht zu empfehlen. Kunden sollten nicht nur auf die Ortung selbst achten.
GPS-Tracker für E-Bikes: Schweizer ADAC testet
Der Touring Club Schweiz (TCS), vergleichbar mit dem deutschen ADAC, hat verschiedene GPS-Tracker für E-Bikes getestet und dabei erhebliche Unterschiede bei der Zuverlässigkeit der Ortung festgestellt. Die Tracker wurden unter verschiedenen Bedingungen getestet: in Kellern, Tiefgaragen, an belebten Straßen und an Orten mit schlechtem Mobilfunkempfang.
Ziel war es herauszufinden, welche Systeme auch in schwierigen Umgebungen zuverlässig funktionieren. Neben der Ortung wurden auch Faktoren wie Montageaufwand, Live-Tracking und die Möglichkeit, das Gerät zu enttarnen, bewertet. Unabhängig von den Funktionen sollten Kunden in jedem Fall darauf achten, ob der Tracker einmalige oder laufende Kosten verursacht.
Besonders gut schnitten im Test GPS-basierte Tracker ab, die im Motorgehäuse eines E-Bikes platziert sind. Sie bieten eine sehr genaue Ortung, da sie ständig Daten über Mobilfunknetze senden können. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede in der Leistungsfähigkeit und im Installationsaufwand. Social-Tracking-Modelle wie Apple AirTag und Samsung SmartTag2 bieten dagegen keine permanente Ortung.
GPS-Tracker-Testsieger: Powunity und Bosch
Die beiden Modelle BikeTrax von Powunity und ConnectModule von Bosch eBike Systems konnten die Tester besonders überzeugen. Beide Tracker erhielten die Note „hervorragend“, was vor allem an der präzisen Ortung und der verbauten Technik liegt. Die Tracker werden fest in das Motorgehäuse des E-Bikes eingebaut und sind dadurch schwer zu orten und kaum zu entdecken. Dadurch ist es für Diebe nahezu unmöglich, den Tracker zu entfernen, ohne das Fahrrad selbst zu zerstören.
Powunitys BikeTrax bietet eine Ortung, die sowohl in der Stadt als auch auf dem Land zuverlässig funktioniert, sagt der TCS. Das Gerät ist mit einer SIM-Karte ausgestattet, über die es regelmäßig seine Position an eine Smartphone-App sendet. Auch der Tracker von Bosch besticht durch exzellente Trackingmöglichkeiten und eine einfache Bedienung. Beide Modelle verfügen zudem über eine zusätzliche Reservebatterie, die auch bei entladenem E-Bike-Akku noch Signale senden kann. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber einfacheren Modellen.
AirTag und SmartTag2: Was bringen Social Tracker?
Apple und Samsung bieten mit AirTag beziehungsweise SmartTag2 eigene Lösungen an, die auf Social GPS basieren. Dabei handelt es sich nicht um klassische GPS-Tracker, sondern um sogenannte Tags, die von Smartphones in der Umgebung erkannt werden. Diese Technologie hat unter anderem den Vorteil, dass sie keine laufenden Kosten verursacht und auf ein großes Netzwerk von Smartphones zugreifen kann. Der große Nachteil liegt jedoch in der Abhängigkeit von anderen Nutzern: In abgelegenen Gebieten, in denen kein Smartphone in der Nähe ist, ist eine Ortung unmöglich.
Während der Apple AirTag in dicht besiedelten Gebieten durchaus brauchbare Ergebnisse liefern konnte, ist seine Leistungsfähigkeit in weniger dicht besiedelten Gebieten stark eingeschränkt. Gleiches gilt für den SmartTag2 von Samsung. Beide Modelle wurden im Test als „empfehlenswert“ eingestuft – aber sie bieten keinen zuverlässigen Schutz für teure E-Bikes, die beispielsweise in einem abgelegenen Ferienhaus gestohlen werden könnten. Vor allem in Tiefgaragen oder Kellern, wo kein Telefon in der Nähe ist, versagen die Social-Tracking-Modelle ebenfalls.
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