Ein Mountainbike und ein Stadtrad: Beide Welten soll – laut Hersteller – das Himiway Zebra in nur einem E-Bike vereinen. Die enorme Reichweite könnte für viele als weiteres Argument dienen, um sich das Elektrofahrrad genauer anzusehen. Für wen sich das sogenannte „Premium Elektrisches All Terrain Fatbike“ letztlich eignet, erfährst du in diesem Himiway Zebra Test. Außerdem schildern wir unsere Erfahrungen zu Aufbau, Fahrverhalten und Akku-Handling des tierischen Fatbikes.
Verpackung, Lieferumfang und Aufbau des Himiway Zebra
Ein Zebra besitzt eine charakteristische Streifenmusterung, läuft bis zu 40 km/h schnell und legt dabei weite Strecken pro Tag zurück. Es ist wendig, kann schnell fliehen und hat eine hervorragende Sehkraft. Für diese Fähigkeiten benötigt es ausreichend Wasser, Nahrung und Ruhepausen. Ob das alles auf das Himiway E-Bike übertragbar ist?
Das Zebra als E-Bike kommt ausgezeichnet verpackt an und wird uns direkt von Himiway zugeschickt. Viel Füllmaterial, befestigt mit zahlreichen Kabelbindern, halten alles in einem sehr stabilen Karton in Position. So kommt es bei uns auch völlig unbeschädigt an. Das sollte bei E-Bikes, die über den Onlinehandel verkauft werden, zwar Standard sein, ist aber aus der Erfahrung leider manchmal nicht so.
Es empfiehlt sich, noch jemanden dazu zu holen, nachdem du das Paket an der oberen Seite geöffnet hast. Das hohe Gewicht macht es fast notwendig, zu zweit die Zebra-Komponenten aus dem Karton zu heben. Wer dennoch allein ist, sollte folgenden Trick beherzigen: Die Unterseite des Kartons öffnen und dann auch die Oberseite. Danach das E-Bike langsam rausgleiten lassen. Doch Vorsicht, dass es nicht umfällt.
Zum Lieferumfang gehören:
– das E-Bike,
– ein Ladegerät,
– ein Multifunktionstool,
– eine Kiste mit Ersatzschrauben und
– eine Schirmmütze mit Himiway-Logo.
Die Schirmmütze ist obligatorisch und findet sich bei jedem Himiway E-Bike, das wir bisher testen konnten. Neu sind die vielen mitgelieferten Schrauben. Das finden wir löblich, denn damit hast du wenig Stress, im Verlustfall Ersatz zu besorgen.
Anschließend gilt es zunächst einmal, das Verpackungsmaterial zu entfernen und das Rad freizulegen. Danach hilft dir eine Videoanleitung, das E-Bike zusammenzubauen. Mithilfe des Multifunktionstools und den Instruktionen funktioniert der Aufbau sehr einfach und es geht zügig von der Hand:
- Lenker befestigen,
- Vorderrad montieren,
- Licht und Schutzblech vorn anschrauben,
- Gepäckträger befestigen,
- Pedale anschrauben,
- Höhe des Fahrradsattels einstellen
- und die Reifen aufpumpen.
Auch dieser Zusammenbau ist für ein „Online-E-Bike“ vorbildlich vorbereitet. Unser Funktionstest zeigt, dass nicht mal die Bremsen schleifen. Das E-Bike ist damit fertig aufgebaut.
Ausstattung und Komponenten
36 kg wiegt das Himiway Zebra. Schließlich bringt es eine Menge Ausstattung und Komponenten mit. Hier eine gekürzte Version des Datenblattes:
- Akku: Lithiumakku-Zellen von LG mit 48V und 20Ah, was 960 Wh Kapazität entspricht
- Reichweite laut Hersteller bis zu 128 km
- 250W Bürstenloser Getriebenabenmotor
- Empfohlene Fahrergröße: 160 cm ~ 195 cm (155 cm ~ 195 cm bei Step thru-Variante)
- Ladegerät mit 3.0 A Ladestrom
- LCD-Display mit USB-Anschluss
- 26″x4″ Kenda Breitreifen
- Rücklicht mit integriertem Bremslicht
- Shimano 7-Gang-Kettenschaltung
- Tektro 180 mm hydraulische Scheibenbremsen
- Federgabel: einstellbar – mit Verriegelung
- Gewicht: 35 kg
- Höchstzulässiges Gesamtgewicht: 215 kg (inklusive E-Bike-Gewicht)
Was sofort auffällt, ist das angegebene hohe Gesamtgewicht. Wenn wir das E-Bike-Gewicht abziehen, kommen wir auf eine maximale Zuladung von rund 180 kg für Fahrerin oder Fahrer und Gepäck. Das ist eine Größenordnung, die wir selten bei E-Bike-Spezifikationen finden.
Erster Eindruck vom Himiway Zebra
Die hohe Zuladung trauen wir dem Himiway Zebra sofort zu, denn sein Rahmen ist massiv, gut verarbeitet und extrem stabil. Die Reifen sind wirklich sehr fett. Wir messen in der Breite mehr als 10 cm. Unser Blick streift die Mitte des Rahmens.
Und wir trauen unseren Augen kaum, denn auf der Höhe der Tretkurbel befindet sich ein „Kasten“. Verbirgt sich darin doch ein Mittelmotor? Aber der große Nabenantrieb mit 86 Nm Drehmoment sitzt doch im Hinterrad? Seltsam. Die Nachfrage beim Hersteller lüftet das Geheimnis: Himiway scheint sich die Option offenzuhalten, später einen Mittelmotor in diesen Rahmen einzubauen. Der Hersteller nutzt beim Himiway Zebra den ungenutzten Hohlraum zu seinem Vorteil, und verbirgt darin nach eigener Aussage den Controller mit der Motoransteuerung. Das begrüßen wir sehr, denn im Gegensatz zu früheren E-Bike-Modellen ist es damit optisch schön aufgeräumt. Überhaupt wirken Kabel und Bremszüge hervorragend integriert.
Das Display und die Steuerung kennen wir schon von anderen E-Bikes des Herstellers wie dem Himiway Cruiser. Alles ist wie eh und je übersichtlich angeordnet und sehr funktional aufgebaut. Das Bedienteil sitzt links und ist per Daumen zu bedienen.
Ein erstes Indiz, warum dieses Himiway-E-Bike auf den Namen Zebra hört, findet sich auf dem Oberrohr in Form eines lackierten Zebramusters nebst Schriftzug. Ansonsten weist wenig auf Parallelen zum Steppentier hin. Oder sollten die schwarzen Ledergriffe etwa …? Nein, sie sind natürlich aus Lederimitat und sehen sehr hochwertig aus.
Mit etwas Kreativität lassen sich jedoch mehr Parallelen finden: Das Himiway Zebra benötigt zwar kein Wasser oder Nahrung wie sein tierisches Pendant, aber dafür viel Energie. Die wird im riesigen Akku gespeichert, der unten in den Rahmen eingelassen ist und damit komplett darin verschwindet.
Der breite Sattel von Selle Royal sieht sehr bequem aus und wir wollen sofort losfahren. Aber eins möchten wir davor noch wissen, um beim Vergleich mit dem Tier zu bleiben: Lässt es sich auf einem Zebra eigentlich reiten? Nein, so einfach ist nicht möglich, finden wir heraus. Der Grund: Es ist erstens ein scheues Wildtier und zweitens besitzt es einen sehr niedrigen Rücken.
Fahrtest des Himiway Zebra
Beim Himiway Zebra ist das natürlich komplett anders. Wir stellen uns den Sattel entsprechend ein und sitzen bequem auf dem Fatbike. Der Hersteller gibt eine maximale Fahrer- beziehungsweise Fahrerinnen-Höhe von 195 cm an, die uns realistisch erscheint. Mit 185 cm ist bei der Länge der Sattelstütze auf jeden Fall noch viel Luft nach oben.
Schon nach den ersten Fahrminuten ist klar, dass bei dem E-Bike ein Pedalsensor verbaut ist, der einige Unterschiede zum Drehmomentsensor aufweist. Der Pedalsensor erkennt eigentlich nur, ob sich die Pedale bewegen oder nicht. Dementsprechend schaltet sich der Motor an oder aus, wobei die eingestellte Unterstützungsstufe sowohl die maximale Geschwindigkeit bestimmt, als auch das Beschleunigungsverhalten des Motors.
Wir probieren die Unterstützungsstufen aus und kommen zu diesem subjektiven Ergebnis:
- Stufe 1: ca. 11 km/h sanfte Beschleunigung
- Stufe 2: ca. 13 km/h sanfte Beschleunigung
- Stufe 3: ca. 17 km/h moderate Beschleunigung
- Stufe 4: ca. 22 km/h moderate Beschleunigung
- Stufe 5: ca. 25 km/h moderate Beschleunigung
Auf gerader Ebene ist der Sensor vollkommen ausreichend. Zwar braucht es einen Moment, bis der Controller die Drehbewegung der Kurbel erkannt hat, aber dann schaltet sich der Motor solide dazu. Auch wenn du aufhörst zu treten, kommt es zu einer kleinen Verzögerung, bis der Antrieb stoppt. Das ist allerdings kaum relevant, da in den Bremsgriffen ein Unterbrecher eingebaut ist, der die Motorunterstützung bei Verzögerung abschaltet.
Für die Langstrecke gemacht
So rauschen wir mit dem Himiway Zebra über den planen Asphalt und können uns sehr gut vorstellen, damit über hundert Kilometer – zum Beispiel auf einem Radwanderweg – entlangzufahren und dann über Nacht den Akku wieder aufzuladen, um danach ausreichend Power für einen weiteren Zebratag zu haben. Aber so funktioniert es in der Stadt oder am Berg nicht. Wir erinnern uns: Himiway positioniert das Zebra als Mischung aus Mountainbike und Stadtrad.
Deshalb geht es ab in die Natur und den Wald. Auf Wegen mit leichten Wurzeln und auf Schotterwegen spielt das Himiway ebenfalls eine seiner Stärken aus – es sind die breiten Reifen. Gerade bei niedrigerem Luftdruck ist die Federwirkung enorm, die durch die einfache aber effektive Federgabel unterstützt wird. Allerdings merken wir auch die Grenzen der Ausstattung. Durch die einfache Steuerelektronik sind präzise Fahrmanöver nur mit sehr viel Konzentration möglich. Langsames Fahren, auf sehr schwierigem Untergrund oder auch auf schmalen Wegen, ist eine echte Herausforderung. Der Motor schiebt hier zu engagiert nach vorn.
Ein SUV-E-Bike für die Stadt
Gut, dass daher die Scheibenbremsen so gut funktionieren. Das Gewicht von 36 kg plus Fahrer macht ihnen nichts aus. Sie verzögern sensibel und zügig. Zurück in der Stadt können wir das Bremsverhalten bestätigen. Auch bei schnellen Bremsmanövern und voller Geschwindigkeit kommt das Zebra schnell zum Stehen.
In der Stadt nutzen wir gerne die Möglichkeit, die Federgabel starr zu stellen. Mit der einfachen Altus-Ganschaltung von Shimano, die sieben Gänge besitzt, kommen wir gut zurecht. Der jeweilige Gang ist mit dem Daumen der rechten Hand komfortabel einzustellen.
Langsam dämmert es und wir schalten am Bedienpanel das Licht an. Der 48 Volt-Frontscheinwerfer macht einen befriedigenden Job. In der Natur könnte er ruhig ein paar Meter weiter leuchten. In der Stadt, wo es ohnehin genug Lichtquellen gibt, sorgt er zumindest dafür, dass wir im Verkehr wahrgenommen werden. So dämmert es uns auch immer mehr, dass das Himiway Zebra seine beste Figur im urbanen Raum und auf der Langstrecke macht. Es lässt sich am ehesten in die Kategorie der preiswerten SUV-E-Bikes einsortieren. Für den Preis von 2.000 Euro bekommst du richtig viel Material, Stabilität und nicht zuletzt eine hohe Reichweite geboten.
Handling des Riesenakkus
Die Reichweite ist dem Akku mit 960 Wh zuzuschreiben. Eine vollständige Ladung mit dem mitgelieferten Ladegerät dauert sieben Stunden. Aber das Zebra benötigt eben Ruhepausen, um leistungsfähig zu sein. Während der Nacht aufgeladen, dürfte die lange Ladezeit jedoch kein Nachteil sein.
Besonders gut gelöst finden wir die Akkuentnahme. Dafür muss ein Schlüssel im vorgesehenen Schlüsselloch gedreht werden, woraufhin der Akku entriegelt ist. Du drehst dann einen Plastik-Hebel, der den Akku freigibt. So kannst du ihn von unten aus dem Rahmen entnehmen. Allerdings bricht uns genau dieser Hebel bei der zweiten Entnahme ab. Die Rückfrage bei Himiway ergibt, dass das wohl noch nie geschehen sei. Leider ist das Ersatzteil im europäischen Lager nicht vorrätig. Daher kommt es direkt aus China. Das dauert. Aber hey, wir fahren ein E-Bike mit Riesenakku und schaffen eine Reichweite von etwa 100 km locker. Außerdem lässt sich das Himiway Zebra auch mit eingesetztem Akku über eine Buchse am Rahmen aufladen.
Schwestermodell Step-Thru und Brudermodel Himiway Cobra als Alternative
Unser getestetes E-Bike besitzt ein zum Sattel hin abfallendes Oberrohr. Damit ist der Einstieg komfortabel zu meistern. Wer Wert auf einen tiefen Einstieg legt, sollte sich das Himiway Zebra Step-Thru anschauen. Letztlich ist das ein identisches Bike mit denselben Ausstattungsmerkmalen, aber mit einem entsprechenden Tiefeinsteigerrahmen. Hier gibt der Hersteller an, dass Personen ab 155 cm das E-Bike fahren können.
Mein Kollege Simon testet etwa zur gleichen Zeit das Brudermodell von Himiway namens Cobra. Das sieht dem Zebra auf den ersten Blick ziemlich ähnlich. Allerdings handelt es sich bei der Cobra um ein E-Fully mit entsprechender Federung und ohne komplette Verkehrsausstattung. Wir sprechen über unsere Fahreindrücke und verstehen nicht, dass sie so grundverschieden sind – nur an der Federung kann es nicht liegen. Nach einiger Zeit finden wir heraus, dass beim Himiway Cobra ein Drehmoment-Sensor verbaut ist und beim Himiway Zebra eben ein Pedalsensor. Das erklärt alles – auch den Preisunterschied zwischen den Modellen.
Test-Fazit zum Himiway Zebra
Das Himiway Zebra besitzt eine charakteristische Streifenmusterung, fährt als Pedelec mit Straßenausstattung bis zu 25 km/h schnell und legt dabei sehr weite Strecken pro Tag zurück. Es ist wegen seines Gewichts eingeschränkt wendig, kann aber sehr zügig beschleunigen und hat eine Beleuchtung, die eher für den urbanen Raum gemacht ist. Für diese Fähigkeiten benötigt es ausreichend Energie, die im 960 Wh-Akku zu Genüge vorhanden ist.
Mit einer maximalen Zuladung von 180 kg eignet sich das Zebra auch für Fahrer- und Fahrerinnen, die etwas schwerer sind oder viel Gepäck transportieren wollen. Das Fahrverhalten ist für lange Strecken ausgezeichnet. Für das Gelände und unbefestigte schmale Wege eignet sich das Himiway Zebra nur eingeschränkt. Hier ist das E-Fully Himiway Cobra eine bessere Alternative.
Himiway Zebra kaufen
Himiway verkauft das Zebra in Grau und das Schwestermodell Zebra Step-Thru in Weiß direkt in seinem Online-Shop für einen UVP von jeweils 2.099 EUR. Manchmal gibt es Rabattcodes direkt auf der Seite – zum Beispiel bei Aktionen oder wenn zwei E-Bikes gekauft werden. Aktuell kannst du 150 Euro zwischen dem 09. und dem 23. Mai auf das Himiway Zebra mit dem Rabattcode ‚ebikenews150′ sparen.
Hallo,
Danke für Euren Test des Himiway-Zebras. Das beim Bremsen die Unterstützung getrennt
wird,ist neu für mich. Ich habe des Öfteren von einem 750 Watt Motor gelesen,der auf
250 Watt Gedrosselt wurde.
Hatt Jemand dazu Infos?
Ich warte auf mein Zebra.
Nach Abwägen aller Für und Wieder ist es für mich schon jetzt eine gute Wahl.
Hab schließlich 1 , 5 Jahre Gebraucht, bis ich mein Zebra bestellt habe.
Euch Allen eine gute Zeit ohne Pannen.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner Scholz
Euch Allen eine pannenlose Zeit und dafür mehr Spaß.
Mit freundlichen Grüßen
Ein tolles Bike ,Schöne Fotos ,toll beschrieben, mit 35 Kg falle ich nicht von der Straße ,Reichweite die ich wohl brauche, ein toller Preis , ein Angebot an dem ein normaler Händler nur Staunen kann, und Flux die Finger weg lässt,
nach 40 Jahre Händlererfahrung kein Wunder was es noch alles gibt. K M
Zum Test vom Himiway Zebra.
Der Test gibt im großen und ganzen das wieder was ich auch erfahren habe.
Was mir allerdings fehlt ist – was passiert wenn etwas kaputt geht und die Garantie greifen müsste ?
Ich habe mein Zebra im Oktober bekommen und nach 130 km ist der Motor im Hinterrad während der Fahrt auseinandergegangen. Keine Befestigungsschrauben mehr vorhanden. Entweder Montagefehler oder falsche Schrauben verbaut.
Dabei hat sich das Ritzel in den Rahmen gefressen und die Bremsscheibe hat einen Schlag.
Nach langen E-Mailverkehr, Fotos vom Schaden eingeschickt bekommt man als Antwort nur ausweichende Antworten. Das eigentliche Problem wird nicht angegangen.
Ersatzteile bekommt man nur gegen Vorkasse vom Porto 16Euro und einer Kaution von 99 Euro zugesagt.
Hat man dieses erstmal bezahlt ist davon keine Rede mehr.
Von einem Einbau in einer Fachwerkstatt wird von vornherein abgesehen. (Wir schicken eine Anleitung mit)
Das Geld ist dann auch noch weg. Dafür Fragen die dann nur noch wie es einem geht und das man Gesund bleiben soll.
Dieses sollte sich jeder in Deutschland klarmachen der direkt bei Himiway ein Rad bestellt und gehört einfach zu jeden Test dazu.
Ansonsnsten ist es kein Test sondern einfach nur Werbung.