Das Honbike Uni4 sieht ungewöhnlich und teuer aus. Ist es allerdings nicht, denn das Urban-E-Bike kostet nur rund 1.800 Euro und liegt damit weit unter dem Durchschnitt. Ob das Honbike Uni4 im Test mehr kann, als nur gut aussehen, schildern wir hier in unseren Erfahrungen.
Erste Impressionen und Rahmenform vom Uni4
Das Uni4 versucht, wie schon der Name andeutet, ein Bike für jede und jeden zu sein. Durch das abfallende Oberrohr ordne ich das E-Bike irgendwo zwischen einem klassischen Diamantrahmen und einem Trapezrahmen ein. Das E-Bike ist mit 27,5″ Bereifung und einer standardisierten Rahmengröße auf den universellen Einsatz ausgelegt.
In der Praxis äußert sich das durch ein eher kleines Bike, worauf es für größere Menschen schnell eng werden kann. Ich selbst bin 1,80 m groß und habe auf dem Uni4 noch ausreichend Platz. Dennoch ist der Abstand zum Lenker schon ziemlich klein und die Sattelstütze schon über der Markierung herausgezogen. Die Sitzposition ist dadurch recht sportlich, was mich persönlich allerdings nicht stört. Größere Menschen könnten dagegen auf dem Uni4 an dessen Grenzen stoßen.
Die Besonderheit im Rahmendesign ist vor allem die Querstrebe, die von oben betrachtet schief angebracht ist. Das bedeutet, dass das Uni4 kein klassisches Rahmendreieck am Hinterbau hat. Zudem sind alle Rahmenrohe in etwa gleich dick, sodass ein homogener Eindruck entsteht. Das Honbike ist damit unweigerlich ein echter Hingucker und ich wurde bei meinen Probefahrten mehrfach darauf angesprochen.
Qualität und Verarbeitung im Test
Unabhängig davon vermittelt das E-Bike beim Auspacken einen durchaus hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist gut und die verbauten Komponenten hinterlassen einen positiven Eindruck. Qualitativ überzeugen mich vor allem Bremshebel mit integrierter Klingel, Remote-Einheit, Sattel, die Griffe und das Display. Das Design fordert jedoch auch seinen Tribut, was technische Lösungen angeht. So kommen hier und da Plastikabdeckungen zum Einsatz, die mit großer Sicherheit früher oder später verloren gehen. Außerdem ist der Einbau des Vorderrades ein bisschen Fummelei, da hier die Funktion dem Design untergeordnet wurde.
Das Bike ist darüber hinaus gut verpackt und wenn der Versandkarton geöffnet wird, fällt direkt eine Support- und Servicekarte mit Adressen auf, wo du im Fall der Fälle Hilfe erhalten kannst. Das läuft über ein deutsches Unternehmen, das hier wohl mit dem Support beauftragt ist.
Technische Details am Honbike Uni4
Das schicke, in schwarz und weiß erhältliche E-Bike, wird über einen Heckantrieb angetrieben, der direkt im hinteren Laufrad integriert ist. Der Akku ist ebenfalls relativ unsichtbar in der Querstrebe versteckt und dadurch nicht entnehmbar. Aufgrund der Tatsache, dass hier eigentlich nicht so viel Platz ist, fasst der Akku mit 432 Wh verhältnismäßig viel Energie. Angesteuert wird das elektrische System über einen Drehmomentsensor. Das Bike soll damit laut Hersteller eine Reichweite unter optimalen Bedingungen von bis zu 100 km schaffen.
Für die Kraftübertragung ist ein Gates Karbonriemen zuständig. Dieser ist wartungsarm, macht keine Geräusche und die Hose nicht dreckig. Dafür hat das Uni4 keine Gangschaltung, ist also ein Singlespeed-E-Bike. Außerdem sind mechanische Scheibenbremsen verbaut. Ein kleines Display ist modern direkt in der Mitte des Lenkers integriert. Am linken Lenkerende befindet sich eine Remote-Einheit für die Steuerung und die Auswahl der Unterstützungsstufe. Zudem ist das Honbike Uni4 mit Schutzblechen und Lichtanlage ausgestattet, von der die Frontleuchte ebenfalls designorientiert untergebracht ist. Das hintere Rücklicht dagegen, ist eine einfache batteriebetriebene Leuchte.
Honbike Uni4 im Test auf der Straße
Die schiefe Mittelstange ist auf den ersten Metern tatsächlich etwas fremd. Hieran gewöhnt man sich allerdings recht schnell. Was mir direkt auffällt, ist der Daumenhebel am rechten Lenkerende. Dieser fungiert nämlich als Schiebehilfe und stupst das E-Bike auf 6 km/h an. Zusätzlich kannst du den Hebel als Booster nutzen. Denn beim Honbike gibt es 3 verschiedene Unterstützungsstufen. Bist du beispielsweise im Ecomodus unterwegs und brauchst nur kurz einen Boost, kannst du den Hebel benutzen. So musst du nicht direkt zwei Stufen hochschalten.
Im Test auf der Straße fällt mir leider ein weiterer Punkt auf, der durch das Design beeinträchtigt ist. Durch die Ausgestaltung des Rahmens ist das Honbike E-Bike nämlich nicht sehr steif. Das Gleiche gilt für die Laufräder. Besonders kommt das zum Tragen, wenn du beispielsweise kurz den Lenker loslässt, um ein paar Meter freihändig zu fahren. Ja, das ist gefährlich und soll man normalerweise nicht machen, dennoch kommt es in meinem Alltag häufiger vor, dass ich mir auf dem Fahrrad beispielsweise die Jacke zumachen muss. Das Honbike Uni4 kommt ohne, dass die Hände am Lenker sind, ziemlich schnell heftig ins Schlingern.
Steuerung, Antrieb und Unterstützung
Zur Wahl stehen wie erwähnt drei Unterstützungsstufen. Ich würde sie als Eco, Tour und Boost interpretieren. Im Display geben sich die unterschiedlichen Stufen als verschiedenfarbige kleine Pfeile zu erkennen. Das Display selbst gibt außer dem Ladezustand und der Geschwindigkeit keine anderen Daten preis. Dazu hat das E-Bike von Honbike eine Bluetooth-Verbindung und eine App. Hiermit kannst du Fahrten aufzeichnen, Gesamtkilometer tracken und sonstige Fahrdaten auswerten.
Der Drehmomentsensor sorgt für ein natürliches Fahrgefühl mit dem Honbike Uni4. Dennoch fällt mir auf, dass der Sensor meiner Einschätzung nach noch etwas besser abgestimmt sein könnte. Der Antrieb wird nämlich auch dann angesprochen, wenn man nur ganz leicht und ohne viel Druck die Pedale bewegt. Grundsätzlich ist die Performance hier gemessen am Preis allerdings durchaus okay und macht im Stadtverkehr viel Spaß. Auch am Berg hat der Heckantrieb genug Kraft, um Steigungen ohne große Anstrengungen zu überwinden. Hier musste ich jedoch auf die Boost Funktion zurückgreifen.
Fazit zum Honbike Uni4 Test
Das Honbike Uni4 liefert viel Design, eine gute Qualität zu einem fairen Preis, der ein gutes Stück unter den üblichen Verdächtigen wie VanMoof & Co. liegt. Dagegen stehen jedoch auch kleine Abstriche in Funktion und Leistung. Alles in allem ist das Honbike Uni4 ein außergewöhnliches E-Bike, was vor allem für Menschen bis 1,80 m gut geeignet ist. Erhältlich ist es für derzeit 1.799 Euro direkt im Honbike Onlineshop.