Pyrit, auch Katzengold genannt, galt bisher als nahezu wertlos. Neue Erkenntnisse einer Studie aus den USA zeigen jedoch, dass das Mineral einen unerwartet hohen Wert haben könnte – dank seines Lithiumgehalts, der für die Batterieproduktion entscheidend ist.
Für Batterien: Katzengold enthält Lithium
Katzengold ist mehr als ein glänzender Scherz: Forscher der West Virginia University haben in Proben aus den Appalachen unerwartet hohe Konzentrationen von Lithium entdeckt, einem der begehrtesten Rohstoffe unserer Zeit. Lithium ist unverzichtbar für die Herstellung von Batterien für E-Bikes, Elektroautos und andere Geräte. Die Studie beleuchtet insbesondere die Wechselwirkung zwischen Pyrit und Lithium, die in dieser Form bisher unbekannt war.
Die Wissenschaftler untersuchten 15 Gesteinsproben aus Schwarzschiefer, der neben Erdgas auch Eisenerz und Pyrit enthält. Dieses Sedimentgestein wird bereits für Fracking genutzt. Nun könnten seine Vorkommen auch einen nachhaltigen Beitrag zur Lithiumgewinnung leisten. Eine solche Entdeckung wäre ein Gamechanger, denn der Lithiumbedarf steigt weltweit.
Mehr Nachhaltigkeit dank Katzengold?
Das Besondere an den Ergebnissen ist die mögliche ökologische Bedeutung. Die Gewinnung von Lithium aus Pyrit könnte eine umweltverträglichere Alternative zu herkömmlichen Methoden sein, die oft mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden sind. Die Entdeckung eröffnet zumindest die Perspektive, vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen – ohne neue Abbaustätten zu erschließen.
Nach Ansicht der Geochemikerin Shailee Bhattacharya könnte diese Methode zu einer nachhaltigen Energieproduktion beitragen, da weniger Ressourcen für die Gewinnung von Lithium verbraucht würden. Ob die Ergebnisse aus den Appalachen auf andere Regionen übertragbar sind, ist allerdings noch offen.
Katzengold: Die Zukunft der Energieversorgung?
Sollte sich die neue Methode der Lithiumgewinnung in Katzengold als wirtschaftlich tragfähig erweisen, könnten bestehende Gesteinsvorkommen ein ungeahntes Potenzial entfalten. Für die Batterieindustrie, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, wäre das ein bedeutender Fortschritt.
Die konventionelle Gewinnung von Lithium, insbesondere aus Salzseen wie in Südamerika, ist mit erheblichen ökologischen und sozialen Risiken verbunden. Für den Abbau werden immense Wassermengen benötigt, was zur Austrocknung von Grundwasservorkommen und zu Konflikten mit der lokalen Bevölkerung führen kann. Gleichzeitig schädigen chemische Rückstände die Umwelt und bedrohen die Artenvielfalt. Auch der Abbau in Minen birgt Risiken – darunter die Zerstörung von Landschaften, hohe CO₂-Emissionen und die Verschlechterung der Lebensbedingungen in Abbaugebieten.