Nachhaltigkeit und E-Bike – Passt das wirklich zusammen? Statt uns auf Stammtischvermutungen zu verlassen, fassen wir hier wichtige wissenschaftliche Ergebnisse zu dem Thema zusammen und werfen einen Blick hinter die Kulissen.
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Das Thema bewegt nicht nur die junge Generation und liefert weltweit viel Stoff für Diskussionen. Da ist es verständlich, dass auch das E-Bike ins Kreuzfeuer der Argumente gerät. Es wird oft als emissionsfreie Alternative zur Beförderung auf kurzen und mittellangen Strecken dargestellt.
Kritiker hingegen, halten FahrerInnen von E-Bikes berechtigterweise vor, dass sie sehr wohl durch die Stromerzeugung und die Herstellung der Räder Emissionen ausstoßen. Warum das aber nur ein kleiner, vielleicht sogar irreführender Teil der Wahrheit ist, erfährst du in diesem Artikel.
Bei E-Bikes scheiden sich die Geister
Wie alle Fortschritte und neuen Entwicklungen, stößt auch das E-Bike auf Skepsis. Das ist gut, denn nur so können wir die Sinnhaftigkeit von Entwicklungen hinterfragen und herausfinden, wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Allerdings sollten wir uns bei der Diskussion weniger auf Vermutungen, sondern auf genaue Zahlen und Fakten stützen.
Deshalb haben wir für diesen Artikel eine Vielzahl von Studien zu Rate gezogen, um uns differenziert mit dem Thema Nachhaltigkeit beim E-Bike auseinanderzusetzen.
Eins sei dabei vorweggenommen: Die gemeine Vermutung, dass E-Bikes nur dann CO2 einsparen, wenn sie das Auto ersetzen, ist grundsätzlich richtig. Steigst du jedoch von deinen bisherigen Fahrradfahrten auf ein E-Bike um, ist das weniger nachhaltig. Wer das E-Bike jedoch generell als Klimakiller ansieht, liegt grundsätzlich weit daneben. Selbst wenn das E-Bike das konventionelle Fahrrad ersetzt: Die Einsparungen durch ersetzte Autofahrten können die ersetzten Radfahrten bei weitem ausgleichen.
Nachhaltigkeit im Stromverbrauch von E-Bikes
Als erstes wollen wir mit dem Gerücht der hohen Emissionen durch die Ladung der Akkus aufräumen. Die geringen Kosten für dein Portmonee haben wir bereits vor einiger Zeit berechnet, aber was sind die Kosten für das Klima?
Ein Rechenbeispiel
Sofern du nicht mit einem Bosch Cargo-Line Speed Motor auf einem e-MTB im Turbo-Modus durch die Gegend düst, können wir davon ausgehen, dass ein 500 Wh Akku mindestens 50 km reicht. Natürlich gibt es auch den Eco-Modus, der dir eine Reichweite weit über 100 km geben kann. Wir wollen hier als Beispiel von einem relativ pessimistischen Fall ausgehen. Grobe Werte zur individuellen Reichweite kannst du mit dem Reichweiten-Assistent von Bosch berechnen.
In unserem Beispiel kommen wir also auf 100 km ziemlich genau auf eine Kilowattstunde Energieverbrauch. Das ist nicht nur gut für die Rechnung, sondern auch gut für das Klima, denn das E-Bike stößt so auf 100 km ca. 474 g CO2 aus. Diese Angabe basiert auf dem Schätzungswert der CO2-Emission pro KWh im deutschen Strommix 2018 laut Umweltbundesamt.
Ein kleiner Vergleich: Ein aktuelles Modell des VW-Golf stößt 113 g CO2 pro Kilometer (Achtung: nicht pro 100 km [Nachtrag der Redaktion]) aus. Also über 23 Mal so viel wie das E-Bike. Und wir sprechen hier von einem Kleinwagen, nicht von einem modernen SUV.
Vorteile der Nachhaltigkeit des E-Bikes im Extrembeispiel
Rechnen wir mit einem sparsameren Fahrstil und ca. 150 km Reichweite am E-Bike, sowie einem BMW X5 xDrive40i mit 183g CO2 pro Kilometer, kommen wir auf den 115-fachen CO2 Ausstoß beim Auto. Selbst, wenn eine fünfköpfige Familie E-Bike fährt, schleudert der SUV immer noch 25 Mal mehr CO2 in die Luft, als das E-Bike.
Wie man es also dreht und wendet, ist der primäre Verbrauch pro Kilometer im Vergleich zum Auto schwindend gering. In der Forschung Radverkehr des Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) wird das Verhältnis der Energiebilanz zwischen E-Bike und Auto mit 1:30 betitelt.
Nachhaltigkeit in der Herstellung von E-Bikes
Die Kritik im Bezug auf die Herstellung der Antriebe von E-Bikes ist jedoch zumindest teilweise berechtigt. Das wesentliche Problem ist dabei der Akku an sich. 80 Prozent der Treibhausgase im Lebensweg des E-Bikes entstehen schon vor dem Fahren. Ein Akku mit 300 Wh Kapazität macht bereits 16 Prozent aus. Selbst bei häufigem Gebrauch ist der CO2-Emissionsanteil durch die Herstellung des Akkus nur auf 72 Prozent der Gesamtemissionen reduzierbar.
Die wohl umfangreichste Studie zum Thema Nachhaltigkeit von E-Bikes kommt vom Institut für Energie und Umweltforschung in Heidelberg (IFEU). Das Institut setzt sich intensiv mit dem Ausstoß von CO2 im Transportwesen auseinander und hat auch schon in der Vergangenheit interessante Ergebnisse geliefert.
Bei diesen Berechnungen fließen nicht nur die Bereitstellung der Energie, sondern auch die Herstellung, Wartung und Entsorgung mit ein. Betrachtet werden die Emissionen pro 100 km auch hinsichtlich der erwarteten Lebensdauer der Verkehrsmittel. Was selbst uns überrascht hat ist, dass das E-Bike laut der umfassenden Studie sogar besser abschneidet als die öffentlichen Verkehrsmittel.
In den Ergebnissen der Studie heißt es: „Mit durchschnittlich deutlich unter 20 Gramm pro Personenkilometer fallen die Klimawirkungen von Pedelecs gegenüber einem konventionellen Motorroller sowie gegenüber der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trotzdem etwa 5 Mal niedriger aus.“
Nur mit dem Fahrrad und zu Fuß verkehrt es sich also nachhaltiger. Auch das Umweltbundesamt bestätigt, dass nach rund 100 Pedelec-Kilometern im Vergleich zum PKW schon die Treibhausgasemissionen des Akkus ausgeglichen sind: „Vergleicht man in einer vereinfachten Gegenüberstellung die 22-30 kg Treibhausgasemissionen, die bei der Herstellung eines Pedelec-Akkus entstehen, mit den 21,5 kg Treibhausgasemissionen pro 100 km aus den eingesparten Pkw-Kilometern, sind bereits nach rund 100 Pedelec-Kilometern die Treibhausgasemissionen des Akkus beglichen.“
Probleme sozialer Nachhaltigkeit durch E-Bike Akkus
Ein Problem, welches nicht wegzudiskutieren ist, sind die im Akku enthaltenen Rohstoffe. Kobalt wird oft unter unzumutbaren Zuständen im Ausland abgebaut. Das wollen und können wir nicht schönreden. Denn Nachhaltigkeit am E-Bike bedeutet auch, dass Menschen bei der Produktion der Räder und Teile nicht die Lebensgrundlage genommen wird.
Dennoch möchten wir zu denken geben, dass auch für die Erdöl-Gewinnung große Opfer in der Natur gemacht werden, unter denen auch Menschen leiden. Zerstörung der Lebensgrundlage sowie systematische Vertreibungen sind keine Einzelfälle. Eine Infobroschüre des WWF gibt hier einen guten Überblick.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer für sauberere Akkus ist, dass momentan an verbesserten Recycling-Prozessen geforscht wird, um die kostbaren Rohstoffe besser aus Altmaterial zurückgewinnen zu können.
Ist die Nutzung von E-Bikes nachhaltig?
Ein Vorbehalt gegen die Nachhaltigkeit des E-Bikes bleibt also noch zu klären: Steigen konventionelle Radfahrer auf das E-Bike um und verursachen sie somit sogar neue Emissionen? Wir können sagen, dass dieses Argument stimmt. Allerdings nur für ca. 20 Prozent der E-Bike-FahrerInnen in der Studie des IFEU. Die restlichen 80 Prozent nutzen das E-Bike nachhaltig, also anstelle von Transportmitteln mit höherem Emissionsausstoß. Das gleicht die ersetzten Radfahrten daher aus.
Solche Erkenntnisse zu Nutzungsprofilen von E-Bike-FahrerInnen waren bisher selten. Zwar haben Pilotprojekte, wie das Projekt „Landrad“ im österreichischen Vorarlberg bereits gezeigt, dass E-Bikes das Potenzial haben, Autofahrten zu ersetzen. Leider gab es jedoch kaum genaue Studien über das konkrete Verhalten von E-Bike FahrerInnen aus verschiedenen Regionen.
Das IFEU hat diese Lücke jedoch umfangreich ergänzt. Wer über Detailgenauigkeit meckern will, läuft hier ins Leere: Nicht nur die ersetzten Wege, die Herstellungs-, Betriebs-, Entsorgungskosten wurden einberechnet. Auch die Wetterbedingungen, Fahrtradius oder das Alter, Geschlecht und die Berufstätigkeit der FahrerInnen wurden berücksichtigt. So ist eine umfangreiche Datenlage geschaffen worden, um das E-Bike hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu analysieren.
Wer steigt auf das E-Bike um?
Qualitative Interviews haben die Gründe für den Autoverzicht aufgeklärt. So gäbe das E-Bike vielen Menschen die Möglichkeit, wieder mit der Außenwelt verbunden zu sein. Frische Luft und Fahrten durch die Natur, anstelle von Abschottung im Auto. Auch die leichte Unterstützung des Motors beeinflusse dabei nicht das Gefühl körperlicher Ertüchtigung, welches viele E-Bike FahrerInnen schätzen. Besonders die PendlerInnen genießen die freie Zeit vor und nach der Arbeit. Auch die Nachhaltigkeit des E-Bikes spielt bei einigen von ihnen eine Rolle.
Auch die Zahlen spiegeln dies wieder: 45 Prozent der Pedelec-Kilometer wurden vorher mit dem PKW zurückgelegt, 32 Prozent mit dem Fahrrad, 7 Prozent mit ÖPNV, und 10 Prozent gar nicht. Bei Pendlern war der Ersatz des PKW signifikant höher (62 Prozent gegen 18 Prozent Fahrradersatz). Bei Freizeit E-Bikern war dies umgekehrt (15 Prozent PKW-Ersatz gegen 61 Prozent Fahrradersatz). Insgesamt ist die Einführung des E-Bikes in der Studie also durchaus als ein Beitrag zur Nachhaltigkeit anzusehen.
Was kann das E-Bike hinsichtlich der Nachhaltigkeit noch erreichen?
Laut der IFEU-Studie hätte das E-Bike das Potenzial, durch die beobachteten Verlagerungseffekte bis zum Jahr 2030 pro Jahr ca. 1,1 bis 1,5 Millionen Tonnen CO² einzusparen. Dafür bedarf es jedoch auch noch einiger Entwicklungen. Besonders die Infrastruktur müsste für Fahrradfahrer freundlicher gestaltet werden. Mit jedem Kilometer, welcher vom PKW auf das Rad oder E-Bike umgelegt wird, wächst auch hier der Druck auf die Entscheidungsträger.
Eine Umfrage des Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat ebenfalls festgestellt, dass eine Verbesserung des Gewichts und der Akkukapazitäten die Hauptwünsche von E-Bike-Kunden sind. E-Bikes sind erst im letzten Jahrzehnt populär geworden. Wir können davon ausgehen, dass auch hier weiter geforscht wird. Durch verbesserte Technologie in der Zukunft kann daher auch ein breiteres Publikum angesprochen werden.
Ein weiterer, nicht unerheblicher Faktor ist die Stickoxid-Entlastung der Städte. Dein E-Bike gibt Abgase nicht dort ab, wo du fährst, sondern am Ort der Energiegewinnung. Auch wenn dies die Nachhaltigkeit der E-Bikes nicht direkt beeinflusst, so verbessert es dennoch die Lebensqualität tausender Menschen, die in den Verkehrsballungsgebieten leben.
Warum wir E-Bikes nachhaltig unterstützen
Was alle Mitglieder der eBikeNews-Redaktion verbindet, ist die Begeisterung für das Radfahren. Wir glauben – und die hier angegebenen Quellen decken sich mit unserer Annahme – dass das E-Bike dazu führen kann, mehr Menschen auf die Radwege zu bringen. Dies verspricht eine bessere Infrastruktur für Fahrräder, Entlastungen der Straßen und Einsparungen von CO2-Emissionen. Dadurch wird auch der Austausch zwischen Radfahrern angeregt – egal, ob elektrisiert oder durch reine Tretkraft.
Selbst wenn konventionelle Fahrräder im direkten Vergleich immer noch die beste Option der zügigen Mobilität sind: Wir freuen uns, mit unseren Informationen und Beiträgen auch diejenigen Leser zu begeistern, welche eben den täglichen Weg zur Arbeit oder Wochenendausflüge nicht ohne Unterstützung bewältigen möchten.
Wenn wir dadurch Menschen dazu anspornen können, das Auto auch mal stehen zu lassen, macht uns das glücklich und stolz. Jeder Kilometer mit dem E-Bike und jeder freigewordene Parkplatz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Je mehr Bikes auf den Straßen sind, desto bunter und alltäglicher wird unsere Fahrradkultur. Diese Vorstellung motiviert uns jeden Tag. Davon profitiert am Ende nicht nur jeder einzelne, sondern eben auch die Umwelt.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel zum Thema Nachhaltigkeit und E-Bikes. Ich hatte auch überlegt, mir ein E-Bike zu kaufen, war mir bis hierhin aber auch nicht sicher, wie es mit der Nachhaltigkeit aussieht. Ich denke, ich werde mir im neuen Jahr ein E-Bike kaufen. Interessant zu wissen, dass 45 Prozent der Pedelec-Kilometer vorher mit dem PKW zurückgelegt wurden.
Finde ich ja interessant. Wir fahren jetzt durchgehend 5 Monate mit unserem Wohnmobil durch Deutschland, mit einem normalen MTB und einem Kettler Ebike mit Panasonic Motor. Das Kettler ist 8 Jahre alt und der Akku löst sich jetzt auf. Wenn ich eine Strichliste für die defekten Motoren machen würde von denen mir die Reisenden erzählt haben , die wäre lang. Wie hier einer erwähnt hat , nach 4 bis 5 Jahren kann man in der Regel 2 Räder, die Ehefrau hat ja auch eins, im Gesamtwert von 7000 Euro in die Tonne kloppen. Mindestens zahlt man 2x 700 Euro für neue Akkus. Ich nehme mal an dass ein Redakteur genug Geld verdient um das zu leisten, Ökologisch ist aber anders.
Hi Manfred,
danke für deinen Kommentar. Du hast in deiner Bewertung unseres Artikels allerdings einen Denkfehler. Wir bewerten das Thema Nachhaltigkeit von E-Bikes nicht im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrrad, sondern ganz generell. Beispielsweise, welche Vorteile sich ergeben, wenn stattdessen das Auto stehen gelassen wird. Selbstverständlich ist ein Fahrrad ohne Motor und Akku wartungsärmer und in der CO2 Bilanz besser. Jedoch kann auch das E-Bike immer repariert werden. Dass unsere Redakteure genug Geld verdienen, um ständig teure Investitionen machen zu können, ist ebenfalls ein großes Irrtum.
Liebe Grüße, Simon
Super Artikel, ich stimme voll und ganz zu.
Vor allem da ich selbst seit vielen Jahren Pedelec fahre und viele tausend „Auto Km“ eingespart habe.
Ob das Pedelec gut für die Umwelt ist oder nicht, ist mir nicht einmal eine Diskussion wert.
Nur laufen oder „normales“ Radfahren ist noch besser, das ist doch offensichtlich.
Offensichtlich ist auch, das Pedelecs mit steigender Zahl am ende mehr für die Umwelt tun als Fahrräder. Nicht als Konkurrenz sondern ergänzend dazu. Der Autoverkehr sinkt und damit auch die Emissionen, weil eben viele Km auf das Pedelec übertragen werden.
Ich selbst fahre Auto + Fahrrad + Pedelec und bei mir sind es schon jährlich 2500 Km die ich auf dem Weg zur Arbeit einspare.
Bei meinen Auto macht das bei 2500 km ca. 450000 g CO2 Einsparung.
Minus 11850 g vom Pedelec = 438150 g CO2 jedes Jahr eingespart.
Natürlich könnte ich mein Auto verkaufen, laufen, mich vegan ernähren oder ganz aufhören zu atmen…wäre natürlich noch besser für die Umwelt -:)
Der CO2-Ausstoß des Fahrers ist im wesentlichen durch den Grundumsatz bedingt, und der ist bei gleicher Zeit
beim PKW-, Fahrrad- und e-Bike-Fahrer gleich. Die Unterschiede durch Stress und körperliche Anstrengung kommen hinzu. Ob da viel Unterschied bleibt ?
Folgende Anmerkungen:
a) Mein Strom ist zu 100% Ökostrom, wie sieht die Rechnung dann aus?
b) Wenn ich mit dem normalen Fahrrad fahren würde, müsste ich mich nach jeder Fahrt duschen.
(Warmes Wasser CO2?)
c) Wenn ich mit meinem normalen Fahrrad fahren würde, so bräuchte ich mehr Nahrungskalorien, diese sind in der Herstellung auch nicht CO2 neutral, gibt es dazu eine Bilanz? Kommt natürlich auf die Art der Ernährung an.
d) Frage von wie viel Akku-Lebensdauer (gefahrene km) wird in den Studien ausgegangen?
Ich bin auch begeisterter S-Bike Fahrer. Was aber in dem Artikel überhaupt nicht berücksichtigt wird, ist der Aspekt der Lebensdauer eines E- Bikes. Ich hatte erst 4 Jahre ein Pedlec für 2000 €. Nach dieser Zeit waren Akku und Elektroverkabelung etc defekt. Neuer Akku und Instandsetzung der Kabelbäume wären sehr teuer gewesen. Also gab es ein neues S-Bike für 3700 €. Das fahre ich jetzt seit 5 Jahren. In der Garantiezeit (2 Jahre)habe ich 1 Akku und 2 Motoren ersetzt bekommen. Akku und Motoren wurden entsorgt. Aktuell nach 6000 Km hat der Motor Aussetzer und der Akku schwächelt. Für beider gibt es keine Ersatzteile mehr. Also ca alle 5- 6 Jahre ein neues E-Bike.Nicht sehr nachhaltig !
Hallo Stefan,
danke für deinen Kommentar. Natürlich ist eine längere Lebensdauer nicht nur für die Fahrer und Fahrerinnen, sondern auch für die Umwelt immer besser. E-Bikes kommen leider auch mit einigen Verschleißerscheinungen daher. Allerdings wurde in den meisten, hier zu Rate gezogenen, Studien bereits die Lebensdauer des E-Bikes mit einberechnet. Hierbei handelt es sich allerdings auch immer um einen Durchschnittswert, das heißt, es gibt im echten Leben starke Ausreißer nach oben und unten.
Der Müll, sowie die Herstellungskosten neuer Produkte sind immer ein trauriger Nebeneffekt von intensiver Nutzung. Am nachhaltigsten geht es daher zu Fuß, aber das ist heute natürlich nicht mehr realistisch.
Wir hoffen, dass du in Zukunft mehr Glück hast und wünschen dir trotzdem eine gute Fahrt.
Hallo,
fahre seit September mit dem E-Bike in die Arbeit, und habe somit 1.600km Fahrten mit Auto eingespart. Hoffe das andere durch mich auch motiviert werden, weil auf dem Radweg gibt es keinen Stau.
Vielleicht werden die Arbeitgeber mal offener, und man darf auch mal in der Arbeit den Akku laden, ist bei uns offiziell nicht erlaubt.
Schön langsam wird bei uns in der Region(Regensburg), nach Jahrzehnten des Nichtstun, nun mehr Geld in das Radwegenetz investiert.
Hallo Lars,
das freut uns. Für Arbeitgeber gibt es sogar Leasingprogramme, damit die MitarbeiterInnen über das Unternehmen mit guten Konditionen Zugang zu E-Bikes bekommen. Die Vorteile sind nicht nur finanziell, sondern sicher auch höhere Zufriedenheit, ein besseres Image und verbesserte Gesundheit im Unternehmen. Das macht doch auch eine Akkuladung sicher wett ;)
Gute Fahrt!
Ein sehr guter Artikel!
Journalismus mit technisch-fachlichem Background, sehr gut! Findet man so selten.
Ein Punkt habt ihr noch vergessen. Der Mensch stößt auch CO2 aus beim radeln.
Ein Deutscher (also der Durschnittsverbraucher) produziert mehr CO2 durch selbst radeln als durch den Strommix. Nur Veganer sind hier noch etwas sparsamer.
Zahlen habe ich leider nicht mehr gefunden.
Hallo Flo,
das wäre in der Tat ein starkes Argument für das E-Bike. Allerdings ist die Datenlage hier eher schwammig und wir wollen keine Lügen verbreiten, sondern uns nur auf stichfeste Studien stützen. Falls du da etwas findest, freuen wir uns natürlich über Input.
Gute Fahrt!
Schöner, bestärkender Artikel.
Ich fahre seit Mai letzten Jahres auch mit dem E-Bike die 17 km Strecke zur Arbeit, zumindest wenns nicht grade schüttet oder Minusgrade hat. Hab jetzt ca. 3.000 km geschafft, die ich sonst mit dem Auto gefahren wäre. Da kann man sich doch schon denken, dass das wenigstens etwas besser für die Umwelt ist.
Und es macht so viel Spaß.
Dass der Fahrradfahrer auch Kraftstoff (Nahrung) verbraucht, wird in den Berechnungen einfach nicht berücksichtigt. So kann natürluch schnell über 50% der verbrauchten Energie weggeschummelt werden und das E-Bike steht super da.
Hallo,
das Argument ist uns bei der Recherche ebenfalls untergekommen. Allerdings in anderem Kontext. Dementsprechend könne das E-Bike sogar sparsamer als das Fahrrad sein, jedoch in keinem Falle mehr CO2 als das herkömmliche Auto ausstoßen. Genaue Belege oder Messungen haben wir aber nicht gefunden. In diesem Artikel stützen wir uns nur auf seriöse Studien. Über gute Quellen zu dem Thema würden wir uns jedoch sehr freuen.
das E-Bike stößt so auf 100 km ca. 474 g CO2 aus.
VW-Golf stößt 113 g CO2 pro km aus. Also über 23 Mal so viel wie das E-Bike.
Echt jetzt?????
Hallo Gude,
ja, es ist tatsächlich so. Die Emissionswerte der einzelnen Autos kannst du ganz leicht über die gängigen Suchmaschinen herausfinden. Meistens siehst du sie auch direkt auf den Websites der Hersteller. Man muss allerdings beachten, dass die Auto-Emissionen in der Regel auf einen Kilometer angegeben sind, während wir das E-Bike auf 100km berechnen (im Prinzip sind es also 4,74g pro Kilometer).
Viele Grüße und gute Fahrt!
Sehr geehrte Damen und Herren, habe seit einigen Tagen ein Ebike, um damit zur Arbeit fahren zu können. Würde ich nie mit einem normalen Rad schaffen bei 17 km und 500 Höhen extern. Vor zwei Tagen erstmals das Auto stehen gelassen. Mein Ziel ist, dies oft wie möglich zu tun. Ich sehe dies klar als einen Beitrag zur CO2. Emmissionsreduktion.
Und es macht Spaß.
Mit freundlichen Grüßen und ein gutes neues Jahr.
U. Müller-Görtz
Hallo und ebenfalls ein gutes neues Jahr,
das sind ja gute Vorsätze. Wir freuen uns, dass Sie ihr E-Bike selbst im Januar nutzen und wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt!
Ein schöner ermutigender Artikel, ich fahre seit 2 Monaten S-Pedelec und hab als Pendler damit immerhin bisher 700Autokilometer ersetzen können. Ich kann jedoch viele verstehen, die sich nicht trauen. 25km/h wären mir für den Arbeitsweg zu langsam, daher ein S-Pedelec, welches nur auf der Straße fahren darf. Ich habe in den zwei Monaten im Umkreis Köln bereits leider trotz defensiver Fahrweise einige brenzlige Situation gehabt, oft Autofahrer die einfach nicht drüber nachgedacht haben und mit zu geringem Abstand überholen, aber auch von Fahrern, die mich bewusst knapp überholen, schneiden, und einmal auch abgedrängt haben, da ich nach deren Meinung trotz Kennzeichen auf der Straße nichts zu suchen hätte. Und mich teils noch belehren wollen. Es muss nicht nur die Infrastruktur in Deutschland an die Radfahrer angepasst werden, sondern auch Aufklärung und Akzeptanz bei allen Verkehrsteilnehmern gefördert werden.
Hallo Thomas,
vielen Dank. Das Problem für Radfahrer aller Art im Straßenverkehr können wir nachvollziehen. Wir hoffen, dass sich die Akzeptanz von Radfahrern auch auf der Straße weiter verbessert.
Trotz der derzeitigen Einschränkungen wünschen wir eine gute Fahrt mit weniger Aufregung.
Aha…113g sind also 23x so viel wie 474g.
Mehr muss ich gar nicht lesen. 6, setzen.
Hallo Schlaufuchs,
es tut uns leid, wenn es in dem Artikel beim schnellen Lesen untergeht: Der Ausstoß des Golf bezieht sich auf den gefahrenen Kilometer, der Verbrauch des E-Bikes auf 100 Kilometer. Dementsprechend ist der CO2 Ausstoß sogar über 23 Mal höher (11300g gegen 474g). Wir waren auch schockiert.
Damit nicht auch andere LeserInnen irritiert sind, werden wir es im Text noch einmal hervorheben.
Vielen Dank für den Hinweis und gute Fahrt!
Tja, Schlaufuchs.
Genau lesen!