Stärkere Beanspruchung von Bremsen und Kette, das Nachladen des Akkus. Auch nach dem Kauf entstehen beim e-Bike Betriebskosten.
Um zu ermitteln, wie hoch die Betriebskosten für ein e-Bike sind, ist zu beachten, dass durch die zusätzliche Leistung des Antriebs hier einige Teile stärker als beim Fahrrad beansprucht sind. Und auch der Strom für den e-Bike Akku verursacht Kosten.
Akku und Stromverbrauch
Preis entsprechend von Auslastung errechnen
Um einen 500 Wh Akku zu laden, sind bei einem Preis von 0,30 Euro pro kWH etwa 0,15 Euro nötig. Dieser Wert entsteht bei jedem vollständigen Ladezyklus, egal ob dieser komplett oder durch Zwischenladen erreicht ist. Hersteller geben eine maximale Zahl von Zyklen an. Geht man von 500 aus, liegen die Stromkosten mit obigen Werten bei 75 Euro über die gesamte Nutzungszeit des e-Bike Akkus. Ins Geld geht der Neukauf eines e-Bike Akkus, wenn der mitgelieferte nicht mehr genug Energie liefert. Denn wie in vielen mobilen elektronischen Systemen ist die Stromversorgung der Knackpunkt.
Die Frage ist also, wie lange ein Akku bei guter Leistung durchhält, sprich wie hoch seine Lebensdauer ist. Bei standardmäßiger Nutzung sind für heutige Lithium-ionen Akkus, die in den meisten e-Bike Antriebssystemen zum Einsatz kommen, bis zu 1000 Ladezyklen drin.
Verbrauch und Ladevorgänge
Wie oft der Akku nachgeladen wird, ist entscheidend um zu beantworten, welche e-Bike Betriebskosten pro Woche oder Monat durch den Strombedarf entstehen. Für den Verbrauch sind das zu bewegende Gesamtgewicht, die Streckenbeschaffenheit und das Terrain sowie die angeforderte Leistungsabgabe des Antriebs die wichtigsten Faktoren. Beim Ladevorgang selbst muss man sich um größere Verluste, etwa durch Wärmeabgabe, kaum Gedanken machen. Moderne Ladegeräte arbeiten so effektiv, dass sie einen Wirkungsgrad von mehr als 95% erzielen.
Lebensdauer des Akkus: Anzahl der Ladezyklen
Alle gängigen Hersteller bieten mittlerweile Akkus mit einer Lebensdauer von mindestens 500 und bis zu 1000 vollen Ladezyklen an. Dabei zählt eine komplette Ladung von minimaler bis maximaler Kapazitätsauslastung als ein Zyklus.
Ein Vorteil des Energiemanagements und der Materialien in modernen Lithium-ionen Akkus ist, dass sie keinen Memory-Effekt aufweisen. Dies bedeutet unter anderem, dass sie jederzeit zwischengeladen werden können. Es wird nur der tatsächliche Anteil gezählt, der dann nur den entsprechenden Teil eines kompletten Zyklus ausmacht. So kann ein Akku mit 700 Ladezyklen also 1400 mal zur Hälfte nachgeladen werden. In der Tat ist dieses Vorgehen nicht nur praktischer, sondern auch gut für die Langlebigkeit des Akkus.
Doch auch bei gutem Ladeverhalten: Irgendwann sinkt die Leistungsfähigkeit eines jeden Akkumulators unter für das e-Bike Fahren wirksame Grenzen. Ist es soweit, hilft nur ein Austausch des alten gegen einen frischeren Akku. Der Preis für den Neukauf hängt von der Marke ab und kann zwischen 250 und 650 Euro liegen.
Positiv für die Akku-Lebensdauer
- wenig beanspruchen
- häufiger zwischen laden
- in einem Ladezustand zwischen 30% und 60% lagern
- bei Temperaturen zwischen 10° und 20° lagern
Nachteilig für die Lebensdauer
- zu starke Beanspruchung
- ganz leer oder ganz voll lagern
- Überhitzung durch Lagerung in praller Sonne oder in >30° Umgebung
So lässt sich „Strom sparen“
Den e-Bike Antrieb so wenig wie möglich zu nutzen ist natürlich die einfachste Art, den Stromverbrauch gering zu halten. Mehr menschliche Kraft heißt weniger elektrischer Energieverbrauch. Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, wie man beim e-Bike Fahren Strom sparen kann.
- Besonnen anfahren: Wie beim Auto auch, ist der Aufwand ein still stehendes Objekt in ein bewegtes zu bringen viel höher als die Geschwindigkeit sanft zu erhöhen. Daher hilft es der Sparsamkeit, wenn beim Start eine hohe Trittfrequenz bei kleiner Unterstützungsstufe gewählt werden.
- Gewicht reduzieren: Überflüssige Anbauten entfernen und nur das nötigste an Gepäck mitnehmen.
- Reibung reduzieren: Schmale, prall aufgepumpte Reifen haben weniger Haftung, aber erzeugen dadurch auch weniger Reibungswiderstand.
- Glatte Untergründe wählen: Steinige sowie weiche Wege stellen höhere Ansprüche an den Motoreinsatz. Wer auf geringen Verbrauch achten will, nutzt besser die glatteste, geradeste Fahrbahn.
- Unterkühlung vermeiden: Kälte ist für die Kapazität des Akkus gar nicht gut. Daher sollte im Winter der Akku immer mit ins (gemäßigt) Warme genommen werden. Lässt sich der Akku nicht so einfach aus dem e-Bike entnehmen, können Abdeckplanen oder zumindest das Unterstellen des Rads in Garage oder Hausflur helfen.
Pflege
Verschleiß und Ersatzteile
Durch die höhere Geschwindigkeit und die motor-verstärkten Kräfte ist der Verschleiß an den antriebsrelevanten Teilen, wie auch an den Bremsen, beim e-Bike stärker. Daher müssen öfter Kontrollen durchgeführt und gegebenenfalls Ersatzteile her. Besonders bei Kette und Bremsen lohnt es sich, lieber öfter einen Check durchführen zu lassen. So kann eine neue schon nach 1.500 km Fahrt nötig sein. Zu den reinen Materialkosten muss der Lohn für den Arbeitsaufwand addiert werden.
- Bremsbeläge erneuern: ab 15 Euro
- Neue Kette: rund 20 Euro
- Ersatz der Kränze: rund 25 Euro
- Austausch der Nabenschaltung: 250 Euro
- Riemen (muss selten, aber wenn komplett ersetzt werden): rund 50 Euro
Reparaturen
Wichtig ist, auch beim e-Bike Schäden möglichst früh zu erkennen beziehungsweise durch eine regelmäßige Wartung von vornherein zu verhindern. Besonders Fehler in der Elektronik sind teilweise aufwändig zu beheben und daher mit hohen Reparaturkosten verbunden. In diesem Falle ist es hilfreich, noch einmal genau auf Garantiezeiten und Gewährleistungspflichten durch Hersteller und Verkäufer zu schauen. Einige bieten Garantien an – beispielsweise auf den Rahmen -, die weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestzeiten hinaus gehen.
Versicherung
Um große Beträge an Reparaturkosten, insbesondere nach einem Unfall oder durch Sachbeschädigung, zu vermeiden, kann es sich lohnen, eine Versicherung für das e-Bike abzuschließen. Diese sind ab rund 10 Euro/Monat erhältlich, bei höhenwertigen e-Bikes sind 15 Euro üblich. Hier lohnt sich der Vergleich, ob Verschleißteile und deren Austausch mitversichert sind.
Ich kann den „Freya Kata“ angegebenen Kostenrahmen bestätigen. Kosten pro Kilometer von unter 20 Cents sind vermutlich zur Zeit Wunschdenken.
Fahre 12000 km im Jahr, Verschleiß: 3 Ketten, 1 Zahnkranz 2 X Bremsbeläge, 2 Sätze Mäntel, einen Akku ca. 1000 €. Ich weiß von ich rede habe ein Hardtrail Cube 3500 € und ein Enduro Cube 6000 € und meine Stecken sind im Schnitt 100 km lang, mit der Enduro ca 80 km Kat 3. wer viel fährt hat hohe Kosten, je mehr Eigenleistung um so höher ist der Verschleiß.
Im Internet findet man viele Kostenberechnungen von E-Bike, die sich aber alle im viel zu optimistischen Bereich bewegen – Verkäufer- und Herstellerberechnungen, keine realen Erfahrungen.
Die realen Kosten meines E-Bikes über 5 Jahre gerechnet belaufen sich auf 31 Cent/km. Da würde ich mit gebrauchtem Diesel-PKW oder ÖPNV viel günstiger fahren!
S-Pedelec Grace Easy
Kaufpreis 1500 (Schnäppchen, im Fahrradladen wären es 2800 gewesen)
Haftplicht 250 (50 EUR/a)
Umbau 200 (Gepäckträger, Sattelstütze, Schutzbleche etc.)
Wartung 300 (ca. 60 EUR/a plus Reifen)
Akkus 800 EUR (bereits der 3. Akku, da alle Akkus nach ca. 1,5 Jahren nur noch 50% der Ursprungskapazität haben – auch hier steckt eine Verkäuferlüge)
Stromkosten 270 EUR
Gangschaltung 1000 (Jetzt nach 14000 km ist die Nabengangschaltung kaputt. Reparaturkosten liegen bei ca. 1000 Euro
Laufleistung 14000 km in 5 Jahren
Kosten EUR/km 0,31
Auch ohne die kaputte Gangschaltung läge ich bei 23 Cent / km, also teurer als Alternativen!
Hallo,
meiner Meinung nach sind die Kosten für Verschleissteile im Artikel sehr niedrig angesetzt.
Ich schlage hier etwas höhere Werte vor, die laut meiner Erfahrung (~8500 km auf dem S-Pedelec) für EBikes mit Kettenschaltung und mit Scheibenbremsen besser passen:
– Bremsbeläge sind eher 15€ je Rad,
– eine neue Kette wird eher bei 30€ liegen,
– Die Kassette liegt deutlich höher (meine bei ~80€) – es sei denn man wechselt nur einzelne Ritzel aus,
– Nach ~ 5000km sind bei meiner Nutzung auch die Schaltungsröllchen (~ 10 €) und das vordere (Antriebs-) Zahnrad fällig geworden.
VG, Sven
Der erhöhte Verschleiß stimmt so nur für Ebikes mit Mittelmotor.
Nabenmotoren-Antriebe mit Rekuperationsbremse (z.B. BionX) schonen gagegen die angesprochenen Komponenten und verlängern die Wartungs-/bzw. Wechselintervalle.
Absolut nicht nachvollziehbar.
Also wenn ihr schon das Thema Kosten E-Bike untersucht dann informiert euch richtig oder testet selbst.
Verschleiß beim E-Bike wie beim normalen Fahrrad sind Ritzel vorne, Zahnkranz hinten, Reifen, Bremsbeläge. Die Kosten hierfür sind nicht ganz unerheblich. Aber eure Angaben stimmen gar nicht. Eine taugliche Kette kostet mehr als 20 Euro – das gilt auch für Bremsbeläge (weit über 15 Euro) oder ein Zahnkranz (mind. 35 Euro aufwärts). Nach euren Angaben hätte ich bereist 10 Ketten in den letzten 2 Jahren verbraucht – was soll das denn? 300 Euro nur für Ketten in 2 Jahren? Die Abnutzung ist genau wie bei einem nicht elektrisch angetriebenen Fahrrad. Die Kette muss irgendwann nach ca. 10000 bis 13000 Kilometern gewechselt werden und das bedeutet zusätzlich Zahnkranz und vorderes Ritzel – das war schon immer so egal ob Bike oder E-Bike. Längere Haltbarkeit ist nur durch teuere und hochwertigere Komponenten zu erreichen. Also recherchiert das mal richtig oder macht eine Umfrage. Haben eigentlich die meisten E-Bikes Nabenschaltung und Riemenantrieb ?? Oder ist das eher selten?
Es geht bei den Angaben, die Sie bemängeln nicht um Materialkosten sondern um den Arbeitsaufwand. Sehr viel Wind gemacht, dafür das einfach nicht richtig gelesen wurde.