Nach langem Warten ist es endlich raus: Die neue Bosch Performance Line CX kommt. Dabei ist Bosch auf Kundenwünsche eingegangen und hat einige Dinge zusätzlich optimiert. Nur bei einem Aspekt bleibt der Hersteller etwas hinter den Erwartungen zurück.
Von Wegen Gen. 5: Die Bosch Performance Line CX BDU384Y
Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten viel über die neuste Generation der Bosch Performance Line CX spekuliert wurde, rückt der deutsche E-Bike-Gigant nun endlich mit der Sprache raus: Ja! Es gibt einen neuen E-MTB Antrieb. Bosch präsentiert das Update seines neuen Flagschiff-Motors allerdings nicht als „Gen 5“, sondern unter dem komplizierten Namen „Performance Line CX BDU384Y“.
Aber was steckt dahinter? „Mit 85 Newtonmeter Drehmoment, 600 Watt Maximalleistung und bis zu 340 Prozent Unterstützung liefert die neue Performance Line CX (BDU384Y) das ideale Verhältnis von Kraft, Dynamik, Effizienz und Reichweite“, so die Antwort von Claus Fleischer, CEO von Bosch eBike Systems. Diese Aussage wird bei einigen wohl zunächst für Stirnrunzeln sorgen. Denn neu sind diese Werte am CX nicht wirklich.
Doch mit einem Blick über die Standardwerte hinaus scheint den Entwicklern bei Bosch in den vergangenen Jahren keineswegs langweilig gewesen zu sein. Statt mit höheren Zahlen punktet die neue Performance Line CX mit Fahrgefühl und dafür gibt es gleich mehrere grundlegende Änderungen.
Neue Sensorik und leiserer Motor
Ein – wenn nicht sogar das wichtigste – Hauptanliegen der E-Mountainbiker mit Bosch-Antrieb war die Geräuschkulisse des Motors. Hier hilft Bosch zumindest beim Bergabfahren aus. Kette, Kettenblatt und Kassette sind nun komplett vom Freilauf, Getriebe und Motor entkoppelt, sodass diese internen Komponenten keine Geräusche mehr bei der Abfahrt erzeugen – sofern du nicht noch zusätzlich in die Pedale trittst.
Auch die Sensorik der Performance Line CX wurde komplett überarbeitet: Mehrere Sensoren messen Kadenz, Drehmoment, Beschleunigung, Steigung und Neigung sowie Drehraten in sechs Dimensionen. Die Werte sollen im neuen Antrieb noch effizienter ermittelt werden, damit du ein möglichst intuitives Fahrerlebnis auf den Trails genießen kannst.
Ganz konkret helfen Sensorik-Updates: Mit der neuen Bosch Berganfahr-Hilfe soll der Start am Berg wesentlich weniger holperig aussehen. Es klingt fast so, als gehören durchdrehende Reifen der Vergangenheit an. Bisher war das primär beim bergauf Anfahren auf Wurzeln, Schotter und Steinen ein Problem.
Bosch ABS für E-MTBs mit zwei Modi
Zudem hält Bosch auch ein Mittel für „flowigere“ Abfahrten bereit: Das neue Bosch ABS Pro soll Trailbiker den Fokus vom Bremsen auf die Fahrlinie richten lassen. Das neue ABS System greift besonders in der Anfangsphase der Verzögerung ein und lässt dann graduell nach. Dadurch werden Fahrer abgesichert und an das optimale Bremsen herangeführt.
Das neue ABS ist bisher mit den Bremssystemen MT7 von Magura und DH-R Evo von THP kompatibel und nicht nachrüstbar. Es erlaubt zwei Modi: Im Modus „Trail Pro“ unterbindet das System das Abheben des Hinterrads beim Überbremsen. Im Modus „Race“, lässt es das Abheben zu, denn Athleten aus dem MTB-Bereich nutzen den Effekt gezielt ein.
Besonders spannend für ambitionierte Racer ist die neue Bremsanalyse über das Display: Auf dem Kiox 300, dem Kiox 500, dem Purion 200 und dem ebenfalls neu vorgestellten Purion 400 lässt sich das Bremsverhalten anzeigen. In der eBikeFlow-App stehen zusätzlich Analysedaten zur Verfügung.
Natürlich gibt es mehr Wattstunden!
Beinahe schon eine Tradition von Bosch ist das Update seiner Akkus, wann immer es eine Neuvorstellung im Antriebssystem gibt. Daher haben auch wir im Vorfeld viel über einen möglichen 800-Wattstunden-Akku spekuliert. Bosch hat uns hier nicht enttäuscht.
Die PowerTube 800 hat mit 205 Wh/kg die höchste Energiedichte unter den Bosch-Akkus. Außerdem ist sie der größte Energiespeicher des smarten Systems bisher. Auch eine kleinere PowerTube 600 stellt uns Bosch vor.
Bosch bringt Qualität statt Quantität
Insgesamt bringt Bosch mit seiner Neuvorstellung ein spannendes Paket auf den Markt. Nur die erhofften 90 Newtonmeter bleibt Bosch seinen Fahrern schuldig. Doch an Power mangelte es der Performance Line CX bisher nie. Immerhin konnte Bosch im neuen Antrieb sogar das Gewicht um 100 Gramm reduzieren.
Überrascht hat der Hersteller hingegen mit nützlichen, neuen Features für die Performance und das Fahrgefühl. Genau dafür soll die neue Performance Line CX stehen, erklärt Claus Fleischer: „Ob bei sensiblem Anfahren auf steilen Trails oder beim kraftvoll, perfekt dosierten Ausfahrten aus Kurven: Unsere neue Drive Unit lässt mit ihrem präzisen, feinfühligem Ansprechverhalten sportliche eBiker*innen eine einzigartige Fahrdynamik für das perfekte eMTB-Erlebnis erfahren.“
Die ersten E-Bikes mit dem neuen System dürften schon bald über die Trails rollen. Modelle mit dem ABS Pro System sind jedenfalls für Ende 2024 angekündigt.
Hallo Zusammen, meinen Erfahrungen und Beobachtungen nach, bieten schon 85Nm genug Drehmonent um mit 32 oder 38 zu 51 Zähnen jeden noch fahrbahren Anstieg zu knacken. Immer mehr Drehmoment hilft da nicht weiter. Den Weg über die Sensorik halte ich für sinnvoll. Mehr Drehmonent erfordert zuletzt auch immer dickere Batterien, die machen das Bike schwerer.
Und wenn ich mir ansehe wie die Leute fahren wenn keine Berge sich vor Ihnen auftürmen, sogar im ECO Modus treten sie nahezu ausschließlich auf den kleinen 4 Ritzeln herum. Hier liegt meiner Meinung nach das eigentliche Problem der E-Antriebe. Die vorderen Kettenblätter sind zu klein, bergauf ist das super, berab zu kurz übersetzt und im Flachen tritt man bei 25km/h auch nicht in der Mitte des Übersetzungssprums. Zudem sind die Cassetten viel zu weit gepreitzt um flüssig im Tritt bleiben zu können.
Das Alles ist zumindest gut auf Touren, denn im ECO Modus kommt man am weitesten.
Gruß von Henning