Die nächste Pleite am E-Bike-Markt bahnt sich an. Wie das dänische Unternehmen Mate Bike mitgeteilt hat, kämpft man mit der Insolvenz. Damit reiht sich der Hersteller in eine mittlerweile illustre Runde ein, angeführt von VanMoof und gefolgt von Gleam, Revonte und zuletzt Fahrrad.de.
Bei Mate Bike besteht noch Hoffnung
Gänzlich aus sind die Lichter bei Mate Bike aber noch nicht. Der Chapter-11-Status gibt der Firma derzeit die Zeit, über ein Sanierungsprogramm mit seinen Gläubigern und Investoren zu diskutieren. Die beiden Hauptgläubiger sind Eifo und Nykredit, die gesamte Verschuldung liegt bei gut 9 Millionen Euro. Im Laufe der Jahre investierte Nordic Eye rund 8 Millionen Euro in Mate Bike. Dazu kommen Mittel von rund 40 Aktionären, darunter verschiedene Aktienfonds wie Mirabaud Asset Management und Marcy Venture Partners.
Sollte es hier zu einer Einigung kommen, könnte das Unternehmen weiterleben. „Wir sind ziemlich optimistisch, dass wir einen Plan erstellen können, der die Arbeitsplätze und die Zukunft von Mate Bikes teilweise sichern kann, damit wir diese E-Bike-Marke auf der ganzen Welt weiter aufbauen können“, sagte Anders Kaasgaard, Vorstandsvorsitzender von Mate Bike gegenüber dänischen Medien.
Allzu rosig sieht die Zukunft aber wohl nicht aus. Mate Bike hat seit seiner Gründung im Jahr 2016 nie einen Gewinn erwirtschaftet. Zwar boomte das Unternehmen wie viele andere Wettbewerber während der Corona-Krise. Doch anschließende Probleme durch Umsatzrückgänge und Lieferkettenengpässe sowie ein kostspieliger Rückruf von E-Bikes in Großbritannien führten zu der aktuellen Schieflage. Anfang des Jahres ging bereits die britische Niederlassung von Mate Bike in die Insolvenz. In etwa im gleichen Zeitraum hat das Unternehmen zusammen mit Zanzotti aus München allerdings noch ein neues E-Lastenrad vorgestellt.
Insolvenz eine Pandemie-Folge?
Ob die Insolvenz noch abzuwenden ist, werden die kommenden Monate zeigen. Es ist aber ein weiterer Beleg, dass die Verkaufszahlen in Corona-Zeiten zwar vielen E-Bike-Unternehmen gute Umsätze beschert haben, die Branche aber zumindest teilweise nicht gut damit umgehen konnte.