Den Helm To Go, bitte – eine junge Amerikanerin präsentiert eine revolutionäre Option für den Kopfschutz beim Radfahren. Flach faltbar, stabil, und aus Papier.
Der Papier-Helm könnte eine Lösung für eine weit verbreitete Lücke bei Rad-Sharing Systemen sein: Ein Kopfschutz wird empfohlen, ist aber nicht auffindbar.
EcoHelmet – organischer, faltbarer Papier-Helm
Günstiger, sicherer Kopfschutz für Radfahrer, das soll der EcoHelmet von Isis Shiffer möglich machen. Shiffer hat einen Helm aus Papier entworfen, der sich auf die Größe einer Banane zusammen falten lässt. Sie stellt sich vor, dass an jeder Ausleih-Station ein EcoHelmet Automat steht. Gegen einen kleinen Preis entnimmt man einen Helm, zieht ihn auseinander und radelt geschützt bis zur Abgabe-Station. Dort soll der genutzte Papier-Helm dann in eine Recycling-Box wandern.
Die Stabilität wird beim EcoHelmet durch eine besondere Falttechnik erzeugt. Ähnlich wie man es von Verpackungsmaterialien kennt, fängt die enge Wabenstruktur des Kartons Schläge effektiv ab. Sogar Crashtest Prüfungen im Labor des Imperial College in London hat der Papier-Helm schon erfolgreich hinter sich gebracht. Die Form sah laut Shiffer anfangs noch wie eine Ananas aus. Doch dann erinnerte sie sich an die flachen Leder-Helme aus den 1970ern. In der neuen Version des EcoHelmet sind daher drei Flächen mittels strahlenförmig verlaufender Querstreben miteinander verbunden. Dies erzeugt gleichmäßig verteilten Druckausgleich, gleichzeitig bleibt die Wölbung klein.
Dyson Award für beste Problem-Lösung
Für ihre Innovation gewann Isis Shiffer den James Dyson Award 2016. Der Preis geht jedes Jahr an Studierende, die die beste „Lösung für ein Problem“ vorstellen. Bei Isis hatte die Idee zum Papier-Helm auch nur, weil sie in New York ab und zu vom dortigen Bike-Sharing System Gebrauch macht. Wie im Video zu sehen ist, empfiehlt die Anzeige auf der Säule zwar das Tragen eines Helms. Nur woher dieser zu bekommen ist, blieb bisher unklar. Wie praktisch, wenn dieser einfach mit-auszuleihen wäre.
Der EcoHelmet ist dazu noch ökologisch vorteilhaft, weil er aus 100% Alt-Papier hergestellt ist. Auch die Klebestreifen zur Befestigung sind biologisch vollständig abbaubar.
Sharing Systeme sollten Sicherheit mit-liefern
Untersuchungen eines amerikanischen Instituts für Verkehrsforschung (Mineta) haben gezeigt, dass mehr Menschen beim kurzfristigen Ausleihen von Rädern auf das Tragen eines Helms verzichten, als Durchschnittsradler. Dies liegt oft schlicht daran, dass es wohl eher die Ausnahme ist, gewohnheitsmäßig einen Fahrradhelm mit sich herum zu tragen. Fürs Fahrradfahren existiert in den meisten Ländern keine Helmpflicht. Also werden bislang auch nicht an vielen Leihstationen Helme zur Verfügung gestellt.
Anders ist es bei Sharing Systemen von E-Scootern, wie sie beispielsweise e-Mio und Coup in Berlin anbieten. Dort stecken in jedem Fahrzeug ein bis zwei Helme in der Heckbox. Das sollte doch auch für Fahrräder möglich sein, dachte sich eine junge Industrie-Desugn Studentin.
Vom Projekt zur Produktion
Noch gibt es keine Technik für die Groß-Produktion der strahlenförmigen Wabenstruktur. Vielleicht haben andere Erfindungsgeister die richtige Idee in Sachen Herstellung. Diese sind aufgerufen, sich über die Webseite des EcoHelmet bei dem Entwicklungsteam zu melden.