Wie deutsche Tageszeitungen am Wochenende berichteten, verabschiede sich die Bundesregierung von den ursprünglich gesteckten Zielen zur Elektromobilität. „Der Hype ist vorbei“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) das Forschungsministerium. Ursprünglich sollten bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren. Die eMobility-Strategie der Regierung berücksichtigt bisher keine eBikes, obwohl die Verkäufe stetig steigen.
400.000 Pedelecs und eBikes sollen 2o12 verkauft werden, so der Zweirad-Industire-Verband (ZIV). Im Gegensatz zu den geringen Verkaufszahlen bei E-Autos ein echter Erfolg. Dennoch spielen sie bei der eMobility-Strategie aktuell der Bundesregierung noch keine Rolle. Das Elektroauto steht bisher als Förderobjekt im Vordergrund.
Umweltminister Peter Altmaier räumte gegenüber der FAZ Probleme mit Elektroautos ein und im Wirtschaftsministerium gebe es Philipp Rösler, der sich weigere, den Absatz von Elektroautos mit Kaufprämien zu fördern.
Heute trifft sich nun die Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Autogipfel. Dabei sind Manager der Elektromobilitätsbranche. Das Pokern hat begonnen, denn die Industrie warnt bereits, dass sie eine staatliche Förderung weiterhin benötigen. Sonst seien maximal 600.000 E-Cars abzusetzen.
Autoindustrie fordert Kaufanreize
Die Autoindustrie in Deutschland fordert derweil eine direkte Kaufprämie für Elektroautos. „Ich glaube, dass wir mit einem direkten Kaufanreiz eine deutlich schnellere Entwicklung anstoßen würden“, so Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth gegenüber dem Tagesspiegel. „Am Ende müssen die Kunden das Auto bezahlen können.“ Ohne zusätzliche Kaufanreize sei das Ziel der Bundesregierung für 2020 nicht zu schaffen.
Kaufanreize für E-Bikes sind kein Thema, obwohl andere Länder das vormachen. In Oberösterreich fing es beim Kauf von Elektrofahrrädern und Elektrorollern an. Mehr als 7.000 Zuschüsse konnten nach der Einführung ausbezahlt werden. Jetzt unterstützt das Land auch die Errichtung öffentlicher Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Bereits Ende 2012 soll es in 200 der 444 Gemeinden Ladestationen geben. Bis zu maximal 2.500 Euro kann eine Gemeinde erhalten, wenn sie eine Stromtankstelle errichtet.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) attestiert der Elektromobilität in Deutschland Potenzial. „Die ersten Fahrzeuge sind bereits auf unseren Straßen zu sehen. Bis 2014 werden die deutschen Hersteller 15 neue elektrifizierte Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann.