In der bundesweit ersten wissenschaftlichen Untersuchung, die Pkw, Roller und Fahrrad auch in elektrischer Ausführung in einen Verkehrsmittelvergleich einbezieht, gingen Pedelec und Fahrrad als klare Sieger hervor. Sie sind die sinnvollsten Pendlerfahrzeuge im Stadt-Umland-Verkehr, so der Abschlussbericht des Schweriner Versuchs, der jetzt dem Beirat Radverkehr im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) vorgestellt wurde. Um die wesentlichen Vor- und Nachteile der verschiedenen Verkehrsmittel auf dem täglichen Weg zur Arbeit zu untersuchen, führte EcoLibro gemeinsam mit TÜV NORD und Bodymonitor im Auftrag der Hochschule Wismar den vom BMVBS geförderten „Schweriner Versuch“ durch. Zwei Wochen lang fuhren acht Testfahrer werktäglich in den Hauptzeiten des Berufsverkehrs die 6,5 – 8 km lange Strecke zwischen der Vorortsiedlung Friedrichsthal und dem altstädtischen Rathaus Schwerin mit den folgenden Verkehrsmitteln:
Pkw (Benzin), Pkw (elektrisch), Motorroller (Benzin), Motorroller (elektrisch), Fahrrad, Pedelec (Elektrofahrrad), ÖPNV (zu Fuß zur / von der Haltestelle), ÖPNV (mit dem Fahrrad zur Haltestelle)
Dabei wurden folgende Parameter im Tür-zu-Tür-Versuch gemessen und untersucht: Zeit, Kosten, Energieverbrauch, CO2-Ausstoß, Stress, körperliche Bewegung und weitere. Ziel der Untersuchung: Welches der Verkehrsmittel ist in der Schnittmenge die beste Wahl im Pendlerverkehr? Drei typische Perspektiven von Berufspendlern wurden ausgewertet: die Umwelt- und Gesundheitsbewussten, die Zeit- und Komfortbewussten sowie die Kostenorientierten. Das Ergebnis auf Basis der objektiv gemessenen Parameter war überraschenderweise für alle Pendlerprofile ähnlich: Das Fahrrad und das Pedelec (elektrisch unterstütztes Fahrrad) teilten sich in allen Fällen die ersten Plätze. Meist dicht gefolgt vom elektrischen Motorroller.
Wird der Fokus auf die Umwelt und die eigene Gesundheit sowie die Kosten gelegt, ist das Fahrrad zu bevorzugen. Stehen die Zeit und der Komfort im Vordergrund, so empfiehlt sich das Pendeln mit dem Elektrorad. Der Roller kann in elektrischer Ausführung besonders in den Bereichen Kosten, Komfort und Umwelt/Gesundheit gegenüber seinem fossilen Gegenstück punkten. Der ÖPNV stellte insgesamt nur ein gutes Mittelmaß dar.
Der Verbrennungs-PKW ist dem Versuch zufolge das teuerste Verkehrsmittel mit dem höchsten Energieverbrauch und CO2-Ausstoß.
Film zum Versuch:
httpv://www.youtube.com/watch?v=yPNLY7yFI_M&feature=youtu.be
Die ganze Studie ist hier herunterzuladen: http://www.ecolibro.de/fileadmin/images/ecolibro/Schweriner_Verkehrsmittelvergleich.pdf