eBikeNews: Was sind die konkreten Vorteile des Antriebs?
Fuchs: Wird die Fahrerin am Berg müde, führt dies bei Parallel-Hybriden oft zu einer Lastverschiebung auf den Motor, im Falle von Radnaben dann auch zu Überhitzung. Nicht so bei Serie-Hybriden: Dort ist der Motor auf Bergfahrt ohne Hilfe einer Kette oder eines Zahnriemens ausgelegt. Der Motor kann also nicht überlastet werden.
Dank des drehmomentstarken Antriebs sind Serie-Hybride prinzipiell gut geeignet für Anwendungen wie, unter anderen, Postbike, Cargobike, Zugfahrzeug, Fast Pedelec, Velomobil.
Der Serie-Hybrid Antrieb ist an sich automatisiert, da durch Software definiert. Drehmomentsensoren sind nicht notwendig. Die Basisvariante ist ein stufenloses Getriebe. Dies bedeutet, dass bei gleicher Funktion der Serie-Hybrid voraussichtlich preiswerter sein wird als der automatisierte Parallel-Hybrid. Vergleiche: Heute schreiben alle mit elektronischen Geräten – die Kugelkopf-Schreibmaschine ist verschwunden.
Natürlich gibt es sinnvolle Anwendungen von E-Bike Antrieben mit Kette, Zahnriemen oder Kardanwelle. Diese werden bleiben. Dort jedoch, wo Substitution mit Serie-Hybrid Antrieben aus Gründen der Funktion, der Wartbarkeit, der Ergonomie oder der Kosten attraktiv ist, hat der Serie-Hybrid Chancen auf Durchsetzung.
Die Art der Produktion von E-Bikes wird sich wegen des Serie-Hybrid Antriebs stark verändern. Denn in einem Serie-Hybrid Bike gibt es bis auf die Ausnahme der Bremsen keine Fahrrad-typischen Komponenten mehr. Die Produktion wird extrem viel effizienter, so effizient wie in der Autoindustrie.
Und was ist heute daraus geworden?