Mit dem Airbike zeigt das polnische Unternehmen Volonaut, wie persönliche Luftfahrt in Zukunft aussehen könnte: kompakt und auf das Wesentliche reduziert. Es hat keine sichtbaren Rotoren, dafür aber einen Jet-Antrieb und Star-Wars-Gefühl.
Volonaut: Wie ein Motorrad für den Himmel
Das Airbike von Volonaut soll weder Drohne noch klassischer Helikopter sein, sondern ein neuartiges Ein-Personen-Fluggerät. Der Fahrer sitzt wie auf einem Motorrad, blickt nach vorn und ist von nichts außer Luft umgeben. Gesteuert wird das Airbike per Flugcomputer. Der Antrieb soll auf Düsentechnik basieren, zu Details hält sich der Entwickler Tomasz Patan aber noch bedeckt.
Was das Gerät von anderen Konzepten unterscheidet, ist vor allem die zugrundeliegende Philosophie. Volonaut setzt eigenen Aussagen zufolge nicht auf urbane Mobilitätslösungen wie App-gesteuerte Lufttaxis oder Plattformökonomie. Vielmehr gehe es um Individualität, um die unmittelbare Verbindung zwischen Mensch und Maschine – und um den Traum vom freien Flug. Der freie 360-Grad-Blick soll nicht nur ein Gefühl von Kontrolle, sondern vor allem eines von Unabhängigkeit vermitteln, eben genau wie beim Speeder Bike aus Star Wars.
Technisch basiert das Airbike auf einem extrem leichten Carbonrahmen und nutzt additiv gefertigte Bauteile aus dem 3D-Drucker. So bringt es laut Hersteller gerade einmal ein Siebtel des Gewichts eines herkömmlichen Motorrads auf die Waage. Die Entscheidung für einen Jet-Antrieb statt Rotoren dürfte auch eine Sicherheitsüberlegung gewesen sein, da sich drehende Teile in Körpernähe schnell als problematisch erweisen können. Aufgrund seiner kompakten Bauweise kann sich das Airbike sogar durch vergleichsweise enge Räume bewegen, wie enge Schluchten oder Waldgebiete. So sieht es zumindest im offiziellen Launch-Video aus, das die Firma vorgelegt hat:
Volonaut: Wann erscheint das Jet-Motorrad?
Ein genaues Datum für eine Markteinführung gibt es nicht. Auch zur rechtlichen Zulassung hält sich das Unternehmen bedeckt. Sicher ist nur: Der erste erfolgreiche Testflug fand laut Entwickler Tomasz Patan bereits im Mai 2023 statt, nachdem mehrere Prototypen fehlgeschlagen waren. Die Aufnahmen des fliegenden Motorrads über Wüsten und Wäldern wirken spektakulär. Laut Patan wurde dabei auf Tricks, Effekte und KI verzichtet, es wurde lediglich gutes Kamerahandwerk eingesetzt.
Was bleibt, ist ein faszinierender Prototyp, der eine neue Perspektive auf persönliche Mobilität aufzeigt. Das Airbike ist noch kein fertiges Produkt, keine Lösung für den Pendelverkehr und auch kein Lufttaxi. Es ist jedoch ein technisches Experiment, das zeigt, wie sich Fortbewegung anfühlen könnte, wenn man sie nicht mehr an Infrastruktur, Verkehr oder Streckennetze koppelt.